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Immorality Engine

Immorality Engine

Titel: Immorality Engine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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wundervolle Vorrichtung
würde ihr bei der Genesung helfen, und um die Einzelheiten brauchte sie sich
nicht zu kümmern. Sie sollte sich einfach bequem hinlegen und die Behandlung
über sich ergehen lassen, wie es sich für eine brave Patientin gehörte, um
anschließend die Ergebnisse zu genießen.
    Zuerst hatte sie sich gegen diese Bevormundung gesträubt und sich
Sorgen gemacht, doch inzwischen hatte sie sich an die brüske Art des Arztes gewöhnt und schließlich sogar festgestellt, dass
sie sich über die Ergebnisse seiner Pflege freuen konnte. Zuerst einmal
lebte sie noch, und damit hatte sie
eigentlich nicht gerechnet. Dr. Mason hatte sie gewarnt, sie werde wohl nicht
einmal mehr den Sommer überstehen. Dank Dr. Fabian war diese Hürde
überwunden.
    In der Messingkugel hallten Mr. Calvertons Schritte wie kleine
Explosionen. Amelia blickte lieber nicht nach oben. Sie wollte nicht das Gewirr
der Apparate betrachten, die an vielfach mit Gelenken versehenen Auslegern
hingen, all die Nadeln, die Masken, die Messer und die pulsierenden Lichter.
Ebenso wenig wollte sie Mr. Calverton in die tief in den Höhlen liegenden Augen
schauen.
    Stattdessen konzentrierte sie sich
allein auf den Stuhl. Er war auf eine Plattform mitten in der Kugel montiert
und über eine kurze Treppe zu erreichen. Mr. Calverton stieg vorsichtig hinauf,
um Amelia keinen abrupten, schmerzhaften Bewegungen auszusetzen. Der Sitz erinnerte
an den Behandlungsstuhl eines Zahnarztes: schwarzes Leder, eine Fußstütze und
eine verstellbare Lehne, damit der Patient beinahe waagerecht liegen konnte. Im
Gegensatz zu den Stühlen der Zahnärzte gab es hier jedoch Sperren, um Arme und
Beine zu fixieren.
    Mister Calverton schob sie fast andächtig auf die Sitzfläche. Er
schnaufte schwer.
    Â»Danke, Mr. Calverton.«
    Der gesichtslose Mann neigte zur Antwort den Kopf und kehrte ihr den
Rücken zu, um die kurze Treppe hinunterzusteigen und die Kugel zu verlassen.
Hinter ihm fiel die Tür mit einem lauten Knall zu, und die Bolzen rasteten ein.
    Dank des Sprechrohrs aus Messing, das nach draußen zu seinem
Arbeitsplatz führte, drang Dr. Fabians monotone Stimme bis ins Innere der
Kugel. »Jetzt entspannen Sie sich bitte, Amelia. Es ist Zeit, dass Sie sich
entkleiden.«
    Amelia seufzte. Diesen Teil verabscheute sie am meisten. Sie
richtete sich auf, knöpfte ihr Nachthemd am Rücken auf und zog es über den
Kopf. Nun bedeckte nur noch die Unterwäsche ihre Blöße. Niemand außer Dr.
Fabian konnte in die Kugel blicken – er benutzte eine Reihe verstellbarer
Spiegel, um den Fortschritt der Behandlung zu beobachten –, doch sie
konnte nicht anders, als sich auszumalen, wie Mr. Calverton im Schatten
herumschlich und ihr beim Auskleiden zusah. Sie schauderte, und das lag nur zum
Teil an der Kälte. Sie hängte das Nachthemd auf den Kleiderständer neben dem
Stuhl.
    Â»Sehr gut, Amelia. Jetzt legen Sie sich bitte hin, und bleiben Sie
ganz ruhig.«
    Sie gehorchte und schob die Hand- und Fußgelenke in die
Metallklammern, die sich, scheinbar aus eigenem
Antrieb, sofort schlossen. Amelia spürte, wie ihr Herz unter den Rippen
hämmerte.
    Dann setzten sich die Metallarme knirschend in Bewegung und knarrten
in den Verankerungen. Amelia zuckte
unwillkürlich zusammen, denn sie wusste, was nun kommen würde. Als sie
nach oben blickte, fuhr der Ausleger mit den Nadeln bereits herunter.
    Â»Es wird nicht wehtun, Amelia. Bleiben Sie einfach ruhig liegen,
schließen Sie die Augen, und denken Sie an etwas anderes.«
    Sie stellte sich den Garten hinter dem Institut vor, dachte an die
Formschnittbäume und die huschenden Tiere, an das Sonnenlicht, das sich im See
spiegelte. Doch als sich die Apparate von oben näherten, konnte sie einen
Schrei nicht unterdrücken. Sie sträubte sich gegen die Fesseln, ihre Stimme war
heiser, als risse man ihr die Worte mit Gewalt aus der Kehle. Sie wollte
fliehen, nur weg von hier, fort aus dem Stuhl, aus der Kugel und fort von den
Schmerzen.
    Ãœber ihr öffnete sich die Kapsel mit den Nadeln wie eine Faust,
spreizte die Finger und stach ihr schmerzhafte Löcher in Arme, Brust,
Oberschenkel und Füße. Die Schmerzen durchfluteten den ganzen Körper und
krochen in alle Winkel, als hätten sämtliche Nerven gleichzeitig Feuer
gefangen. Wieder schrie sie und bäumte sich auf, weil die Qualen kein Ende
nehmen

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