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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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mich.”
    Das Benehmen des Kindes ergab auf einmal einen schrecklichen Sinn. Es war von der Mutter nicht gewollt und auch nicht vom Vater. Es war ungeliebt, unerwünscht. Kein Wunder, dass es verhaltensgestört war.
    Antonia ging zu Powell hin, stellte sich zwischen ihn und das Fenster und schaute forschend zu ihm auf. Sein ganzes schmerzerfülltes, unglückliches Leben war eingegraben in sein Gesicht. Er sah älter aus, als er war.
    “Welch dumme Fehler haben wir gemacht, als wir jung waren, Antonia. Ich habe dir nicht geglaubt, und das hat dir so wehgetan, dass du fortgelaufen bist. Dann verbrachte ich Jahre, in denen ich mir selbst vormachte, dass das keine Lüge gewesen sei, weil ich die Wahrheit nicht ertragen konnte. Ich hätte dann einsehen müssen, dass ich etwas weggegeben habe, was für mich kostbar war. So habe ich einen ständigen Kampf gegen mich selbst geführt … und gegen Sally und das Kind.”
    “Wir waren beide sehr jung”, erwiderte Antonia ruhig.
    “Ich habe niemals auf den Namen deines Vaters Kredit aufgenommen”, erklärte er unvermittelt. “Nichts hätte mir ferner gelegen, als so etwas zu tun.”
    Antonia schwieg.
    Er nahm ihre kalten Hände in die seinen. “Ich war ein Einzelgänger und ein Ausgestoßener. Ich bin in Armut aufgewachsen, mit einem Vater, der die Babynahrung für sein Kind verspielt hat, und einer Mutter, die zu große Angst vor ihm hatte, um ihn zu verlassen. Es war eine harte Kindheit. Das Einzige, was ich erstrebte, war, dem Kreislauf der Armut zu entkommen, niemals wieder hungrig sein zu müssen. Ich wollte, dass die Menschen mich beachten.”
    “Das hast du erreicht”, sagte sie. “Du hast alles, was du jemals gewollt hast, erreicht … Geld, Macht und Anerkennung.”
    “Es gab außerdem noch etwas, das ich gewollt habe”, berichtigte Powell sie. “Ich wollte dich.”
    Antonia vermied es, ihm in die Augen zu schauen. “Das war nur vorübergehend.”
    “Das stimmt nicht. Ich will dich mehr, als ich jemals eine andere Frau gewollt habe, die mir über den Weg gelaufen ist.”
    “Im Bett”, spottete sie.
    “Das klingt so abfällig”, sagte er. “Zweifellos wirst du inzwischen herausgefunden haben, wie Leidenschaft dich übermannen kann.”
    Antonia sah wieder zu ihm hoch. Ihr Blick war arglos, neugierig, vollkommen unschuldig.
    Ihm stockte der Atem. “Nein?”
    Sie schüttelte langsam den Kopf. “Nach dir ging ich jedem Risiko aus dem Weg. Ich ließ niemanden nahe genug an mich heran, um mir wehtun zu können. Ich war ein gebranntes Kind.”
    Powell nahm ihre schmale Hand in seine und rieb mit dem Daumen leicht über den Handrücken. “Ich kann nicht das Gleiche von mir behaupten”, erwiderte er ruhig. “Jahrelang ohne eine Frau zu sein, wäre für mich unerträglich gewesen.”
    “Ich nehme an, dass es bei Männern anders ist.”
    “Für einige von uns”, stimmte er zu. Er drückte ihre Hand. “Ich verglich sie alle mit dir”, setzte er mit einem kalten Auflachen hinzu. “Eine jede von ihnen. Sie haben den Schmerz für einige Minuten betäubt, und dann setzte er wieder mit aller Macht ein und brachte Schuldgefühle mit sich.”
    Antonia entzog ihm die Hand und berührte, zaghaft zuerst, sein dunkles Haar. Es fühlte sich kühl an unter ihren Fingerspitzen, weich, und es duftete nach einem würzigen Shampoo.
    “Halte mich”, flüsterte er und legte die Arme um ihre Taille. “Ich fürchte mich genauso sehr wie du.”
    Seine Worte überraschten Antonia. Noch ehe sie reagieren konnte, hatte Powell sie dicht an sich gezogen und sein Gesicht an ihren Hals geschmiegt.
    Für einen Moment versteifte sie sich, kämpfte gegen Sehnsüchte an. Doch dann gab sie nach.
    “Ich lass es nicht zu, dass du stirbst”, stieß er rau hervor.
    Sie strich ihm über das Haar, als wollte sie ihn vor etwas Unliebsamem beschützen. “Die Therapie macht mir die größte Angst”, gestand sie.
    Er hob den Kopf und blickte ihr suchend in die Augen. “Wenn ich mit dir ginge, wäre es so schlimm?”, fragte er weich. “Ich möchte es.”
    Sie wurde schwach. “Nein. Es wäre dann nicht so … schlimm.”
    Powell lächelte. “Leukämie ist nicht unbedingt tödlich”, sagte er. “Eine Besserung kann jahrelang anhalten.” Mit dem Zeigefinger zog er die Umrisse ihrer Lippen nach. “Jahre und Jahre.”
    Tränen strömten aus ihren Augen, liefen die Wangen herunter und sammelten sich in den Mundwinkeln.
    “Du wirst geheilt”, flüsterte er. Seine Stimme verriet, wie

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