Immortal. Dunkle Leidenschaft
leidzutun, aber tun Sie mir einen Gefallen: Haben Sie in Ihrem Haus in Seattle kein Mitleid mit mir, wo der ganze Hexenzauber um Sie herum ist.«
»Susan hat den Schutz beschädigt, und der Dämon konnte hereinkommen«, erklärte Amber ihm. »Ich werde eine ganze Weile brauchen, bis ich das Haus wieder gereinigt und neue Schutzzauber ausgeführt habe.«
»Schön, dann sind Sie wenigstens beschäftigt, während ich in L.A. ermittle.« Als er sie wieder ansah, schien er nicht mehr verlegen.
Amber suchte nach weiteren Gegenargumenten. »Ich schlage Ihnen etwas vor: Sie lassen mich nach Los Angeles zurückfahren, und ich warte in Adrians hübschem sicherem Haus, während Sie und Ihre Polizistenfreunde den Club durchsuchen. Ich muss einfach wissen, was vor sich geht, und in Adrians Haus kann ich wenigstens den Polizeifunk hören und erfahre gleich, ob Sie ihn gefunden haben oder nicht.«
Simons Augen wurden eine Nuance dunkler, wie ein Bergsee, dachte Amber unwillkürlich, und bei aller Härte war er zweifellos ein gutaussehender Mann. Die Frauen könnten bei ihm Schlange stehen, aber wahrscheinlich würde er es nicht einmal bemerken.
»Na gut«, stimmte er schließlich wenig begeistert zu. »Aber versprechen Sie mir, dass Sie in dem Haus bleiben und sich nicht wegrühren! Ich möchte nicht, dass Sie die Heldin mimen und uns womöglich eine Observierung vermasseln.« Er sah sie streng an.
»Ich nehme die Kobra mit, weil ich schätze, dass sie uns sehr nützlich sein kann. Sie sollten ihr nur vorher sagen, dass sie mich nicht beißen darf.«
Als der Schmerz allmählich nachließ, öffnete Adrian die Augen. Sie brannten von seinem Schweiß, und auf seinem rechten Augenlid klebte eine blutige Haarsträhne. Erst als er versuchte, sie wegzustreichen, bemerkte er, dass ihm die Hände über dem nackten Körper gefesselt waren. Sie waren mit festen Ketten fixiert, die stark genug waren, um selbst einen Unsterblichen festzuhalten.
Als er den Kopf zur Wand drehte, konnte er lediglich sehen, dass sie in einem fröhlichen Muster tapeziert war. Die Bewohner dieses Hauses hatten offensichtlich noch die abgelegensten Winkel in hübschen Farben gestaltet. Inzwischen allerdings waren die netten Blau- und Gelbtöne mit breiten roten Streifen von Adrians Blut beschmiert.
Sein Hals fühlte sich dort, wo Septimus ihn gebissen hatte, wund an, und sein Körper war vom Blutverlust geschwächt. Der Vampir hatte ihn beinahe vollkommen ausgesogen, ehe er sich zurückgelehnt hatte, die Lider schwer, weil er so satt war. Dann hatte er seine Lakaien angewiesen, Adrian erneut zu verprügeln.
Septimus verzog sich, sobald er Adrian in dem Haus abgeliefert hatte, wo ihn die Vampire die Treppe hinaufzerrten. Während der Fahrt hierher hatten sie Adrian einen faulig stinkenden Sack über den Kopf gezogen, aber er wusste trotzdem, wo er war, noch bevor sie ihm den Sichtschutz wieder abnahmen.
Durch den Blutverlust und den Sauerstoffmangel war er für eine Weile bewusstlos gewesen, und nun stand die Sonne hoch und warf durch zwei hohe Fenster helles Licht herein.
Er hörte schwere Schritte auf der Treppe. Der Dämon kam herein, stellte sich vor Adrian und betrachtete ihn mit seinen sinnlichen schwarzen Augen. Er und Adrian waren gleich groß, nur trug der Dämon saubere Kleidung, während Adrian einzig von Wunden und Blutkrusten bedeckt war.
»Unterwirf dich!«, sagte der Dämon und fuhr sich langsam mit der Zunge über die Lippen, so dass sie feucht und rot wurden.
»Wozu?«
Der Dämon lächelte. »Ich hatte gehofft, dass du dich weigerst.«
Er ging zum Tisch und nahm eine Lederpeitsche in die Hand. »Möchtest du es dir anders überlegen?«, säuselte er.
Adrian schlug ihm vor, was er mit sich selbst tun könnte. Darauf trat der Dämon einen Schritt zurück und begann, Adrian lächelnd auszupeitschen, von oben bis unten, so dass sich alle Wunden, die bereits zu heilen anfingen, erneut öffneten.
Natürlich konnte Adrian sich jederzeit mit Hilfe seiner Magie befreien – vorausgesetzt, er war ein wenig ausgeruht und zumindest etwas geheilt. Aber er tat es aus zweierlei Gründen nicht: Zum einen schwebte Septimus’ Schwert in Form seiner Vampirlakaien über Ambers Kopf, zum anderen hatte Septimus angedeutet, dass Adrian auf dem Weg zu Tain wäre. Sollte der verfluchte Dämon ihn ruhig zerstückeln. Wenn er erst bei Tain war, würde er sich selbst befreien – und der Dämon würde bezahlen.
Nachdem er mit der Peitsche fertig war, ließ
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