Immer hab ich dich geliebt
zornerfüllten Augen. Sie fühlte tief in ihrem Inneren einen Schmerz, der ihr so vertraut war, dass sie glaubte, er wäre schon immer da gewesen.
Sie wagte es, ihre Hände aus seiner Umklammerung zu befreien und sie um sein Gesicht zu schmiegen. Ein so geliebtes Gesicht, dachte sie gebrochen. Ihr so lieb. Sie fuhr mit den Händen über sein dunkles Haar, das so widerspenstig in seine breite Stirn fiel. Tastete mit den Fingerspitzen über seine schwarzen Augenbrauen, seine Nase, seine hohen Wangenknochen und weiter hinunter zu dem Grübchen in seinem sonst so eigensinnigen Kinn. Sie fühlte, wie seine Wangenmuskeln sich anspannten, sah das Glitzern seiner schwarzen Augen.
Er atmete kaum, beobachtete ihren Gesichtsausdruck. Dann zog er ihre Hände rau an sich, um sie dann wieder an seine Wangen zu legen. Was er in diesem Moment in ihrem unbewachten Blick las, rüttelte ihn auf. Er stieß den angehaltenen Atem scharf aus.
“Du liebst mich noch immer”, warf er ihr grimmig vor.
Antonia wollte es leugnen, aber dann … Es gab wirklich keinen Grund, warum sie es tun sollte. Nicht mehr. Sie lächelte traurig. “Oh ja”, flüsterte sie unglücklich. Ihre Finger berührten seine Lippen, und Antonia fühlte, wie Powell sie vor Überraschung leicht öffnete, um ihnen Einlass zu gewähren. “Ich liebe dich, Powell. Ich habe niemals aufgehört, dich zu lieben.” Sie nahm die Finger von seinen Lippen. “Aber alles nimmt einmal ein Ende, Powell. Sogar das Leben.”
Er fing ihre Hände auf und zog sie zurück an seine Wangen. “Es muss nicht enden”, erwiderte er ruhig. “Ich kann die Lizenz noch heute bekommen. Wir können in drei Tagen heiraten.”
Antonia kämpfte gegen die Versuchung an, einfach ja zu sagen. Ihr Blick fiel auf die Stelle an seinem Hals, wo der Puls sichtbar schlug. “Ich danke dir”, sagte sie mit aufrichtigem Gefühl. “Das bedeutet mir mehr, als du wissen kannst, unter diesen Umständen. Aber ich werde dich nicht heiraten. Ich habe dir nichts zu geben.”
“Du hast den Rest deines Lebens”, entgegnete er knapp. “Wie lange es auch dauern mag.”
“Nein.” Es klang schwach. Antonia kämpfte gegen die Tränen an. Sie wandte das Gesicht von ihm ab und wollte aufstehen, aber Powell ließ es nicht zu.
“Du kannst mit mir leben. Ich passe auf dich auf”, drängte er. “Was immer du auch brauchst, ich besorge es dir. Die besten Ärzte, die besten Therapien.”
“Geld kann immer noch nicht Leben kaufen”, entgegnete sie. “Es gibt Krankheiten … die sind ganz schön tödlich.”
“Hör auf, so etwas zu sagen!” Er umschloss mit den Händen ihre Arme. “Hör auf, so hoffnungslos zu sein! Du kannst alles besiegen, wenn du nur den Willen hast, es zu tun!”
“Oh, das klingt vertraut”, flüsterte sie, und bei der Erinnerung traten ihr Tränen in die Augen. “Weißt du noch, wie du angefangen hast, eine reinrassige Herde heranzuzüchten? Man hatte dir gesagt, dass du es nie fertigbringen würdest mit nur einem jungen Bullen und fünf jungen Kühen. Weißt du noch, was du darauf geantwortet hast? Du hast gesagt, dass alles möglich sei.” Ihr Blick wurde weich. “Ich glaubte dir, dass du es schaffst. Ich habe nie daran gezweifelt, keine einzige Minute. Du warst so stolz, Powell, sogar als du nichts besessen hast. Und du hast weitergekämpft, auch wenn es aussichtslos schien und ein anderer das Handtuch geworfen hätte. Das war eine deiner Charaktereigenschaften, die ich an dir sehr bewundert habe.”
Ihm war, als presste sich sein Herz zusammen. Er fühlte sich auf einmal wieder innerlich zerrissen. Er ließ Antonia los, und sie stand auf. Um sie nicht ansehen zu müssen, machte er zwei Schritte zurück, steckte die Hände tief in die Hosentaschen und schlug die Augen nieder.
“Und doch habe ich dich aufgegeben, nicht wahr?”, murmelte er. “Ein bisschen Gerede, einige Lügen … es genügte, um dein Leben zu zerstören.”
Sie betrachtete ihre schmalen Hände. Es war gut, dass sie darüber sprachen … dass er endlich zugab, die Wahrheit zu kennen. Vielleicht würde es ihm … und ihr … helfen, die Vergangenheit endlich loszulassen.
“Sally liebte dich”, sagte sie. Es war das erste Mal, dass sie für ihre frühere Freundin eine Entschuldigung fand. “Vielleicht bringt die Liebe Menschen dazu, nicht unbedingt dem Charakter entsprechend zu handeln.”
Er ballte die Hände in den Taschen zu Fäusten. “Ich hasste sie, der Himmel möge mir vergeben”, stieß er
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