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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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feindseligen Blick zu. “Ich hab' kein Kleid”, warf sie ihm vor.
    “Und?”, fragte Powell.
    “Ich möchte mit Maggie zur Kirche gehen. Sie hat dafür nichts anzuziehen”, erklärte Antonia.
    Er schwieg, zuerst verwirrt, dann begriff er. “Du hast kein Kleid?”
    “Nein, das hat sie nicht”, antwortete Antonia für Maggie.
    Er stöhnte. “Meine Güte!”
    “Ja, meine Güte”, wiederholte Antonia. “Morgen gleich nach der Schule gehen wir zwei einkaufen”, teilte sie dem Kind mit.
    “Du und ich?”, fragte Maggie.
    “Ja.”
    Powell blickte mit offener Neugierde von Antonia zu Maggie und von Maggie zu Antonia. Maggie kam auf die Füße und klopfte sich das Heu von den Jeans. Sie blickte aufmerksam zu Antonia hoch. “Ich hab' dieses Märchen gelesen von einer Frau, die einen Mann mit zwei Kindern geheiratet hat, und sie nahm die Kinder mit in den tiefen Wald und verlor sie dort.”
    Antonia lachte herzlich. “Ich könnte dich nicht verlieren, Maggie. Julie erzählte mir, dass du wie ein Jäger Spuren nachgehen kannst.”
    “Das hat sie gesagt?”
    “Wer hat dir das beigebracht?”, wollte Powell wissen.
    Maggie machte ein schnippisches Gesicht. “Niemand. Ich hab' es im Handbuch der Pfadfinder gelesen. Julies Dad hat es mir geliehen.”
    “Warum hast du deinen Dad nicht gebeten, dir ein solches Buch zu kaufen?”, erkundigte sich Antonia.
    “Er hätte es nicht getan”, antwortete Maggie wieder in dem alten aufsässigen Tonfall. “Er kauft mir Puppen.”
    “Puppen?”, wiederholte Antonia.
    “Maggie ist ein Mädchen, oder etwa nicht?”, fuhr Powell auf.
    “Ich hasse Puppen”, murmelte Maggie. “Ich mag Bücher.”
    “Ja, das hab' ich bemerkt”, sagte Antonia.
    Powell fühlte sich wie ein Idiot. “Das hast du mir niemals gesagt”, warf er seiner Tochter vor.
    “Du hast mich nie gefragt”, entgegnete sie. Sie klopfte sich jetzt das Stroh vom verdreckten Sweatshirt ab.
    “Du siehst wie eine Lumpenpuppe aus”, bemerkte Powell. “Du brauchst ein Bad und andere Kleidung.”
    “Ich bekomme aber keine mehr”, sagte Maggie unglücklich. “Mrs. Bates will sie nicht mehr waschen, weil ich sie so schmutzig mache, dass sie nicht wieder sauber werden.”
    “
Was?”
    “Sie hat mein letztes Paar Jeans fortgeworfen”, erklärte Maggie. “Und dies ist das einzige Sweatshirt, das ich übrig habe.”
    “Oh, Maggie”, sagte Antonia mitleidsvoll. “Maggie, warum hast du ihr nicht gesagt, dass du keine andere Kleidung mehr hast?”
    “Weil sie mir nicht zuhört”, antwortete Maggie. “Keiner hört zu!” Das böse Gesicht, das sie jetzt machte, glich dem von Powell so sehr, dass es schon komisch war. “Wenn ich groß bin, werde ich weggehen und nie wiederkommen! Und wenn ich kleine Kinder habe, werde ich sie liebhaben!”
    Powell wusste absolut nicht, was er darauf antworten sollte. Er konnte nicht einmal sprechen.
    “Geh jetzt und nimm ein Bad”, sagte Antonia freundlich zu dem Kind. “Ich bringe dir dann das Abendessen.”
    Powell wollte etwas sagen, aber Antonia legte ihm wieder die Hand über die Lippen.
    “Nun geh, Maggie”, drängte sie das Kind.
    Maggie nickte. Doch ehe sie sich zum Gehen umdrehte, warf sie ihrem Vater einen überheblichen Blick zu.
    “Oh, sie ist dein Kind, zweifellos”, murmelte Antonia nachdenklich. “Der gleiche aufsässige Gesichtszug, die gleiche ungeduldige Haltung, das gleiche Wesen, der gleiche arrogante Blick …”
    Powell fühlte sich verunsichert. “Ich wusste nicht, dass sie keine verdammten Kleider mehr hat”, verteidigte er sich.
    “Jetzt weißt du es. Ich gehe gleich morgen mit Maggie zum Einkaufen, damit sie neue Sachen bekommt.”
    “Du bist nicht in der Verfassung, einzukaufen oder ihr das Essen ins Zimmer zu bringen”, entgegnete er. “Ich werde es tun.”
    “Du gehst mit ihr einkaufen?”, fragte Antonia mit einem übermütigen Blitzen in ihren Augen.
    “Ich werde ja wohl noch mit einem Kind in ein Geschäft gehen können”, antwortete er feindselig.
    “Sicher kannst du das”, stimmte sie ihm zu. “Es ist nur der Schock, dass du es freiwillig tun willst, das ist alles.”
    “Ich tue es nicht freiwillig”, entgegnete er. “Ich tue es, weil ich dich beschützen will.”
    Antonia strahlte. “Ah, das ist also der Grund. Oh, du lieber, lieber Mann, du.”
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Powell weich und langsam auf den so harten Mund. Er widerstand ihr nur den Bruchteil einer Sekunde. Dann schwang er

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