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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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gigantisch, wie eine riesige Tropfsteinhöhle, nur dass hier alles ausschließlich aus Eis bestand. Es war ein magischer Ort, denn sie fühlte, wie die Magie jeden Winkel und jeden Tropfen gefrorenen Wassers durchwirkte. Anstelle der Dunkelheit, die sie erwartet hatte, glühte hier alles in einem kristallinen, glasgrünen Licht, dessen Schönheit von einer bizarren Intensität war.
    In der Höhle war es sogar relativ warm, lag sie doch geschützt vor dem heulenden Wind unter Tonnen dicken Eises. Amber nahm ihre Schneebrille und die Skimaske ab, schob ihre Kapuze zurück und blickte sich um.
    Adrian nahm ebenfalls die Brille, die Maske und die Kapuze ab und zog seine Handschuhe aus, die er gedankenverloren in die Taschen seines Parkas stopfte. Amber hätte erwartet, dass er sie barsch anfuhr, weil sie mit ihm gekommen war, und ihn womöglich mittels seiner Kraft direkt an die Oberfläche zurückschleuderte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie sich schon wie eine Zeichentrickfigur aus dem Eisloch schießen und mit einem fiesen Aufprall auf dem Hintern landen.
    Doch Adrian schien sie schlicht vergessen zu haben. Er drehte sich langsam um die eigene Achse und schaute sich um. Genaugenommen nahm er jede einzelne Facette dieser Höhle in sich auf, jeden Eiszapfen, der von der Decke hing, jeden Winkel und jede Nische in den Wänden, der Decke und dem Boden.
    Außer Adrian und Amber jedoch war hier gar nichts, kein Unsterblicher, kein Dämon, nichts.
    Dennoch inspizierte Adrian die Höhle weiter und neigte den Kopf nach hinten, um die gefrorenen Eistropfen zu betrachten, die wie Diamanten aussahen. Währenddessen hatte Amber das Gefühl, dass er weniger mit seinen Augen schaute als mit all seinen Sinnen und die Luft anhand seiner Magie prüfte.
    »Er war hier«, flüsterte er schließlich.
    Amber folgte Adrians Augen, war aber außerstande, irgendetwas außer grünem glühendem Eis auszumachen. Die Magie des Entzifferungszaubers war fort und ließ sie blind zurück.
    »Er ist nicht mehr hier«, sagte sie. Ihre Stimme erzeugte ein hohles Echo. »Wir sollten gehen.«
    Adrian drückte seine Handflächen direkt aufs Eis, schloss die Augen und beugte den Kopf vor. In dieser Stellung blieb er so lange, dass Amber sich ihm schon ängstlich näherte.
    Da erst öffnete er die Augen, doch weder sah er sie, noch schien er sie gehört zu haben. Er bewegte sich durch die Höhle, berührte die Wände, drehte sich hier und da, schloss die Augen oder studierte die Stalagmiten. »Tain war hier. Er war viele Jahre lang hier. Kannst du ihn nicht fühlen?«
    Amber war besorgt. »Der Dämon könnte jederzeit kommen. Aus irgendeinem Grund will er dich hier unten, also würde ich sagen, wir treffen ihn lieber oben im Sonnenlicht.«
    Doch Adrian legte sanft die Fäuste an eine Wand. »Die ganze Zeit war Tain hier gefangen! Ich fühle seine Angst, wie er versuchte zu rufen und niemand ihn hören konnte. Ich hörte ihn in meinen Träumen, aber ich wusste nicht, ob es echt war.«
    »Der Dämon hielt ihn gefangen«, sagte Amber. »Es war nicht deine Schuld.«
    Er nickte langsam. Seine Augen waren immer noch geschlossen und sein Gesicht zur Wand gerichtet. »Doch, war es. Du wirst es niemals verstehen. Ich war wütend auf ihn und ließ ihn allein. Ich war wütend, weil er bei einer Frau bleiben wollte, und ich sagte ihm, er sei ein Narr. Ich ging fort, um gegen die Dinger im Tal zu kämpfen, und während ich weg war, tötete sie die Menschen und zauberte Tain fort. Vielleicht folgte er ihr anfangs freiwillig – als er sich verliebte. Ich gab ihm und mir die Schuld, denn ich hatte ja keine Ahnung, was es bedeutete, sich zu verlieben.«
    »Jeder hat hin und wieder Erleuchtungen«, sagte Amber, die ihre Worte nicht sonderlich konzentriert wählte. »Man denkt über Dinge nach, und manchmal braucht man lange, bis man zu einem Schluss kommt. Aber darüber können wir später reden, vorzugsweise während wir auf Skiern zurück zu den Motorrädern fahren. Wir schlagen unser Zelt auf, und du kannst mir alles erzählen, sobald wir es warm und gemütlich haben.«
    Plötzlich sah er zu ihr auf und runzelte die Stirn, als hätte er vergessen, dass sie auch noch da war. »Dir muss kalt sein. Ich werde Valerian sagen, dass er dich holen soll.« Beinahe liebevoll berührte er wieder die Wand. Und auf einmal klangen seine Worte seltsam altertümelnd. »Verweilen will ich fürs Erste an diesem Ort.«
    »Nein, willst du nicht!« Sie baute sich vor ihm auf. »Wir werden

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