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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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Kosenamen gebrauchte, mit dem er sie gerufen hatte, als sie achtzehn war. Der Klang seiner tiefen Stimme beruhigte sie. Sie ließ es zu, dass er sie hielt. Sie schloss die Augen, und ihr war, als ob es gerade gestern geschehen wäre …
Sie war ein verliebtes Mädchen, und er war die Welt für sie.
    “Es ist … so lange her”, flüsterte sie gebrochen.
    “Eine Lebenszeit”, stimmte er ebenso leise zu. Seine Arme hielten sie umschlungen, und Antonia fühlte seine Wange auf ihrem blonden Haar. “Warum hast du nicht gewartet?”, murmelte er fast zu sich selbst. “Einen Tag, nur einen Tag …”
    “Wir können die Vergangenheit nicht zurückhaben”, sagte sie. Seine Arme hielten die Kälte ab, sie waren stark und irgendwie tröstlich. Ein letztes Mal, sagte sie sich. Ganz gleich was Powell wirklich für sie fühlte, sie würde diese Erinnerung mit sich in die Dunkelheit nehmen.
    Sie kämpfte mit den Tränen. Einst hätte Powell alles für sie getan. Oder so hatte sie angenommen. Der Gedanke war grausam, dass er sie nur als Mittel benutzt hatte, um an sein Ziel zu kommen.
    “Du bist so dünn geworden”, flüsterte er nach einer Weile.
    “Das letzte Schuljahr war hart gewesen.”
    Er seufzte tief. “Es tut mir leid wegen heute Abend. Himmel, wie es mir leidtut!”
    “Ist schon gut. Vielleicht musste es so kommen, um die Luft zu klären.”
    “Ich bin mir nicht sicher, ob wir sie tatsächlich geklärt haben.” Er zog sich zurück und schaute herunter auf ihr trauriges Gesicht. Er berührte zärtlich ihre geschwollenen Lippen. “Früher habe ich dir niemals absichtlich wehgetan”, sagte er leise. “Ich habe mich verändert, nicht wahr, Annie?”
    “Wir beide haben uns verändert. Wir sind älter geworden.”
    “Aber nicht weiser, jedenfalls nicht ich.” Er schob eine Haarsträhne aus ihrer Stirn. “Warum bist du nach Hause gekommen? War es meinetwegen?”
    Sie konnte es ihm nicht sagen. “Mein Vater hat sich nicht gut gefühlt”, wich sie seiner direkten Frage aus. “Er braucht mich. Ich habe es erst letzte Weihnachten erkannt, wie sehr.”
    “Ach so.”
    Er sah den Kummer in ihren Augen. “Was ist?”, flüsterte er zärtlich. “Willst du es mir nicht erzählen?”
    Antonia zwang sich zu einem Lächeln. “Ich bin müde. Das ist alles, ich bin nur müde.” Mit der Hand fuhr sie leicht über seine Wange. “Ich muss hineingehen.” Impulsiv stellte sie sich auf die Zehen. “Powell … würdest du mich küssen, nur einmal … so wie du es früher getan hast?”, bat sie mit rauer Stimme.
    Er antwortete nicht. Dann beugte er den Kopf und setzte kleine Küsse auf ihr Gesicht, die Stirn, die Wangen, das Kinn, die Nasenspitze. Er suchte ihre Lippen, und er küsste sie, wie er es bei ihrem ersten Treffen getan hatte, vor so langer Zeit. Sein Mund war warm, und der Kuss so leicht, so als ob Powell Antonia nicht ängstigen wollte. Sie legte die Hände in seinen Nacken und schmiegte sich an ihn. Einige kostbare Sekunden lang gab es keine angstvolle Zukunft, keine schmerzhafte Vergangenheit. Sie stöhnte weich, als sie spürte, wie sein Körper auf ihre Zärtlichkeit reagierte.
    Er presste sie eng an sich, und sein Kuss wurde fordernd, beharrlich, heiß. Antonia gab, was er von ihr forderte. In diesem Moment gehörte Powell ihr, und sie liebte ihn so sehr …!
    Eine Ewigkeit später zog sie sich zurück, ohne Powell anzusehen. Sein Duft, sein Geschmack … Sie hoffte, sie würde sich an diesen Moment erinnern können, am Ende.
    Sie lächelte tapfer zu ihm auf. “Danke.”
    Er runzelte die Stirn. “Ich führte dich aus, weil ich mit dir reden wollte”, sagte er.
    “Wir haben geredet”, erwiderte sie. “Powell, ich werde Maggie nicht bevorzugt behandeln, auch wenn es bedeutet, dass ich den Job verlasse, okay?”
    “Du musst nicht so weit gehen”, fuhr er sie an.
    Sie lächelte nur. “Es wird dazu kommen”, sagte sie. “Maggie hat die Oberhand, und sie weiß es. Aber das macht nichts”, fügte sie gedankenverloren hinzu, während sie zu ihm hochsah. “Auf lange Sicht macht das wirklich nichts. Vielleicht ist es auch besser so.” Sie atmete tief ein. “Lebe wohl, Powell. Ich bin froh, dass du so erfolgreich bist. Du hast all das bekommen, was du haben wolltest. Sei glücklich.”
    Damit wandte sie sich um und verließ ihn.
    Powells Schritte waren schwer, als er nach Hause ging. Er war wie leer von Gefühlen, müde und entmutigt. Er hatte immer gehofft, dass Antonia ihren Weg zu ihm

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