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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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der Dämon sie fallen, ging wieder zum Tisch und nahm einen Schürhaken auf. Während der nächsten Folterrunde biss Adrian die Zähne zusammen und durchstand den Schmerz, indem er sich kreative Methoden überlegte, mit denen er sich rächen würde.
    Schließlich warf der Dämon den Schürhaken zur Seite. Grinsend und mit blutbesudelten Handschuhen stand er vor ihm.
    Adrian atmete tief durch und sagte: »Du gibst einen verflucht lahmen Folterknecht ab.«
    Der Dämon sah ihn nachdenklich an. »Verstehe.«
    Wieder ging er zum Tisch und klappte eine Kiste auf, der er ein breites Schwert entnahm. Er kam damit zu Adrian zurück und richtete die Spitze direkt zwischen Adrians Brustwarzen, so dass sie die Haut nur leicht berührte.
    »Du solltest Folgendes wissen, Unsterblicher«, sagte er leise. »Wenn du dich wehrst, wird alles, was ich mit dir in diesem Zimmer mache, auch mit deiner schönen Hexe geschehen, nur viel schlimmer. Und sie wird sterben. Sie ist ja nicht unsterblich wie du.«
    Adrian knurrte: »Wenn du Amber auch nur ein Haar krümmst, hält mich nichts mehr davon ab, mich gehen zu lassen. Und dann wirst du die wahre Bedeutung des Wortes Vergeltung kennenlernen!«
    Entweder hörte der Dämon ihm nicht zu, oder ihn interessierte nicht, was Adrian sagte. »Ich habe mich immer gefragt, was wohl passiert, wenn ich einem Unsterblichen das Herz durchbohre. Würde er dann endlich sterben? Würde er so geschwächt, dass seine Göttin Mitleid mit ihm hat und das Leben aus seinem Körper nimmt?«
    »Das soll ich dir verraten, ja?«, fragte Adrian scharf. »Komm ein bisschen näher, dann sage ich dir alles, was du wissen willst.«
    Die Augen des Dämons funkelten, und er beugte sich so weit zu Adrian, dass seine Lippen dicht vor Adrians Mund waren.
    Adrian spuckte ihm Blut ins Gesicht.
    Ohne eine Miene zu verziehen, richtete der Dämon sich wieder auf, holte ein Taschentuch aus seinem Mantel und wischte sich das Blut und den Speichel ab. Dann steckte er das Tuch wieder ein, fauchte einmal auf und rammte Adrian das Schwert mitten ins Herz.
    Adrian biss die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien. Heisere würgende Laute drangen ihm aus der Kehle, aber er tat dem Dämon nicht den Gefallen zusammenzubrechen. Nein, er würde hier stehen, dem Dämon in die Augen sehen und ihn noch einmal anspucken!
    Lächelnd und ganz langsam zog der Dämon das Schwert wieder heraus. »Tut es weh?«
    »Fick dich!«, keuchte Adrian.
    »Ich denk drüber nach. Vielleicht mache ich es hiermit.« Er bohrte das Schwert nochmals in Adrians Brust. Adrians Kopf kippte nach hinten an die Wand, und um ihn herum wurde alles schwarz.
    Als er wieder sehen konnte, hörte er Schritte auf der Treppe, die sich in seine Richtung bewegten. War das ein Lakai, der kam, um dem Dämon bei der Folter zu helfen? Adrian sah wieder alles verschwommen, weil ihm Blut in die Augen lief und auf seinem Gesicht trocknete. Der Dämon stand auf der anderen Seite des Zimmers, das Schwert locker in der Hand.
    Die Schritte kamen jetzt näher. Nein, kein Lakai. Adrian kannte diesen Gang, den er nie vergessen hatte. Eine ungeheure Freude überkam ihn und überschattete allen Schmerz, den ihm der Dämon zugefügt hatte.
    »Tain!«, hauchte er.
    Sein Bruder betrat das Zimmer. Er war groß und hielt sich genauso aufrecht und stolz, wie Adrian ihn in Erinnerung hatte. Das krause rote Haar hatte er zu einem Zopf gebunden. Doch einige Strähnen lösten sich, und eine hing halb über dem Pentagramm, das auf seine Wange tätowiert war. Tain konnte sein Haar noch nie bändigen, was Frauen stets unwiderstehlich fanden. Er war lässig gekleidet – schwarzer Kaschmiranzug und schlichtes weißes Hemd ohne Krawatte – und wirkte vollkommen entspannt. Sein Leben lang hatte Tain es verstanden, sich mit jeder Mode wohl zu fühlen.
    Adrian lachte, während ihm Tränen aus den Augen rannen, die sich mit Blut und Schweiß vermischten.
    »Tain, mein Bruder!«, rief er, so wie er es vor Jahrhunderten getan hatte, wenn sie zusammen trainiert und gekämpft hatten. »Sei so gut, und schlag dem Dämon den Kopf ab, dann können wir eine Pizza essen gehen. Magst du eigentlich Pizza? Das weiß ich gar nicht.« Seine Tränen liefen ihm über die Lippen. »Ich kenne ein Lokal in L.A., wo sie Pizza zur Kunstform erhoben haben. Und ich habe eine Frau kennengelernt. Sie ist so schön, sie wird dir glatt das Herz brechen.«
    Tain hob die Peitsche auf, die der Dämon fallen gelassen hatte, und betrachtete sie. Dabei

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