Immortal. Dunkle Leidenschaft
dass sie in seinem Haus nur vorübergehend zur Ruhe kämen.
Als sie aufwachte, fand Amber sich von einem Meer in Weiß umgeben. Sie blinzelte und stellte fest, dass sie in der Mitte eines riesigen Bettes lag. Um sie herum waren Berge von weißen Kissen, passend zur ebenfalls weißen Überdecke Die Wände sowie die gewölbte Decke des Raums waren in einem Blassgelb gestrichen und fingen perfekt den Sonnenschein auf, der durch die offenen Fensterflügeltüren hineinfiel.
Als Adrian sein Haus in Los Angeles erwähnte, hatte sie eher an einen dieser klassischen Vorortkastenbauten gedacht. Das hier aber war, wie sie erkannte, als sie aus dem breiten Bett stieg, ein gigantisches Haus, seitlich an einer Klippe gelegen und knapp fünfzig Meter vom Meer entfernt.
Sie trat durch die Flügeltüren hinaus auf eine Veranda und bemerkte, dass das Schlafzimmer die gesamte Rückseite des Hauses einnahm. Der Rest bog sich in U-Form zu beiden Seiten am Hang entlang. Sie schritt über die Holzveranda und entdeckte neben dem Schlafzimmer ein geräumiges Wohnzimmer, von dem ebenfalls große Flügeltüren hinausführten. Gegenüber lag noch ein weiteres Schlafzimmer, und links gelangte man über eine Holztreppe hinunter an den Strand.
Weit und breit war niemand zu sehen. Das Meer rollte auf den goldbraunen Sand, und das Rauschen der Wellen unter dem halbbedeckten Himmel hatte etwas Beruhigendes. Nun verstand Amber, warum Adrian ihr so lapidar versprechen konnte, ihr ein neues Auto zu kaufen. Was für eines hättest du gern? Nun, wie es aussah, schwamm er in Geld.
Eine leichte Brise wehte kühlend über Ambers nackte Arme und Beine. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nur ihre Unterwäsche trug, einen weißen Spitzenslip und passenden BH. Beides hatte sie sich eilig angezogen, bevor Adrian sie aus ihrem Haus in Seattle zerrte. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass sie in dem Mustang einschlief, der von einem riesigen Mann mit großen blauen Augen gefahren wurde. Und es dämmerte ihr auch noch, dass sie dabei den Kopf an Adrians Schulter gelehnt und seine Lippen auf ihrem Haar gespürt hatte.
Er hatte sie geheilt. Amber ging zurück ins Schlafzimmer und sah sich in dem großen Spiegel ihre Wunde an. Der Schnitt war noch zu sehen, allerdings vollständig verschlossen: eine schmale rötliche Linie. Ihr Arm fühlte sich an wie immer, folglich konnte die Wunde nicht infiziert sein, womit bei dem Messer einer Blutsklavin sehr wohl zu rechnen gewesen wäre. Amber kannte keinen Zauberer und keine Hexe, die solche Heilungen bewirken konnten, nicht einmal diejenigen, die darauf spezialisiert waren.
Ihr fiel wieder ein, welche unglaubliche Kraft sie an Adrian wahrgenommen hatte, als sie auf dem Parkplatz den Vampiren entgegentraten. Hätte er diese Kraft freigesetzt, wären sämtliche Vampire auf der Stelle gestorben, und zwar nicht bloß die auf dem Parkplatz, sondern auch die, die im Wald warteten, ob sie gebraucht würden. Amber glaubte, dass Adrian seine Kraft bändigte, weil er nur die Untoten umbringen und die Menschen möglichst verschonen wollte.
Ein Unsterblicher. Ein Sohn der Isis. Ein Halbgott. Ein Wesen, das mehr Macht in sich trug, als Amber in ihrem ganzen Leben begegnet war, und das weit gefährlicher war als alles, womit sie es bisher zu tun gehabt hatte.
Dennoch schützte er sie von dem Moment an, als sie sich begegneten. Dieses Haus fühlte sich ebenfalls geschützt an, sehr viel stärker sogar als ihr eigenes. Zwar konnte sie keine Schutzzauber an den Türen und Fenstern ausmachen, aber es kam ihr vor, als hätte er das Haus gleichsam mit einer Machtschicht versehen, um Böses fernzuhalten.
Wieder blickte sie in den Spiegel und registrierte verdrossen, dass ihr Haar strähnig und ihr Gesicht und ihre Arme schmutzig waren. Super! Wer hatte sie eigentlich ausgezogen? Adrian? Bei dem Gedanken wurde ihr sehr warm. Sie wusste noch zu gut, wie sich sein Mund auf ihren Brüsten angefühlt und welches Verlangen er in ihr geweckt hatte, als er an den Spitzen sog. Schamlos hatte sie sich ihm entgegengebogen und wollte nichts mehr, als ihn in sich zu spüren. Die Vorstellung, dass er sie entkleidet hatte, ließ sie vor Erregung rot werden.
Sie wollte ihn, diesen erotischen Fremden mit den unvorstellbaren Kräften. Seit sie ihn kannte, begehrte sie ihn. Sie hoffte nur, dass der Schmutz aus dem Kampf ihn nicht abgeschreckt hatte.
Im Bad neben dem Schlafzimmer gab es eine geräumige Dusche mit Brauseköpfen auf zwei
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