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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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schleuderte, ehe sie sich hastig ihren Handschuh wieder überzog und die Hand unter ihre Achsel klemmte. Adrian nutzte die kurze Schmelze, die sie bewirkt hatte, und rammte den Spaten einige Zentimeter durchs Eis, das sofort wieder zu gefrieren begann.
    Sobald sie ihre Hand wieder gewärmt hatte, setzte Amber ihren Zauber ein zweites Mal ein. Diesmal stand Adrian mit der Spitzhacke bereit. Auf diese Weise machten sie eine Weile weiter, wobei Amber ihre Finger gerade lange genug der klirrenden Kälte aussetzte, um einen kleinen Feuerball aufs Eis zu werfen.
    Als Adrian das Loch für groß genug befand, holte er zwei Steine aus Ambers Vorrat – einen Topas und ein Tigerauge –, die beide warme, strahlende Magie transportieren konnten. Obgleich beide Steine noch mit der Energie aufgeladen waren, die er im Wagen auf sie übertragen hatte, wollte er zusätzlich Ambers Magie darin und bat sie, sie ebenfalls aufzuladen.
    Amber nahm die Steine in ihre handschuhverhüllten Hände, wandte sich zur Sonne, lehnte den Kopf in den Nacken, um die Strahlen aufzufangen, und schloss die Augen. Bei aller bitteren Kälte schien die Sonne hier hell und kräftig. Der Sonnengott herrschte also immer noch in voller Pracht, selbst hier, wo die Erde schlief.
    Kurze Zeit später gab Amber Adrian die Steine zurück, die unter der Kombination seiner Macht mit ihrer Erdenkraft vibrierten – noch dazu, weil Amber die Sonnenmacht hinzugefügt hatte und die Steine selbst die Energie des Feuers in sich trugen. Hervorragend!
    Adrian ließ die Steine in das Loch fallen, das er gegraben hatte, und zog Amber weg. Dann sammelte er die Kraft in seinem Innern, wie Isis es ihm am Ufer des Nils vor langer, langer Zeit beigebracht hatte, und sprach ein einziges Wort.
    Die Energie floss in einem konzentrierten Strahl aus ihm heraus und geradewegs in die Steine im Eis, die sie absorbierten, sie verstärkten und in einem gigantischen Knall abgaben.
    Das Eis ächzte und bewegte sich, und Amber stürzte, fing sich allerdings auf Händen und Knien ab. Adrian warf sich über sie, als eine plötzliche Explosion von Eis und gefrierendem Wasser aus dem Loch hinaufschoss und sich in dicken Brocken über sie beide ergoss. Das scharfkantige Eis regnete auf sie herab, prallte von Adrians gepolsterter Schneekleidung ab und zischte und zersplitterte um sie herum, als es auf den Boden aufschlug.
    Nach ungefähr fünf Minuten ließ der Eisschauer nach, und schließlich wurde es wieder vollkommen still. Adrian hob den Kopf, und Amber krabbelte unter ihm hervor. Beide starrten verwundert auf die Stelle im Eis.
    Anstelle der endlos flachen Schicht und des kleinen Bereichs, den sie gegraben hatten, klaffte nun ein Loch von anderthalb Metern Durchmesser vor ihnen. Darunter befand sich ein Tunnel, dessen Wände aus glattem dickem grünem Eis sich abwärtsschlängelten und ein Stück weiter unten um eine Biegung verschwanden.
    Wortlos fragte Adrian Amber mit einer Bewegung seines dicken Handschuhs: »Da hinunter?« Amber nickte. Er legte die Hände auf ihre Schultern und sah ihr in die Augen.
    »Bleib hier. Wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück bin, funk einen Hilferuf an Valerian. Er wird jemanden schicken, falls er nicht selbst kommen kann. Er kann nicht hierherfliegen, ein Hubschrauber aber schon.«
    »Bei diesem Wind?«, konterte sie, und Adrian fühlte, wie sie trotzig die Schultern spannte. »Du brauchst mich, also komme ich mit!«
    »Was ich brauche, ist, dass du in Sicherheit bist.«
    »Ich soll dich allein dem Dämon entgegentreten lassen? Erwartest du allen Ernstes, dass ich ins Motel zurückreise und warm und trocken herumsitze, während er dich bei lebendigem Leib häutet und dich im Eis zurücklässt?«
    Sie sorgte sich um ihn. Keine Frau hatte sich jemals um ihn gesorgt. Nicht dass das etwas änderte, denn von jetzt an konnte sie nichts anderes tun, als sich aus allem herauszuhalten.
    Daher ersparte er es sich, mit ihr einen Streit anzufangen, sondern wandte sich einfach ab, legte sich aufs Eis und schlitterte mit den Armen voran in den Tunnel. Zu seinem Verdruss stellte er fest, dass Amber im letzten Moment seine Knöchel packte und mit ihm rutschte. Es mussten mehrere tausend Meter sein, die sie durch den sich schlängelnden Tunnel abwärtsglitten, ehe sie in einer riesigen, ins Eis gemeißelten Höhle landeten.
     
    Mühsam löste Amber ihre verkrampften Finger von Adrians Knöcheln, setzte sich auf und blickte sich voller Ehrfurcht um. Die Höhle war

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