Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
Vom Netzwerk:
für mich da ist und mir jeden Wunsch von den Augen abliest. Und ich möchte ihm all das und noch viel mehr zurückgeben …«
    Tristan umfasste meine Finger, um die Spitzen zu küssen. »Dann bist du bei mir aber an der falschen Adresse. Mit wunderschön kann ich nicht dienen!«, scherzte er und schaute unter langen, atemberaubenden Wimpern zu mir auf. Gott! »Ach bitte …«, erwiderte ich gespielt entnervt. Dann tauchte ich tief in seine braun-grünen Iriden und lehnte meine Stirn an seine. Ich hatte das Bedürfnis, ihm noch näher zu sein, auch wenn es mich stets überwältigte.
    »Ich will drei Kinder. Zwei Jungs und ein Mädchen. Der Junge sollte möglichst der Ältere sein, damit er das Mädchen immer beschützen kann und es nie vor anderen Angst haben muss.« Mir war klar, dass diese Vorstellung daraus resultierte, weil ich als Kind niemanden gehabt hatte, der für mich da gewesen war. »Ich würde sie Robert, Elina und David nennen und sie sollen die schönste Kindheit bekommen, die ein Kind nur haben kann ... Sie sollen draußen spielen können, viel lachen und sorgenfrei großwerden. Sie sollen frei sein wie Vögel, doch dabei wissen, dass sie immer wieder in ihr Nest zurückkommen können, wenn sie das Bedürfnis haben oder sich die Flügel brechen. Sie sollen alles bekommen, was sich Kinder wünschen ...« Ich wusste nicht, woher auf einmal meine Tränen kamen, genauso wenig war mir bekannt, weshalb plötzlich Tristans Augen glitzerten. Er starrte mich an. Sein Blick brannte.
    »Das werden sie!«, versprach er leise. »Ich werde alles dafür tun.« Dann küsste er mich leidenschaftlich und ich fing an zu weinen.
    ***
    Wir redeten noch stundenlang. Über unsere gemeinsame Zukunft und seine Wünsche und Hoffnungen. Er erzählte mir einfach alles, genauso wie ich es getan hatte. Tristan hatte einige Flaschen Hugo mitgebracht, den er zum Kühlen in den Bach stellte. Mir war noch nie Alkohol untergekommen, der wirklich gut schmeckte, aber dieser hier war geradezu köstlich. Schlürfend ließen wir uns auf einer Wurzel nieder und hielten unsere Füße ins Wasser, so wie wir es sicher schon als Kinder getan hatten. Wir fühlten uns wohl, waren zufrieden – so vertraut. Eine dermaßen tiefe Verbundenheit, wie ich sie Tristan gegenüber verspürte, hatte ich noch nie empfunden. Ich wusste, ihm ging es nicht anders.
    Als es begann zu dämmern, machten wir uns auf, um trockenes Holz zu suchen, denn Tristan wollte unbedingt ein Lagerfeuer machen. Er war so glücklich und losgelöst, scherzte mit mir und schwang mich so oft durch die Gegend, dass ich nicht anders konnte, als vollkommen selig aufzujauchzen.
    Als wir genügend zusammenhatten, stapelte es Tristan zu einer ansehnlichen Pyramide und zündete diese an. Schnell loderten die Flammen und fraßen sich durch die Äste und Zweige. Mit einer großen weichen Decke machten wir es uns davor gemütlich, lauschten dem Knistern und grillten Würstchen, die wir auf lange Stöcke spießten.
    Vermutlich wollte Tristan mir einen Teil meiner Kindheit zurückgeben, indem er typische Dinge tat, die man eigentlich in jungen Jahren erleben sollte. Dafür verehrte ich ihn nur noch mehr. Gott, wie sehr würde ich nie in Worte fassen können! Doch der eigentliche Knaller kam erst, nachdem es richtig dunkel geworden war, der volle Mond hell über uns erstrahlte und die Sterne am Himmel funkelten. Tristan kniete sich vor mich und umfasste meine Wangen mit beiden Händen. Die flackernden, unruhigen Flammen des Feuers erhellten zusätzlich sein schönes Gesicht und sein Blick war so eindringlich, dass ich angestrengt schlucken musste.
    »Ich werde dich die ganze Nacht lieben«, eröffnete er mir ernst und ich runzelte die Stirn, als mein Herzschlag sich beschleunigte. Mit seinen Daumen streichelte er mich zaghaft. »Und ich werde dich dabei fotografieren.«
    »Was?«
    »Ich werde eine Kamera dort positionieren.« Ich bemerkte nicht, wohin er zeigte, viel zu sehr war ich damit beschäftigt, zu verarbeiten, was er mir gerade gesagt hatte und mich in seinen glühenden Augen zu verlieren. »Die andere werde ich selber auf dich richten.«
    »Aber ...« Ich ... bin doch so hässlich und überhaupt: AHHH!, war ich kurz davor auszuflippen, aber Tristan legte seinen Finger auf meine Lippen.
    »Entspann dich, Baby«, wisperte er und ich erkannte die Forderung dahinter. »Ich liebe dich. Du liebst mich ... Wir sehen hammermäßig zusammen aus ... und die Fotos werden wirklich nur für uns beide

Weitere Kostenlose Bücher