Immer wieder, immer mehr (German Edition)
eigenen Angelegenheiten.“
Mitch verschwand in der Küche, und die beiden Darton-Brüder drehten sich brav in die andere Richtung und hielten sich an ihren Tassen fest.
„Wo wir gerade von Mitch sprechen …“, begann Ruth.
„Ach, tun wir das? Ich kann mich nicht erinnern, seinen Namen gehört zu haben“, erwiderte Liz.
Ruth lächelte. „Ich will jetzt wissen, was ihr beiden getrieben habt, als ihr zusammen hier wart. Du weißt schon, am vierten Juli, als ich angerufen habe.“
Myra tat, als würde sie vor Überraschung vom Stuhl fallen. „Wie bitte?“
„Oh, jetzt hört aber auf, ihr zwei. Er kam rein zufällig vorbei.“ Nun, das entsprach ja auch der Wahrheit, oder? Und was sonst noch geschehen war, ging die beiden nichts an. Genauso wenig das, was letzte Nacht geschehen war …
„Oh, oh.“ Myra nahm sich noch ein Plätzchen und schob dann Liz den Teller zu.
Ruth nahm sich auch ein Plätzchen. „Ich habe da etwas ganz anderes gehört. Was Ezras Wette betrifft, sieht es wohl so aus, als habe Mitch die besseren Chancen.“
Liz starrte Ruth verblüfft an.
„Die Geschichte wiederholt sich also doch.“ Myra klang enttäuscht.
Ruth machte eine abwehrende Geste. „Achte nicht auf sie, Liz. Sie war schon mit jedem verfügbaren Mann aus der Gegend aus, als Mitch nach Manchester zurückkam. Als er wieder hier im Lokal auftauchte, glaubte sie, jetzt bessere Chancen bei ihm zu haben.“
Myra goss sich Milch in den Kaffee. „Bis Liz dann wiederkam, natürlich.“
Jetzt starrte Liz Myra verblüfft an. Warum musste sie als Letzte davon erfahren? „Du bist an Mitch interessiert?“
Myra rührte in ihrem Kaffee. „Interessiert ist vielleicht übertrieben. Ich war neugierig. Ich hätte nur zu gern gewusst, was er so Besonderes an sich hat. Ich meine, ihr habt immer so total glücklich gewirkt.“
Ruth knabberte an ihrem Keks und beobachtete Liz. „Sie können nicht so glücklich gewesen sein, sonst wäre Liz nicht weggelaufen.“
Liz hatte das ungute Gefühl, schon viel zu viel von sich offenbart zu haben, und nahm sich jetzt auch ein Plätzchen. Sie zögerte, doch dann biss sie herzhaft hinein. „Können wir vielleicht mal wieder zum Thema kommen?“
Ruth schlug erneut die Speisekarte auf. „Du hast also wirklich einen Vorschlag für mich?“
Liz nickte erleichtert. Warum nur landete sie irgendwie immer in der Defensive, sobald die Sprache auf Mitch kam? Sie sah verstohlen hinüber zur Küche, aber er war nicht zu sehen.
Myra stand auf. „Dreht euch nicht um. Die Herde kommt zurück.“
Charles Obernauer und Ezra, umringt von ihren Kumpels, steuerten offensichtlich das Diner an.
Ruth sah Liz an. „Ich schätze, wir müssen warten, bis die knurrenden Mägen dieser Leute gefüllt sind, bevor wir weiterreden können.“
Mitch kämpfte sich tapfer durch die Abendessenszeit. Ruth hatte seine Arbeit übernehmen wollen, doch er hatte sie wieder hinausgescheucht an ihren angestammten Platz an der Kasse, wo sie in Ruhe das Kassenbuch überprüfen sollte, das Liz in den vergangenen Tagen geführt hatte.
Er wendete ein halbes Dutzend Fleischklopse und spähte um die Ecke nach Liz. Die Abendsonne ließ ihr Haar besonders golden glänzen, und der dünne Stoff ihrer Uniform wirkte bei diesem Licht fast durchsichtig. Mitch ließ den Blick über ihre wohlgeformten Beine gleiten. Der Schwung ihrer Hüften war einzigartig. Wie schön sie war! Und ihre Schönheit war nicht nur äußerlich, sie kam von innen. Es war ihre persönliche Ausstrahlung.
Als sie mit Myra und Ruth zusammengesessen hatte und sie über wer weiß was geplaudert hatten, da hatte er immer wieder zu ihr hinsehen müssen. Aus ihrer Miene und ihren Gesten sprach so viel Wärme, so viel Herzlichkeit. Und dass sie beim Sprechen ihrem Gegenüber stets ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, erregte seine Bewunderung. Was hätte er darum gegeben, zu wissen, worüber die drei redeten!
Verflixt, einer der Hamburger war etwas zu dunkel geraten. Verärgert schnippte Mitch ihn dennoch auf das Brötchen.
Jetzt, wo Ruth wieder da war, hätte er endlich Gelegenheit, seinen Plan auszuführen. Hoffentlich klappte es, und Liz ließ sich davon abbringen, Manchester wieder zu verlassen.
Liz schwenkte gerade ihren niedlichen Po an der Theke vorbei, um weitere Kunden zu bedienen.
Mitch machte eine Show daraus, sich mit verschränkten Armen hinzustellen und ihr nachzustarren. Die anderen Männer beobachteten das Schauspiel amüsiert. Liz’ Hüftschwung war
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