Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
Pudel vor ihr, und während sich ihr Herz schmerzlich zusammenzog, änderten sich plötzlich auch ihre Prioritäten. Sie sagte versöhnlich: »Tut mir Leid. Ich bin dir wirklich aus dem Weg gegangen, und das war derart dumm, dass ich noch nicht mal weiß, ob ich dir den Grund dafür erklären kann.« Sie strich mit ihren Fingern über seinen Trizeps, und er ließ den Arm ermattet sinken.
»Es klingt sicher verrückt«, fuhr sie entschieden fort. »Denn ich weiß, dass Beau absolut im Unrecht war. Aber irgendwie musste ich, als ich mich abgeregt hatte, immer daran denken, wie er mich angesehen hat, als ich ihn rausgeworfen habe, und ich fühle mich …« Sie seufzte unglücklich auf. »Oh Gott, das alles ist total absurd.«
»Du hast Schuldgefühle«, meinte Luke.
»Ja! Du auch?«
»Und wie.« Sein Blick bohrte sich regelrecht in sie hinein. »Aber nicht genug, um dich deswegen aufzugeben.«
»Wag das ja nicht! Das ist das Letzte, was ich will.« Dann fing sie an zu lachen, auch wenn es alles andere als belustigt klang. »Ich schätze, ich will alles auf einmal und vor allem, dass es keine Probleme dabei gibt.« Sie trat einen Schritt näher an ihn heran. »Aber wenn ich mich entscheiden muss, Luke, dann wähle ich dich. Auf jeden Fall. Nur haben mich meine Gewissensbisse heute Nachmittag kurzfristig aus dem Gleichgewicht gebracht.«
»Du wirst dich nicht entscheiden müssen, Baby. So weit wird es niemals kommen. Ich verspreche dir, dass Beau sich wieder abregt.« Er trat in den Schatten einer der dorischen Säulen und zog sie an seine Brust. »Aber eines musst du mir ebenfalls versprechen: und zwar, dass du dich nicht noch mal vor mir versteckst, wenn du irgendein Problem hast. Das macht mich nämlich vollkommen verrückt.« Er schlang seine Arme noch ein wenig fester um ihren straffen Leib, legte sein Kinn auf ihren Kopf und fragte: »Himmel, Josie, wie hast du es nur angestellt, dass du mir innerhalb so kurzer Zeit derart wichtig geworden bist?«
»Kommt dir die Zeit kurz vor? Das ist seltsam – ich habe nämlich das Gefühl, als hätte ich bereits mein Leben lang auf dich gewartet.« Sie schlang ihm ebenfalls die Arme um den Körper und drückte kräftig zu. »Und weißt du, jetzt gehörst du offiziell zu mir, denn schließlich hast du mir in Anwesenheit von meiner Chefin fast so etwas wie eine Liebeserklärung gemacht.« Dann warf sie den Kopf zurück und blickte grinsend zu ihm auf. »Spätestens morgen früh weiß mit Sicherheit das ganze Revier über uns Bescheid.«
18
Juliet lag im Tiefschlaf, als das Piepsen anfing. Ein immer wieder unterbrochenes, doch durchdringendes Geräusch, das zum Glück leise genug war, um sie nicht dazu zu bewegen, genauer darauf einzugehen. Sie war derart müde, dass die Erschöpfung wie der Sog des Meeres an einem ermatteten Schwimmer an ihrem Bewusstsein saugte. Sie wollte gerade wieder in den Tiefen der Vergessenheit versinken, als Beau sie mit einem leisen Fluch von seinem Oberkörper schob, sich an den Rand des Bettes rollte und auf irgendeine Weise dafür sorgte, dass das Piepsen ebenso abrupt, wie es begonnen hatte, auch wieder erstarb.
In irgendeiner Ecke ihres Hirns kam Juliet zu dem Schluss, dass vielleicht sein Piepser die Ursache des Lärms gewesen war, weshalb sie bereits wieder in ihrer halben Ohnmacht versank, während er eilig irgendeine Nummer wählte. Beim ersten Wort aus seinem Mund war sie jedoch mit einem Mal hellwach.
»Anabel? Ich hoffe, es ist wirklich wichtig, Süße, schließlich ist es ein Uhr nachts.« Er hörte einen Moment lang zu und fragte dann mit leiser, ungläubiger Stimme: »Du hast was im Schlafzimmer entdeckt? Um Himmels willen, Schätzchen, ich bin hier bei der Arbeit, hol dir also einfach einen Besen. Was? Nein, Ana, erledige das selber. Ja, das kriegst du sicher hin. Dann mach einfach die verdammte Tür von außen zu und schlaf auf dem Sofa … Also gut … also gut ! Jetzt atme erst einmal tief durch und beruhig dich. Lass die Tür ganz einfach zu, bis ich bei dir bin, ich bin schon unterwegs.«
Bis er seine Beine aus dem Bett geschwungen hatte, hatte sich auch Juliet die Haare aus der Stirn geschoben und stützte sich auf einem Ellenbogen ab. Er hatte so vertraulich mit der Anruferin gesprochen, dass ihr plötzlich ein ganz furchtbarer Verdacht gekommen war.
»Bist du verheiratet, Beauregard?«, fragte sie ihn krächzend, räusperte sich, setzte sich auf und klemmte die Decke unter ihren Achseln fest.
Schnaubend drehte
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