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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Knall unten aufprallte. Sabina in Wolfsform huschte zu ihm.
    Aus dieser Höhe konnte Adrian unmöglich erkennen, ob Valerian viel passiert war. Er holte mit dem Schwert aus, so voller Rage und Licht von dem Zauber, dass die Todesmagie, mit der ihn der Dämon angriff, an ihm abprallte. Kehksut sah besorgt aus, und Adrian grinste, als er mit Ferrin zum tödlichen Schlag ausholte.
    »Adrian!«, schrie Kelly unter ihm. »Amber ist tot!«
    Adrian sah für einen Sekundenbruchteil nach unten, wo Kelly am Rand des Kreises stand, dessen Blumen überall verstreut waren. Ihr Gesicht war kummerverzerrt und leuchtete tränennass im roten Licht des Notarztwagens, der herbeigebraust kam. Männer in dunkler Kleidung mit reflektierenden Streifen liefen mit einer Trage auf Amber zu, die reglos am Boden lag.
    Kehksut nutzte die Ablenkung. Er trat Adrian ins Gesicht, befreite sich aus seiner Umklammerung und tauchte nach oben in die sich schließende Öffnung ab. Unterdessen blickte Adrian fassungslos nach unten, wo die Männer über Amber gebeugt waren, während der Wind an ihrem langen Gewand zupfte.
    Über ihm schloss sich dröhnend der Spalt im Himmel, und ein letztes Mal flammte weißes Licht auf. Dann war alles vorbei, und Adrian fiel zu Boden. Erst im letzten Augenblick dachte er daran, seine Magie zu benutzen, um den Sturz zu verlangsamen und unverletzt zu landen.
    Kaum berührten seine Füße die Erde, schritt er übers Gras. Er war sich gar nicht bewusst, wie schnell er ging, vorbei an Sabina, die weinend über Valerian gebeugt war. Der Drachenmann lag nackt und regungslos da. Detective Simon kam von seinem Polizeiwagen aus ebenso schnell herbei wie Adrian. Sie erreichten Amber in dem Moment, als einer der Rettungssanitäter sie für tot erklärte.
    Simon blickte Adrian über die Trage hinweg an, sein kantiges Gesicht von blankem Entsetzen erfüllt. Adrian nahm ihn kaum wahr. Sein Schwert fiel mit einem dumpfen Aufprall zu Boden, als er neben Amber auf die Knie sank.
    Sie lag so still auf der Trage, ihr Gesicht grau und blutleer im grellen Licht des Notarztwagens. Ja, sie war tot. Ihr Herz schlug nicht mehr, ihr Blut pulsierte nicht mehr, und ihre Lebensessenz schwand rapide. Der Rückstoß der Macht war zu viel für sie gewesen, und sie hatte keine Kraft gehabt, um sich im Sturz abzufangen.
    Schweigend schnallte er sie von der Trage ab, ohne auf die Männer zu achten, die ihn aufhalten wollten. Er stieß sie einfach weg und hob Amber an seine Brust. Schon früher hatte er Sterbliche verloren, die ihm etwas bedeutet hatten, aber da empfand er nur Trauer über ihren Verlust, nicht jedoch diesen alles verschlingenden, unermesslichen Kummer.
    Er spürte etwas Dunkles neben sich. Es war Septimus, der in die Hocke ging, wobei er sorgsam vermied, dass seine elegante Hose den Boden berührte. Adrian wurde wie durch einen Nebel klar, dass der Dämon so viel schwarze Magie verbreitet hatte, dass Septimus und andere dunkle Kreaturen nun gefahrlos näher kommen und Ärger machen konnten.
    »Adrian«, sagte Septimus mit seiner tiefen sanften Stimme, »ich kann sie zurückholen.« Seine Vampirzähne wölbten sich unter den roten Lippen, und seine Augen schimmerten freudig in Erwartung einer Verwandlung.
    Einen Moment lang zögerte Adrian. Wenn er ihm Amber gab, würde sie wieder leben, in gewisser Weise jedenfalls, und sie wäre beinahe so stark und unsterblich wie Adrian. Er könnte mit ihr zusammen sein. Aber sie wäre eine Untote, eine Kreatur der schwarzen Magie, und sie würde seiner überdrüssig werden, bis ihre Liebe sich schließlich in Abscheu verwandeln würde. Sie würde wie alle weiblichen Vampire in Septimus’ Club werden: ein sinnliches Wesen, das lebte, um Sex mit seinen Opfern zu haben, während es ihr Blut trank.
    »Nein.«
    »Besser, als sie zu verlieren.«
    »Nein!«, wiederholte Adrian ungleich schärfer. Mit Amber in den Armen richtete er sich auf und wehrte Detective Simon ab, der ihn wütend zurückhalten wollte und ihm irgendetwas zuschrie. »Gib mir mein Schwert!«
    Septimus hob es mit gespreizten Fingern auf, als könnte er die Berührung von etwas so Lebensmagischem kaum ertragen, und reichte es ihm. Adrian nahm es und schnitt mit der Klinge die Nacht auf. Ein Spalt erschien, durch den schwaches Licht hinausdrang. Während Septimus und Detective Simon ihn fassungslos anstarrten, schritt Adrian mit Amber durch den Spalt.
    Die Nacht verschwand hinter ihnen, als wäre sie nie da gewesen. Sie wurden von kühler

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