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Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Titel: Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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sich ihre Augen, wurden nahezu riesig und ängstlich.
    Mit einem Ruck ließ er sie los.
    »Außerdem solltest du dich in Zukunft besser an Schwänze von deinem Kaliber halten …« Er ließ seinen Blick durch die tanzende Masse gleiten und grinste böse, während er auf Markus aus seiner Klasse zeigte und samten flüsterte: »Der ist doch was für dich, hm? Er hat dir sicher harte zehn Zentimeter zu bieten. Mehr kannst du sowieso nicht händeln. Und jetzt verpiss dich, verdammt nochmal!« Zum Schluss schrie er schon fast und erinnerte mich an einen der cholerischen Anfälle meines Vaters, zumindest von der Lautstärke her.
    Woah!
    Eva und ich zuckten beide schockiert zurück. Ihr kamen sogar die Tränen. Er hatte es echt drauf, Frauen zum Weinen zu bringen. Ihr Blick huschte eine Sekunde zu mir und ihre Lippen pressten sich zu einem dünnen Strich zusammen, bevor sie auf dem Absatz kehrtmachte und hocherhobenen Hauptes mit extra wackelndem Hintern davonstolzierte.
    Ich saß immer noch sprachlos da und starrte Tristan an. Er war sauer.
    »Gottverdammte Schlampen!«, murmelte er vor sich hin und bestellte dann laut motzend einen neuen Drink. Er sah so verdammt frustriert aus, dass ich ihn an meine Brust ziehen und ihm zuflüstern wollte: »Ich sehe mehr in dir als den heißen Kerl. So viel mehr …«
    Aber natürlich sagte ich kein Sterbenswörtchen. Stattdessen legte ich meine freie Hand flach auf die Öffnung des Glases, als er danach griff. Er hätte das Teil sonst wieder auf ex geleert. So viel Alkohol war nicht gut, ich sah doch Tag für Tag, was es aus meinem Vater machte. Und ich konnte unmöglich zulassen, dass er seinem Körper das antat, indem er seinen Frust sowie seine Probleme darin ertränkte. Es gab andere Möglichkeiten, sich abzureagieren.
    Einige Sekunden starrte er voller Unglauben auf meine Hand. Dann seufzte er und blickte fragend hoch in meine Augen. Mit etwas Angst betrachtete ich ihn und wartete darauf, dass er ausflippen würde, schließlich war er alt genug, und ich hatte nichts Besseres zu tun, als ihn zu bevormunden. Doch stattdessen kam er mit einer fließenden Bewegung auf die Beine, was aufgrund der Menge des Whiskeys, die er mittlerweile intus hatte, erstaunlich war. »Du hast ja Recht, Mia-Baby«, meinte er und grinste mich frech an, bevor er mich an meinem plüschbesetzten Handgelenk vom Hocker zog. Wow! Tristan Wrangler gab mir Recht!
    Zielsicher fasste er sich in einer typischen männlichen Bewegung an den Schritt und schaute mich mit tief gerunzelter Stirn an. »Ich habe versucht, es zurückzuhalten, aber jetzt geht’s nicht mehr …«
    »Hä?«
    Er zog mich fröhlich hinter sich her. »Ich muss pissen«, verkündete er trocken und ging mit mir in Richtung Strand.
    »Die Klos sind da hinten.« Ich schaute zurück über meine Schulter, aber er zerrte mich nur weiter.
    »Na und!« Mit einem Ruck blieb ich stehen und sagte mit fester Stimme: »Du wirst nicht in den See pinkeln, Tristan Wrangler. Hier baden Kinder!«
    Erst schien er fassungslos, doch dann lachte er und kam einen Schritt auf mich zu. Seine glatten Lippen strichen kurz über meine Schläfe.
    »Fuck, Baby … Du bist heiß, wenn du deinen Moralischen hast und das Schlimmste, du hast schon wieder Recht. Ich glaub, dieser Abend ist verhext.« Ich grinste nur dusslig, als er sich umdrehte und die Toiletten ansteuerte.
    Tristan Wrangler hatte auf mich, Mia Engel, gehört. Zwei Mal!
    Mit erhobener Augenbraue sah Tristan auf mich herab, als wir die Schlange an den Klos entdeckten.
    »Busch?«, bot ich schulterzuckend an und brachte ihn damit zum Lachen.
    »Busch!«, bestätigte er und zog mich auch schon zum nächsten Gestrüpp, durch das er sich fluchend zwängte. Vor einem Baum, um den sich ein kleines Fleckchen Wiese behauptete, blieben wir stehen.
    Hier war es dunkler, denn das Licht der Strandparty erreichte uns nicht mehr, aber dennoch konnte ich den großen Mann neben mir erkennen, dank des wolkenlosen Himmels und dem hell strahlenden Mond. Wie abgeschieden vernahmen wir aus der Ferne die schlechte Musik, lautes Lachen, Geschrei sowie hitzige Diskussionen. Alles vermischte sich und war kaum auseinanderzuhalten.
    Als er sich breitbeinig vor irgendein hochgewachsenes Grünzeug stellte, runzelte er die Stirn.
    »Was?«, fragte ich leise, weil er sich nicht die Hose öffnete, sondern nur angestrengt überlegte.
    Er sollte einfach sein Geschäft erledigen, damit wir wieder zurück zu den anderen konnten. Ich wollte noch

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