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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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lächelte ihm aufmunternd zu und umarmte ihn. “Ich fahre morgen früh ab. Es ist besser, ich zögere es nicht zu lange hinaus.”
    “Was werden die jetzt tun ohne einen Lehrer?”
    “Sie wählen den nächsten auf ihrer Einstellungsliste”, antwortete Antonia. “Es ist nicht so, als ob ich unersetzbar wäre.”
    “Für mich bist du das.”
    Sie küsste ihn auf die Wange. “Und du für mich. Ich geh jetzt packen.”
    Powell war zu einem geschäftlichen Treffen in Denver an dem Tag, an dem Antonia die Stadt verließ. Er hatte keine Ahnung von ihrem Fortgang oder von dem Vorfall in der Schule, den seine Tochter verursacht hatte. Er hatte sehr viel über Antonia nachgedacht, über die katastrophale Verabredung mit ihr und über das, was sie ihm gesagt hatte. Schließlich hatte er sich selbst gegenüber zugegeben, dass sie mit George Rutherford keine Liebesaffäre gehabt hatte. Antonias Vorwürfe, dass er sie nur wegen des finanziellen Gewinns benutzt habe, hatten ihn zur Besinnung gebracht.
    Niemals wäre er auf eine solch niederträchtige Idee gekommen. Aber wenn Antonia so etwas tatsächlich von ihm annahm, erklärte es ihm auch, warum sie sich niemals verteidigt hatte. Sie hatte zu dem Schluss kommen müssen, dass sie ihm gleichgültig war.
    Was hatte sie außerdem noch gesagt? Dass er während ihrer Verlobungszeit mit Sally geschlafen habe. Tatsache war, dass er mit Sally nur einmal geschlafen hatte, in der Nacht, nachdem Antonia die Stadt verlassen hatte. Das hatte ihm das Herz gebrochen. Er hatte sich verraten gefühlt. Und er war so betrunken gewesen, dass er kaum gewusst hatte, was er tat.
    Als er am nächsten Morgen neben Sally aufwachte, hatte er gewusst, dass der Weg zu Antonia ihm für immer versperrt war. Er hatte Sally verführt und musste die Folgen tragen. Wie in einer Falle hatte er sich gefühlt, als Sally ihn wenig später anflehte, sie zu heiraten, weil sie von ihm ein Baby erwartete. Sie hatte den Skandal gefürchtet. Und es war die reinste Ironie, dass er genau das getan hatte … sie zu heiraten.
    Antonia wusste von alledem nichts. Sie konnte nicht wissen, wie sehr er sie geliebt hatte. Er hatte es ihr gegenüber ja niemals zugegeben. Erst als es zu spät war, hatte er erkannt, was er verloren hatte. All die folgenden Jahre waren ohne Antonia für ihn leer gewesen und kalt, und er war hart geworden. Sally, die gewusst hatte, dass er sie nicht liebte, die gewusst hatte, dass er sie hasste, weil sie der Anlass dafür war, die Verlobung mit Antonia zu lösen, hatte einen hohen Preis bezahlen müssen … und ihre Tochter auch.
    Sally hatte im Alkohol Trost gesucht, und sogar als sie starb, war es ihm nicht möglich gewesen, ihr nachzutrauern.
    Und Maggie? Sie war ein so erschreckend gefühlloses Kind. Manchmal fragte Powell sich, ob sie tatsächlich seine Tochter war. Sally hatte ihm einmal in einer ihrer hässlichen Auseinandersetzungen an den Kopf geworfen, dass er nicht Maggies Vater sei. Es hatte seine Beziehung zu dem düsteren Kind, das in diesem Hause lebte, beeinflusst.
    Er stellte seinen Aktenkoffer in der Eingangshalle ab und schaute sich um. Das Haus schien so leer. Er blickte die gebogene Treppe nach oben. Maggie saß auf einer der oberen Stufen, in zerrissenen Jeans, schmutzigem Sweatshirt und mit finsterem Gesicht.
    “Wo ist Mrs. Bates?”, fragte Powell.
    Sie zuckte die Schultern. “Einkaufen.”
    “Warum sitzt du da oben? Hast du nichts zu tun?”
    Sie schlug die Augen nieder. “Nein.”
    Er fühlte sich durch ihre Einsilbigkeit irritiert, und dann schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. “Du hast doch nicht wieder etwas ausgeheckt in der Schule?”, fragte er.
    Wieder zuckte sie die Schultern. “Doch.”
    Er trat an den Fuß der Treppe und blickte zu ihr hoch. “Nun?”
    Sie rutschte unruhig hin und her. “Miss Hayes wurde gefeuert.”
    Powell rührte sich nicht, starrte nur zu ihr herauf. “Warum wurde sie gefeuert?”, wollte er schließlich mit gefährlich ruhiger Stimme wissen.
    Maggies Unterlippe fing an zu zittern. Sie legte die Hände um ihre Knie und zog sie an. “Weil ich gelogen hab'“, antwortete sie leise. “Ich wollte … dass sie weggeht, weil sie mich nicht mochte. Ich hab' gelogen. Und dann wurde sie gefeuert. Und jetzt hassen mich alle. Besonders Julie.” Sie schluckte schwer. “Aber das macht mir nichts aus!”, schrie sie feindselig. “Das macht mir nichts aus! Sie mochte mich nicht!”
    “Und wessen Schuld ist das?”, fragte er schroff.
    Sie

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