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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Radio leiser. »Du musst dich konzentrieren.«
    Die Sonne sinkt langsam dem Horizont entgegen, als wir uns Henley Beach nähern. Ben dirigiert mich auf den Parkplatz und fragt: »Möchtest du Fish and Chips?«
    »Ähm, klar.«
    »Ich hol welche«, sagt er, als ich aus dem Wagen steige. »Wir sehen uns beim Steg am Strand.«
    »Soll ich dir Geld geben?«
    Er winkt ab. »Natürlich nicht.«
    Lächelnd schaue ich ihm nach, als er durch das Gras auf ein paar Cafés, Bars und Restaurants zugeht. Vor mir führt ein langer Holzsteg hinaus auf das ruhige hellblaue Wasser. Ich gehe die Treppe zum Strand hinunter und ziehe meine Schuhe aus. Der weiche weiße Sand, der seit einer Stunde nicht mehr der heißen Sonne ausgesetzt ist, fühlt sich kühl an zwischen meinen Zehen. Ich setze mich und schaue über das Meer. Schön ist es hier. Nach ein paar Minuten kommt Ben zu mir.
    »Hier.«
    »Danke.« Ich nehme mein Päckchen und wickele es aus. Die zerquetschten Fischstücke sind lang und schmal, anders als der Dorsch, den ich von zu Hause kenne. »Was ist das für ein Fisch?«
    »Weißfisch.«
    »Aha!«
    Er grinst.
    »Du hast mich nie zum Angeln mitgenommen«, stelle ich fest.
    »Ich war noch nicht wieder los«, erwidert er. »Wann hast du denn Lust dazu?«
    »Wann gehst du denn das nächste Mal?«
    »Wir könnten Sonntag fahren, falls du nicht arbeiten musst.«
    »Eigentlich schon, aber ich werde versuchen, meinen freien Tag zu tauschen.«
    »Es geht aber früh los.«
    »Wie früh?«
    »Wir müssten um halb fünf aufbrechen.«
    »Willst du mich verarschen?«
    Er lacht in sich hinein. »Eher nicht.«
    »Warum denn so früh? Sind das Vampirfische oder was? Kommen die nur nachts raus?«
    Er sieht mich schräg an. »Willst du es lieber bleiben lassen?«
    »Auf keinen Fall. Du hast es versprochen.«
    »Dann ist es abgemacht.«
    Wir sitzen eine Weile schweigend da und essen, betrachten den Himmel, der sich von hellblau nach rosa-orange verfärbt. Ein Pärchen geht an uns vorbei zur Treppe, ihre Füße werfen Sand auf. Ben knüllt unsere leeren Pappschachteln zusammen. Eine kühle Brise weht herüber, ich erschaudere. Ben zieht sein hellblaues langärmeliges Hemd aus und reicht es mir. Darunter trägt er ein graues T-Shirt.
    »Danke«, sage ich und nehme es freudig an. Ich ziehe es über und atme den Geruch ein. Es riecht soo gut. Mit einem Blick streife ich Bens gebräunte Arme und rücke geistesabwesend näher an ihn heran.
    »Ich hoffe, dir wird jetzt nicht kalt.« Ich widerstehe dem Drang, mit der Hand über seinen Bizeps zu fahren.
    »Schon gut.« Er schaut hinaus aufs Meer.
    »He, du hast schon eine ganze Weile keine Fotos mehr von mir gesehen.«
    »Hast du welche dabei?«, fragt er interessiert.
    »Zufällig, ja.« Ich habe sie vorhin in die Tasche gesteckt. Ich will sie ihm schon seit Ewigkeiten zeigen.
    Langsam arbeitet er sich durch den Stapel und gibt seine Kommentare ab, so wie beim ersten Mal. Irgendwann ist er bei dem Foto, das er am Lilienteich von mir gemacht hat, ganz am Anfang, bevor ich mich in ihn verliebte.
    Er schmunzelt. »Das hier gefällt mir.«
    »Es ist nicht schlecht«, gebe ich zu. Meine Haare fallen mir ganz hübsch über die Schultern, und ich habe ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht, während ich zurückhaltend vor der Kamera posiere.
    »Die sind wirklich gut, Lily«, sagt Ben ernsthaft. »Ich glaube echt, dass du Talent hast.« Ich winde mich vor Verlegenheit. »Ehrlich«, sagt er begeistert. »Ich hoffe, du machst was draus.«
    »Mal sehen«, erwidere ich.
    »Versprich mir, dass du nicht aufhörst zu fotografieren. Und vergiss auch deine Leidenschaft für Tiere nicht. Es ist nicht zu spät für eine Ausbildung zum Tierarzt oder zur Tierpflegerin, wenn dir das lieber ist.«
    Ich lächele, und mir wird ganz warm. »Vielleicht werde ich Tierfotografin.« Ich schenke ihm ein schelmisches Grinsen.
    Er lacht. »Das würde gehen!«
    »Und welches gefällt dir am besten?« Ich deute mit dem Kinn auf den Stapel.
    Er blättert ihn durch. »Das hier finde ich gut.« Er zeigt mir eine Aufnahme von dem riesigen Eukalyptusbaum mit der zerfurchten Rinde. »Aber das hier ist mein Lieblingsfoto.« Es ist das von mir am Lilienteich.
    »Das hast du aufgenommen!«, rufe ich mit gespielter Entrüstung.
    »Heißt das, ich darf es behalten?«, fragt er spitzbübisch.
    »Wenn du willst, kannst du es haben.« Ich zucke mit den Schultern und tue gleichgültig. Er will ein Foto von mir!
    Er betrachtet es genau. »Deine

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