Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer wieder samstags

Immer wieder samstags

Titel: Immer wieder samstags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
Vom Netzwerk:
und mein Zimmer in Ordnung, duschte mich und brütete schlussendlich am Abend über meinen Hausaufgaben. Normalerweise gingen sie mir leicht von der Hand, aber die Gedanken an den heutigen Tag machten es schwieriger, mich zu konzentrieren. Als ich endlich fertig war, legte ich mich zufrieden ins Bett, um mit meinem MP3 Player noch ein wenig Musik zu hören.
    Lange währte die Entspannung jedoch nicht, denn ein paar Minuten später kam mein Vater in mein Zimmer gestürmt und warf das Telefon auf das Bett. »Deine magersüchtige Freundin!«, kommentierte er barsch und verließ mit einem lauten Knall meiner Tür den Raum. Seufzend nahm ich den Hörer.
    »Es tut mir leid, Vivi«, entschuldigte ich mich erst einmal, denn sie hatte definitiv alles gehört.
    »Ach, ich weiß ja, wie charmant dein Vater sein kann. Das ist für mich nichts Neues«, erwiderte sie nur lapidar.
    »Was gibt’s?«, fragte ich und nahm die Stöpsel meines Players aus den Ohren, um sie verstehen zu können.
    »Ich werde am Samstag vor der Party zu dir kommen, dann machen wir uns gemeinsam fertig.«
    »Nein!«, schrie ich schon fast in das Telefon. Ich wusste doch, wie das enden würde. Mia mit Minirock und bauchfreiem, Möpse rausquetschenden Oberteil, nicht zu vergessen: die meterhohen Nuttenlatschen.
    »Ich verspreche dir, nicht zu übertreiben, okay?«
    »Konkreter«, forderte ich unglücklich.
    »Rasieren. Rock. Oberteil kannst du dir aussuchen, aber es muss zu dem Rock passen und ... keine Unterwäsche!«
    »Niemals!« Allein bei dem Gedanken daran errötete ich. »Dann kann ich ja gleich nackt rumlaufen und vor allen meinen Speck schütteln!«
    Das brachte Vivi zum Lachen.
    »Yeah, Mia ... schüttel dein Speck ... schüttel dein Speck … Nein, jetzt im Ernst. Du willst ihn doch um den Finger wickeln, also musst du auch was wagen!«
    »Ach, halt die Klappe!«, murmelte ich und kaute auf meiner Unterlippe.
    »Du musst nur einen kleinen subtilen Kommentar loslassen und Tristans Kopfkino wird sich
    den ganzen Abend nur um dich drehen«, schmunzelte sie. »Er wird kein anderes Mädchen ansehen, glaub mir.«
    »Aber was, wenn es jemand bemerkt?«, warf ich verzweifelt ein.
    »Du musst eben ein bisschen aufpassen.«
    »Hmpf.« Sie hatte schon so gut wie gewonnen. Mist.
    »Ja!«, rief sie euphorisch. Aber so leicht wollte ich es ihr nicht machen.
    »Ich hab noch nicht Ja gesagt!«
    »Wirst du aber ... Ich bin eben eine Überredungskünstlerin«, schallte mir ihre zufriedene Stimme ins Ohr.
    »Ich hasse dich!«
    »Ich weiß, Süße. Ich liebe dich auch.«
    ***
    »I ch hasse dich immer noch«, grummelte ich vor mich hin, während Vivi an meinen voluminösen Locken rumzupfte, die sie mir folternd in die Haare gezaubert hatte.
Neun Uhr am Samstagabend und wir müssten uns gleich zu dieser ach so tollen Strandparty aufmachen. Das Fest allein hätte ich gern ausgelassen, aber die Aussicht darauf, Tristan zu begegnen, machte die ganze Quälerei wett.
    Ich musste jede Gelegenheit nutzen, mit ihm Zeit zu verbringen, denn bald standen die Sommerferien an. Sicherlich würde er in den Urlaub fahren und mich mit nichts weiter als Erinnerungen an unsere gemeinsamen Momente zurücklassen. Aber daran wollte ich jetzt noch nicht denken. Schließlich hatten wir noch ein ewig geplantes Interview zu führen, worauf ich mich nur wegen Tristan freute.
    Ich wurde immer aufgeregter. Die ganze Woche konnten wir uns nicht sehen – was mich wirklich an den Rand meiner Selbstbeherrschung brachte –, telefonierten auch nicht mehr, obwohl ich ihn so gern angerufen hätte. Gleichzeitig wollte ich ihn nicht stören, und mir jedes Mal ein Handy auszuleihen, weil es von daheim nicht machbar war, brachte ich auch nicht über mich. Erstmals bereute ich es, kein Handy zu haben.
    Vivis Kommentare, er wäre angeblich todkrank halfen da nicht wirklich, also blieb nur tief durchatmen und geduldig sein.
    Doch heute sollte es endlich so weit sein, zumindest wäre es angeraten, sonst würde der Plan meiner Freundin ´Mia rennt ohne Höschen rum´ nichts bringen. Überzeugt war ich immer noch nicht davon, aber die kleine Hexe ließ nicht mit sich reden. Sollte ich vielleicht doch beten, dass Tristan weiterhin zu krank wäre, um zur Party zu kommen?
    »Muss das wirklich sein?«, startete ich den vermutlich tausendsten Versuch und betrachtete skeptisch mein Spiegelbild. In meinem dunkelblauen Neckholder Kleid wurden meine Brüste extrem nach oben gepusht, ungefähr bis unter mein Kinn. Der

Weitere Kostenlose Bücher