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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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schob ihr kleines eigenwilliges Kinn vor. “Ich will hier wegziehen. Woanders hin”, sagte sie mit kindlichem Stolz.
    Er unterdrückte das aufkommende schlechte Gewissen. “Und wohin möchtest du ziehen?”, erkundigte er sich gleichgültig. “Deine Großeltern leben in Kalifornien, und sie sind zu alt, um auf dich aufpassen zu können. Und sonst gibt es niemanden.”
    Maggie schlug die Augen nieder, und Powell blieb es erspart, das tiefe Weh des Kindes darin zu sehen. Ihr Vater hörte sich an, als ob er nichts dagegen hätte, wenn sie fortginge. Maggie fühlte sich erbärmlich.
    “Morgen früh gehst du mit mir zur Schule, und du erzählst der Leiterin die Wahrheit, hast du verstanden?”, sagte er kurz angebunden. “Und danach entschuldigst du dich bei Miss Hayes.”
    “Sie ist nicht mehr hier”, erwiderte Maggie.
    “Was?”
    “Sie ist weg. Nach Arizona.” Maggie zuckte vor seinem zornigen Blick zurück. Plötzlich hatte sie Angst, dass ihr Vater sie schlagen könnte.
    “Du magst sie nicht”, warf sie ihm mit gebrochener Stimme vor. “Du hast es gesagt! Du hast gesagt, dass du dir wünschst, sie würde weggehen.”
    “Dein Lügen hat sie den Job gekostet”, entgegnete er kalt. “Einen Menschen nicht zu mögen gibt keinem das Recht, ihm wehzutun.”
    “Mrs. Bates sagte, ich wäre so böse wie Mama”, stieß sie hervor. “Sie sagte, ich sei wie Mama eine Lügnerin.” Tränen traten ihr in die Augen. “Und sie sagte, dass du mich so hasst, wie du meine Mama gehasst hast.”
    Powell schwieg. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, wie er mit diesem Kind, seiner Tochter, umgehen sollte. Er zögerte, und in diesem Bruchteil einer Sekunde sprang Maggie auf und rannte in ihr Zimmer. Ihr Herz fühlte sich an, als wäre es in zwei Teile gebrochen. Mrs. Bates hatte recht. Ein jeder hasste sie! Sie schloss die Tür und versperrte sie.
    “Ich bin böse”, flüsterte sie zu sich selbst und schluchzte. “Ich bin böse, und deshalb hasst mich jeder.”
    Powell stieg in sein Auto und fuhr zu Antonias Vater. Er hatte nicht erwartet, dass er hereingelassen werden würde, aber Ben öffnete ihm die Tür weit.
    “Ich will dich nicht aufhalten”, sagte Powell schnell. “Aber ich habe von Maggie gehört, was sie Antonia angetan hat. Sie und ich gehen gleich morgen früh zu Mrs. Jameson, und sie wird ihr die Wahrheit erzählen. Ich bin sicher, dass man Antonia den Job zurückgibt.”
    “Antonia kommt nicht zurück”, erwiderte Ben mit matter Stimme.
    Powell nahm den Stetson ab und fuhr sich über das Haar. “Ich kann nur sagen, dass es mir unendlich leidtut.” Er atmete tief ein. “Ich habe verdammt viele Fehler gemacht. Antonia sagte, dass ich die Wahrheit nicht erkenne, weil ich sie nicht erkennen will.” Er blickte auf seine Stiefelspitzen und schwieg eine Weile, ehe er fortfuhr. “Ich nehme an, sie hatte recht. Ich wusste, dass das nicht wahr sein konnte mit ihr und George. Aber das zuzugeben hätte bedeutet, einzugestehen, dass ich nicht allein ihr Leben, sondern auch das meine und das von Sally ruiniert habe. Mein Stolz hatte das nicht zulassen wollen.”
    “Wir zahlen manchmal einen hohen Preis für Fehler, die wir begangen haben”, sagte Ben. “Antonia zahlt immer noch. Nach all diesen Jahren ist sie allein geblieben, weil sie nie nach einem anderen Mann geschaut hat.”
    Powell fasste sich ein Herz. “Ist es zu spät?”
    Ben wusste, wonach Powell fragte. “Ich weiß es nicht”, antwortete er aufrichtig.
    “Etwas macht ihr Sorgen”, murmelte Powell nachdenklich. “Etwas, das nicht nur mit Maggie oder der Vergangenheit zu tun hat. Sie sieht krank aus.”
    “Sie war bei Dr. Harris. Sie leide unter Vitaminmangel, hätte er gesagt.”
    Powell blickte Ben prüfend an und erkannte den Verdacht in dessen Augen, weil er ihm gerade selbst gekommen war. “Du hast ihr das nicht abgekauft, Ben, nicht wahr?” Nach einer Pause sagte er: “Warum rufst du nicht Dr. Harris an und fragst ihn, was los ist.”
    “Es ist spätabends.”
    “Wenn du es nicht tust, dann tue ich es”, beharrte Powell.
    Ben zögerte nur eine Minute. “Vielleicht hast du recht. Komm herein.”
    Er rief Dr. Harris an. Nach einigen höflichen Floskeln kam er mit Nachdruck auf Antonia zu sprechen.
    “Das ist vertraulich, Ben”, entgegnete ihm der Arzt freundlich. “Das wissen Sie.”
    “Antonia ist nach Arizona zurückgekehrt”, fuhr Ben hitzig auf. “Und sie sieht nicht gesund aus. Ich will die Wahrheit wissen!

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