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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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anderen. Er beschützte eure Art aus Liebe, nicht, weil es seine Pflicht war. Es ist ausgeschlossen, dass er auch nur einem von euch etwas tut, von der Vernichtung der Welt ganz zu schweigen.«
    »Vielleicht wäre es das, wenn er bei Sinnen wäre«, beharrte Christine. »Aber verstehst du denn nicht? Das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu erklären. Tain ist nicht mehr der, den du kanntest – schon lange nicht mehr. Kalen, dein Bruder ist wahnsinnig.«
    »Unmöglich! Unsterbliche werden nicht krank, weder körperlich noch geistig. Wir können nicht wahnsinnig werden.«
    »Ich weiß, dass es schwer zu glauben ist. Adrian glaubte es anfangs ja genauso wenig. Aber er wusste, dass Tain etwas passiert war. Er verschwand hier in den Highlands, als die Unsterblichen die Dunkelfeen niederschlugen.«
    »Da war ich dabei«, sagte Kalen ungläubig. »Ich habe nicht mitbekommen, dass Tain irgendwelche Schwierigkeiten hatte.«
    »Adrian und Tain wurden von den anderen Unsterblichen und dann voneinander getrennt. Adrian fand eine Zeugin, die gesehen hat, wie Tain mit einem Dämon verschwand. Er hat ihn jahrhundertelang gesucht, aber Tain war einfach … weg.« Sie holte tief Luft, und wieder musste Kalen auf ihre Brust sehen. »Kam es dir nicht merkwürdig vor, als Adrian und Tain nicht nach Ravenscroft zurückkehrten, als die Dunkelfeen verbannt waren?«
    Sein Magen krampfte sich zusammen. Christine hatte ja keine Ahnung, wie sein Leben in dem Jahrhundert nach der Schlacht ausgesehen hatte! Und so Gott wollte, würde sie es auch nie erfahren. »Ich fand es nicht merkwürdig, weil ich selbst ebenfalls nicht nach Ravenscroft zurückging.«
    Und er war sich verdammt sicher, dass Adrian sich nicht die Mühe machte, nach ihm zu suchen. Kalen und sein ältester Bruder waren nicht unbedingt ein Herz und eine Seele gewesen. Tain hingegen war stets Adrians Liebling gewesen. Bis ans Ende der Welt wäre Adrian gereist, um seinen jüngsten Bruder zu finden.
    »Erst kürzlich haben Adrian und Amber herausgefunden, was mit Tain geschah. Der Dämon, der ihn vom Schlachtfeld weglockte, ist ein Ewiger, den Adrian unter dem Namen Kehksut kennt. Kehksut hält Tain seit Jahrhunderten gefangen und zieht ihm in regelmäßigen Abständen die gesamte Haut vom Leib. Anschließend nimmt er jeweils weibliche Form an und heilt ihn mit Sex. Alle drei Tage geht das so. Und nach siebenhundert Jahren davon hat sich Tains Verstand verabschiedet, was wohl niemanden wundert. Heute ist Tain die mächtigste Waffe, die Kehksut aufbieten kann.«
    »Wie soll das funktioniert haben?« Die Geschichte war völlig absurd. Welcher Dämon könnte einen Unsterblichen über Jahrhunderte gefangen halten?
    »Tain hat eine sehr starke emotionale und physische Bindung zu seinem Entführer aufgebaut. Er glaubt, dass Kehksut ihn liebt. Tain wurde inzwischen schon so viel Schaden zugefügt, dass er unbedingt sterben will, wobei der Dämon ihm zu helfen versucht. Nur geht das einzig, indem alle Lebensmagie in der menschlichen Welt zerstört wird. Und genau das ist Tains Ziel. Die entsetzlichen und widerwärtigen Verbrechen überall auf der Welt, die zunehmende Todesmagie und die Totenerweckungen, das ist alles Tains Werk.« Sie machte eine Pause, und Kalen fiel auf, wie blass und todernst sie war. »Du musst mir glauben.«
    Er wollte nicht. Das alles klang zu schrecklich. Aber wenn Adrian dachte, dass Tain wahnsinnig geworden war … Wie auch immer Kalen zu seinem ältesten Bruder stand, Tatsache war, dass Adrian geradezu fanatisch in seinem Streben war, die Menschheit zu beschützen. Sollte Adrian denken, dass Tain sich mit Todesmagie abgab, dann stimmte es wahrscheinlich – egal, wie abwegig es schien. Doch wie dem auch sei, Kalen konnte nichts tun – nicht, solange er immer noch die Strafe absaß, die vor siebenhundert Jahren zu Recht über ihn verhängt worden war.
    »Was ich glaube oder nicht, ist belanglos«, sagte er.
    »Ist es nicht! Die menschliche Welt ist verzweifelt und braucht dich. Es ist noch nicht zu spät. Adrian hat einen Plan.«
    »Klar hat Adrian den«, erwiderte Kalen sarkastisch.
    Sie sah ihn prüfend an. »Ihr zwei liebt euch wohl nicht gerade heiß und innig, was?«
    »Ist das so offensichtlich?«
    »Aber er ist dein Bruder! Ihr seid zusammen in Ravenscroft aufgewachsen.«
    »Ja, und glaub mir, in ganz Ravenscroft gab es keine Ecke, in die wir fliehen konnten, um Adrians Arroganz zu entkommen. Er ernannte sich selbst zum Anführer der

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