Immer wieder Lust auf dich
noch nie vorgekommen, dass er einfach so verschwunden ist. Wenn es ihm gut gehen würde, würde er alles versuchen, um es uns wissen zu lassen, denn er weiß, dass wir uns Sorgen machen. Ich denke, irgendetwas ist ihm zugestoßen.”
“Erzählen Sie mir etwas von der Landebahn. Können Sie es von der Ranch aus hören, wenn ein Flugzeug landet oder startet?”
“Manchmal. Es kommt darauf an, von wo der Wind kommt.”
“Haben Sie ein Flugzeug in der Nacht gehört, in der Dan verschwand?”
“Ich weiß es nicht.”
“Mandy hat erzählt, dass sein Jeep dort unten gefunden wurde. Daher nehme ich an, dass er in einem Flugzeug verschwunden ist. Da fällt mir ein, dass ich meinen Mietwagen zurückbringen muss. Kann mir jemand nach Austin folgen?”
Parker tat sich schwer mit einer Antwort. “Ich könnte Carlos mitschicken”, schlug er schließlich vor.
Rafe war nicht erstaunt darüber, dass Parker offensichtlich nicht besonders gewillt war, ihm zu helfen. “Danke”, sagte er trocken. Er wühlte in dem Gebüsch und zog seine Tasche hervor. Parker blieb die ganze Zeit hinter ihm stehen.
“Sie haben meine Bemühungen, die Ranch zu sichern, ganz schön lächerlich gemacht. Wie haben Sie das eigentlich gemacht?”
“Ich bin darauf trainiert, unerkannt irgendwo einzudringen oder zu verschwinden. Also zerbrechen Sie sich deswegen nicht den Kopf, okay? Sie haben die Ranch schon sehr gut abgesichert, glauben Sie mir.”
Nach diesen Worten drehte sich Rafe um und ließ Parker einfach stehen.
Mandy sah Rafe hinterher, als er fluchtartig das Haus verließ. Sie musste es schaffen, sich in seiner Gegenwart zusammenzureißen, damit er nicht mitbekam, was sie immer noch für ihn empfand. Denn er hatte offensichtlich vor, so lange zu bleiben, bis das Rätsel um Dans Verschwinden gelöst sein würde.
Eigentlich sollte sie erleichtert sein, dass sich Rafe der Suche nach Dan annahm. Sie würde genauso gut nach Dallas zurückkehren und alles Weitere abwarten können.
Sie würde keine Ruhe mehr finden, wenn sie mit Rafe zusammen auf der Ranch bleiben würde. Anscheinend konnten sie nicht aufhören zu streiten, wie die Szene von vorhin gezeigt hatte. Eigentlich kam sie immer mit allen gut aus, aber Rafes Verhalten forderte sie so heraus, dass sie selbst schon ganz gereizt war.
Noch verwirrender war, dass sie vorhin einen Moment lang das Gefühl gehabt hatte, als hätte er versuchen wollen, sie zu küssen. In seinem Blick war etwas gewesen, das ihr Herz höher schlagen ließ. Doch anscheinend hatte sie es sich doch nur eingebildet, denn plötzlich hatte er sich wieder von ihr abgewandt und so getan, als sei nichts gewesen.
Aber mit ihr war etwas geschehen. Von einem Moment auf den anderen hatte sie wieder die gleichen süßen, verwirrenden Empfindungen für Rafe wie damals, als sie noch ein Teenager gewesen war.
Sie erinnerte sich noch ganz genau an jene Zeit, als sie gerade mal fünfzehn und zum ersten Mal in ihrem Leben richtig verliebt gewesen war.
Nach wochenlanger Vorfreude hatte endlich jene Party stattgefunden, mit der ihre Familie Dans und Rafes Highschool-Abschlüsse feiern wollten. Mandy war ganz außer sich. Ihre Mutter hatte ihr das schönste Kleid gekauft, das Mandy jemals besessen hatte. Es war zartrosa mit einem weiten U-Boot-Ausschnitt. Das Kleid betonte ihre schmale Taille, und der bauschige Petticoat-Rock endete kurz über den Knien.
Mandy warf einen letzten Blick in den Spiegel, bevor sie nach draußen ging. Sie sah nicht mehr wie ein Kind aus. In diesem Kleid wirkte sie eher wie eine erwachsene Frau, schön, verführerisch und anziehend. Sie lächelte über ihre gelungene Verwandlung.
Zum Schluss drehte sie ihr Haar zu einem Zopf und steckte es mit einem verzierten Kamm fest. Bevor sie aus dem Zimmer ging, warf sie ihrem Spiegelbild eine Kusshand zu.
Als sie die Veranda betrat, blieb sie bei der Betrachtung des Himmels einen Moment lang voller Bewunderung stehen. Die Sterne schimmerten, und der nachtschwarze Himmel sah aus wie eine Decke aus weichem Samt.
Die Luft war erfüllt vom Duft der Speisen, die auf dem großen Grill gegart wurden.
Auf dem hinteren Rasen hatte man aus Holzbohlen eine große Tanzfläche ausgelegt, die umgeben war von alten Eichen, die tagsüber vor der brennenden texanischen Sonne Schatten spendeten. Von Ast zu Ast waren Ketten aus bunten Laternen aufgehängt.
Bald würden die Gäste kommen. Ihre Mom und ihr Dad hatten diese Party schon seit Wochen geplant. Alle ihre
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