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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Augen …« Er schüttelt den Kopf.
    »Was?«
    »Sie sind beinahe – ich weiß nicht. Karamellfarben.«
    »Karamellfarben?« Noch nie hat jemand meine langweiligen Augen so beschrieben. Er wendet sich zu mir, sieht mich tatsächlich an, und das Lächeln auf seinem Gesicht erstirbt.
    »Doch, das sind sie«, sagt er.
    Sein Ausdruck ist von einer eigenartigen Intensität, und mein Herz beginnt mir in den Ohren zu hämmern. »Deine haben dieselbe Farbe wie das Wasser«, sage ich, und mir ist egal, wie klischeehaft es klingt, denn es stimmt.
    Wir kommen uns immer näher, dann fährt Ben plötzlich hoch und steht auf. »Wir sollten uns auf den Weg machen.«
    »Wir müssen noch nicht.« Enttäuscht schaue ich zu ihm hoch.
    »Doch, ich muss sehen, dass ich nach Hause komme«, behauptet er, dreht sich um und steckt mein Foto in seine Gesäßtasche. Auf dem Weg durch den Sand zur Treppe trete ich in seine Fußstapfen.
    Später halte ich vor Michaels Haus. »Danke für die Fahrstunde«, sage ich.
    »Keine Ursache«, erwidert Ben. Er wirkt leicht benebelt.
    »Kommst du morgen zur Arbeit?«
    Er nickt. »Ich werde nur ein bisschen später da sein. Ich habe noch einen Termin beim Arzt.«
    »Ist alles in Ordnung?«, frage ich besorgt.
    »Ja, ja, alles klar. Eine letzte Untersuchung, bevor ich fliege.«
    »Na schön.«
    Ich steige aus, Ben ebenfalls, und wir begegnen uns auf dem Bürgersteig.
    »Bis morgen«, wiederhole ich, ziehe sein Hemd vor meiner Brust zusammen und verschränke die Arme, um mich warm zu halten.
    »Auf jeden Fall.« Er starrt auf meine Arme und will an mir vorbeigehen. Ich trete zur Seite.
    »Mach’s gut«, sagt er leise.
    »Du auch.«
    Ich bleibe wie angewurzelt stehen und sehe ihm zu, wie er ins Auto steigt und die Zündung einschaltet. Er wirft keinen Blick zurück, als er sich von der Bordsteinkante entfernt.
    Am Abend im Bett drücke ich sein Hemd fest an mich. Er hat es nicht zurück verlangt, und ich werde es nicht freiwillig wieder herausrücken.

Kapitel 11
    Der nächste Vormittag vergeht quälend langsam. Ich warte auf Ben. Als er um die Mittagszeit immer noch nicht aufgetaucht ist, werde ich fast wahnsinnig.
    »Wo ist Ben?«, frage ich schließlich, als Janine im Krankenzimmer auftaucht, um nach Olivia zu sehen. Ich schleiche hier herum in der Hoffnung, ihm zufällig zu begegnen.
    »Er hat sich krankgemeldet«, sagt sie.
    »Echt?« Hat der Arzt etwas festgestellt?
    »Nichts Ernstes«, versichert mir Janine, nachdem sie meine Miene gesehen hat. »Er hat gestern Abend was Falsches gegessen und jetzt eine Art Lebensmittelvergiftung.«
    Aber er hat dasselbe gegessen wie ich, und mir geht es gut.
    Der nächste Tag ist ein Samstag, an dem ich normalerweise frei habe, aber da ich am Sonntag mit Ben angeln gehe, habe ich meine Schicht mit Trudy getauscht. Meine Mum fährt mich zur Arbeit, weil Michael ausschlafen will.
    Ich begebe mich schnurstracks zu den Koala-Häusern, um zu sehen, ob Ben da ist.
    »Ist Ben noch krank?«, erkundige ich mich bei Janine.
    »Nein, er ist da«, antwortet sie. »Der Tierarzt kommt vorbei, er muss ein Wombat untersuchen. Ben ist runtergegangen, um ihm zu helfen.«
    Ich miste die Gehege weiter aus, und nach einer Stunde mache ich Pause und gehe zu Olivia.
    »He, Kleine«, sage ich zärtlich, als ich die Tür zum Krankenzimmer öffne. Unser schnell wachsendes Joey hat sich auf den Decken zusammengerollt. Olivia quiekt leise, als sie mich erblickt. Ich gehe zu ihr, knie mich auf den Boden und hebe sie hoch, um sie zu streicheln. Ich kraule ihre weichen Ohren, und sie schlingt ihre langen schwarzen Klauen um meinen Finger.
    Wie kann Ben es nur über sich bringen, dich zu verlassen? , frage ich mich im Stillen. Ich merke, dass sich im grau-weißen Haar der Ohren eine Klette verfangen hat, und zupfe sanft mit den Fingern daran, um sie zu lösen. »Warte hier, Kleine, ich hole eben eine Bürste«, sage ich besänftigend, als sie mich mit ihren braunen Augen ansieht. Ich lege das Joey auf die Decke zurück, gehe nach nebenan und öffne einen Schrank auf der Suche nach Pflegeutensilien. Plötzlich vernehme ich Schritte im Krankenzimmer.
    »Mach die Tür zu!«, sagt Ben zu jemandem, und ich bleibe wie angewurzelt stehen.
    »Du siehst scheiße aus, Kumpel«, erwidert Dave. Ich höre, wie die Außentür geschlossen wird.
    »Ich weiß.« Er klingt auch scheiße. Offensichtlich ist Ben noch nicht wieder auf dem Posten.
    »Ist was mit Charlotte?«
    Ja? Ich schleiche zur Tür in der Absicht,

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