Immer für dich da (German Edition)
seufzte, schüttelte den Kopf, kam zur Couch und setzte sich neben sie. Dann sah er sie an, doch gleichzeitig schien er durch sie hindurchzublicken, und ihr Herz fing heftig an zu klopfen. »Woher weißt du das alles?«
»Was denn?«
»Woher kennst du mich so gut?«
Sie lächelte und hoffte, dass man ihr nicht ansah, wie verletzlich sie sich fühlte. »Wir haben lange Zeit zusammengearbeitet.«
Eine ganze Weile lang sagte er gar nichts, dann fragte er: »Warum kündigst du wirklich, Mularkey?«
»Erinnerst du dich, dass du mal sagtest, es sei hart, etwas zu begehren, was man nie bekommen könnte? Ich werde niemals eine rasende Reporterin oder eine erstklassige Produzentin sein. Mein Leben dreht sich nicht nur um Nachrichten. Ich bin es einfach leid, nicht gut genug zu sein.«
»Aber ich sagte, es sei hart, jemanden zu begehren, den man nicht haben kann.«
»Tja … das ist wohl dasselbe.«
»Wirklich?« Er stellte sein Glas auf den Beistelltisch.
Um ihn anzusehen, verlagerte sie ihr Gewicht und zog dann die Füße unter ihren Po. »Ich weiß jedenfalls, wie das ist.«
Er blickte sie skeptisch an. Sicher dachte er daran, dass Tully sie oft wegen ihrer spärlichen Männerbekanntschaften aufgezogen hatte. »Wen willst du denn?«
Sie wusste, dass sie lügen oder über die Frage hinweggehen sollte, doch jetzt, als er so nah neben ihr saß, überkam sie eine fast überwältigende Sehnsucht nach ihm. Gott mochte ihr helfen, aber offenbar ging die Tür zu ihrem Inneren doch wieder einen Spalt auf. Obwohl sie wusste, dass das nur eine Illusion war, marschierte sie geradewegs hindurch. »Dich.«
Er fuhr zurück; ganz offensichtlich war ihm diese Idee noch nie gekommen. »Aber du hast nie …«
»Wie sollte ich? Ich wusste doch, was du für Tully empfindest.«
Sie wartete, dass er etwas sagte, doch er sah sie nur an. Das Schweigen konnte alles bedeuten. Er hatte weder nein gesagt noch gelacht. Vielleicht hatte das etwas zu bedeuten.
Jahrelang hatte sie sich bemüht, ihre Gefühle für ihn zurückzudrängen, aber nun, da er ihr so nahe war, gab es kein Zurück mehr. Dies war ihre letzte Chance. »Küss mich, Johnny. Zeig mir, dass es falsch ist, dich zu begehren.«
»Ich will dir nicht weh tun. Du bist ein nettes Mädchen, und ich bin nicht auf der Suche nach –«
»Was ist, wenn du mir weh tust, weil du mich nicht küsst?«
»Katie …«
Endlich war sie nicht mehr Mularkey. Sie beugte sich zu ihm. »Wer hat denn jetzt Angst? Küss mich, Johnny.«
Gerade als sich ihre Lippen berührten, meinte sie ihn sagen zu hören: »Das ist eine schlechte Idee«, doch bevor sie ihn beruhigen konnte, erwiderte er bereits ihren Kuss.
Es war nicht ihr erster Kuss; nicht mal ihr erster Kuss von einem Mann, der ihr etwas bedeutete, und doch fing sie absurderweise an zu weinen.
Als er ihre Tränen bemerkte, versuchte er, sich von ihr zu lösen, aber sie hielt ihn fest. Gerade saßen sie noch auf der Couch und fummelten wie Teenager, doch kurz darauf lag sie schon vor dem Kamin und hatte nichts mehr an.
Er kniete neben ihr, in voller Montur. Die Hälfte seines Körpers lag im Schatten, das Spiel der Flammen betonte seine kantigen Konturen und sein Gesicht. »Bist du sicher?«
»Das hättest du lieber fragen sollen, als ich meine Kleider noch anhatte.« Lächelnd fing sie an, sein Hemd aufzuknöpfen.
Er gab einen Laut von sich, der halb verzweifelt, halb kapitulierend klang, und ließ sich von ihr ausziehen. Dann nahm er sie wieder in die Arme.
Jetzt waren seine Küsse anders, drängender, tiefer, sinnlicher. Sie spürte, wie ihr Körper in bisher nie gekannter Weise reagierte; es war, als würde sie ihre Konturen verlieren, als würde sie sich auflösen, bis sie nur noch aus Nervenenden bestand. Seine Berührung war Qual und Erlösung zugleich.
Dann bestand sie nur noch aus Empfindungen, nichts zählte mehr außer diesen Empfindungen: Schmerz, Lust, Frustration. Selbst ihr Atem gehorchte ihr nicht mehr. Sie keuchte und stöhnte, rief, er solle aufhören, er solle nicht aufhören, er solle weitermachen, er solle nicht weitermachen.
Sie spürte, wie ihr Körper sich ihm entgegenwölbte, als würde alles in ihr nach etwas streben, sich so verzweifelt danach sehnen, dass es schmerzte, doch sie wusste nicht, was das war.
Und dann war er in ihr und tat ihr weh. Ihr stockte der Atem, als er tief in sie eindrang, gab aber keinen Laut von sich. Stattdessen umschlang sie ihn mit ihren Beinen, küsste ihn und bewegte sich mit
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