Immer wieder Samstag Reloaded
packte eine Rolle Klopapier aus Tristans braunem Regal, das über der Toilette hing und hielt sich eine Hand vor die Augen. Ich verdrehte meine. »Zähl einfach bis zehn«, flüsterte ich Tristan zu, der wieder mal vor sich hin kochte. Dabei umarmte ich ihn inniger und küsste beruhigend seine Wange. »Und schon bin ich wieder weg!«, ertönte knapp, ehe sie die Tür hinter sich genauso laut zuknallte wie ihre zweite Hälfte kurz zuvor. Ich lehnte mich etwas zurück, um Tristans brodelndes schönes Gesicht zu mustern und konnte mein aufkommendes Kichern nicht aufhalten. »Ja, ja, jetzt lachst du, weil es deine Busenfreundin war, aber was, wenn es Phil gewesen wäre?«
»Er war´s ja ...« Das nicht konnte ich nicht mehr aussprechen, da die Tür erneut aufgerissen wurde und Tristan mich wieder an sich drängte. »Hey Bro ...! Wow!« Phil war der Einzige, der uns ungeniert anglotzte und das nicht gerade schamhaft oder unauffällig. Ich fühlte, wie sein anzüglicher Blick über die Kurve meines nackten Rückens nach unten kroch. Das war jetzt wirklich unangenehm!
Bevor Phil was sagen konnte, knurrte Tristan.
»Wenn du nicht sofort wieder dieses beschissene Bad verlässt und deinen penetranten Blick von meinem Mädchen nimmst, dann komm ich aus dieser Wanne und erzähle es Katha!«
»Okay!« Schon war Phil wieder draußen und ich starrte ... einen nunmehr sehr, sehr wütenden Tristan an.
»Frag nicht, okay?«, murmelte er nur und atmete tief durch. »Ich glaube, wir sollten es nicht noch auf einen Auftritt von meinem Vater ankommen lassen«, ergänzte er genervt und schob mich sanft von sich.
Bevor ich schmollen konnte, war er schon wie ein wunderschöner Meeresgott aus der Wanne gestiegen, während ich die Sicht auf seinen nassen durchtrainierten Hintern genoss, und hatte sich ein weißes Handtuch über die Modelhüften geschlungen. Dann hob er mich an der Taille aus dem Wasser und wickelte mich selbst in eins der flauschigen Teile. »Hör auf zu schmollen. Du weißt, dass du noch auf deine Kosten kommen wirst«, grinste er amüsiert und begann, mir die Haare trocken zu rubbeln, wie er es wohl mit seinen gemacht hätte.
»So machst du die Haarstruktur kaputt!«, beschwerte ich mich, denn das hatte mir Vivi als aller erstes beigebracht.
»Oh, Entschuldigung«, sagte er auch noch ernsthaft, während ich ihm Augen verdrehend das Handtuch abnahm.
»So schlimm ist es auch nicht, Baby«, kicherte ich und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor ich rüber in sein Zimmer tänzelte. Vom ersten Moment an konnte ich mich hier geradezu entfalten, ich selbst sein, ankommen …
All das ermöglichte er mir. Er, der lässig – mit vor der nassen Brust verschränkten Armen und tröpfelnden Strähnen – am Türrahmen lehnte und mir glucksend dabei zusah, wie ich in seinem Zimmer umherstolperte, als ich mir die Socken und die Unterhose überstreifte. Er, Tristan Wrangler, der mich liebte. Von dessen Leben ich jetzt ein Teil war und bleiben würde. Nichts konnte uns mehr trennen. Das wusste ich. Nicht mal mein Vater, der früher oder später hier auftauchen würde. Aber wenn dies geschehen sollte, so war ich mir doch sicher – unglaublich, aber wahr –, dass ich bei Problemen mit der Hilfe von jedem unter diesem Dach rechnen konnte. Selbst mit Phils. Auch wenn er mich nicht sonderlich mochte. Meine aufkommenden Tränen der Rührung ignorierend vermutete ich, dass es sich so anfühlen musste, eine Familie zu haben. Geliebt und akzeptiert zu werden.
Und das alles machte er mir möglich: mein strahlender Held mit dem blitzeblanken Audi ... der in Wirklichkeit ein Sexgott war.
12. Frühstück bei Tristan
Tristan ´besieged´ Wrangler
Fuck! Was war das gestern nur für ein heftiger beschissener Tag gewesen?
Zuerst die Fastvögelei mit Eva, dicht gefolgt von der Enthüllung, dass mein Mädchen bei einer Messie-Psycho-Familie großgeworden war, und zu allem Überfluss gab es danach nicht einmal Sex, weil Mia in dem Moment einschlief, als ihr Körper die Matratze berührte. Ausgesprochen super! Wirklich! Da wohnte sie schon bei mir und ich hatte trotzdem nichts davon. Fuck!
Meine Lieblingsablenkung war im wahrsten Sinne fix und fertig, weshalb ich allein mit dem Chaos an Gefühlen und Gedanken zurechtkommen musste. Doch wirklichen Grund zur Beschwerde hatte ich eigentlich nicht, denn ich lag mitten im Glück. Oder besser gesagt darunter.
Mein Mädchen hatte sich nämlich quer über mir ausgebreitet. Einen Fuß
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