Immortal. Dunkle Leidenschaft
Vampiren her.
Der Pilot saß bereits mit Kopfhörern im Cockpit, und der Vampir, der sie angesprochen hatte, setzte sich auf den Copilotenplatz. Die anderen beiden Vampire warteten an der Treppe, um Amber und Valerian ins Flugzeug zu helfen.
Die Tatsache, dass sie Sonnenbrillen aufhatten, bedeutete natürlich nicht, dass sie Amber nicht ansahen. Der Vampir, der ihr die Treppe hinaufhalf, starrte sie sogar unverhohlen an, und sein Blick verharrte beängstigend lange auf ihrem Hals. Amber versuchte, es zu ignorieren.
Sobald Valerian und sie in der Maschine saßen und sich angeschnallt hatten, schlossen die beiden Vampire die Tür, nahmen ihre Plätze ein, und das Flugzeug startete.
Da es keine Fenster hatte, konnte Amber sich nicht von oben nach Adrian umsehen. Sie flogen in einer versiegelten Kiste, die es den Vampiren möglich machte, jederzeit überallhin zu gelangen – solange tagsüber ein Mensch hinterm Steuer saß.
Natürlich konnten Vampire ohne weiteres einen menschlichen Piloten dazu bringen, für sie zu fliegen: entweder indem sie ihn zum Blutsklaven machten oder indem sie ihm einfach einen exorbitanten Lohn zahlten.
Die Vampire hatten Ambers und Adrians Motorräder und Ausrüstung eingesammelt und hinten ins Flugzeug gepackt. Valerian schloss die Augen und sank in einen Halbschlaf.
Seufzend fuhr Amber sich mit der Hand durchs Haar. Nach einer Weile spürte sie wieder, wie der Vampir, der ihr hineingeholfen hatte, sie anstarrte, und drehte sich zu ihm um. Er beobachtete sie von der anderen Seite des Gangs, die Augen immer noch hinter seiner Sonnenbrille verborgen. Unwillkürlich kam Amber sich beschmutzt vor. Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu und wandte sich wieder ab.
Da sie nun nicht mehr in unmittelbarer Gefahr schwebte, zu erfrieren oder auf dem Eis zu sterben, galt ihre ganze Angst wieder Adrian. Sie sorgte sich so sehr um ihn, dass sie kurz davor war, hemmungslos zu schluchzen. Einzig das gierige Gaffen des Vampirs hielt sie ab.
Der Dämon hatte Adrian, und Ambers Zuversicht, ihn mit Hilfe ihrer Zauberkräfte zu finden, ebbte rapide ab. Er könnte irgendwo sein, und das musste nicht notwendigerweise auf der Erde sein.
Ihr kam ein Gedanke. Sie sah in ihren Parka, in dessen Innentasche Ferrin zusammengerollt schlief. Ob die Schlange Adrian fühlen konnte oder zu ihm gezogen wurde, auch wenn er noch so weit weg war? Sie wusste es nicht, denn bisher hatte sie Ferrin nie weiter als wenige Meter von Adrian entfernt gesehen.
Sie dachte daran, wie Adrians fester Körper dicht an ihrem lag, als sie sich in dem Zelt geliebt hatten, und an die wunderbaren Momente vorher in seinem Bett. Er hatte halb auf ihr gelegen und sanft mit ihrem Haar gespielt. Seine Augen waren so unendlich zärtlich und sein Mund so entspannt gewesen. Ein Mann, der zufrieden damit war, sich seiner Leidenschaft hinzugeben.
Das Bild beherrschte ihr gesamtes Denken, und sie musste die Augen schließen, um ihre Tränen zurückzuhalten. Endlich hatte sie einen Mann gefunden, der sie alles vergessen ließ, was ihr je wehgetan, jeden, der sie jemals verletzt hatte. Ein Mann, mit dem sie glücklich sein könnte. Und der muss natürlich ein fünftausend Jahre alter Krieger mit Geschwisterstress sein!
Ihre betörend schöne Vision wurde verzerrt wie eine wunderschöne Melodie, die plötzlich disharmonisch klang. In ihrem Traum war es nicht mehr Adrian, der ihr Haar streichelte, sondern der Vampir, der sie beobachtete. Langsam hob er seine Sonnenbrille, so dass sie gezwungen war, in seine erstaunlich grünen Augen zu sehen. Sie fühlte, wie sie in seinen Blick gesogen wurde, sie ihm den Hals entgegenrecken wollte, sich danach sehnte, seine Reißzähne in ihrer Haut und seine Erektion in ihrem Schoß zu fühlen.
Sie riss die Augen auf und sah zornig zu ihm hinüber. Seine Sonnenbrille war noch an Ort und Stelle, aber er lächelte und bleckte dabei seine Zähne.
»Hör auf damit!«, fuhr sie ihn an. Dann lehnte sie sich an die Seitenwand und konzentrierte sich auf die Holzvertäfelung, um sich von ihm abzulenken. Sie hörte ihn leise lachen, aber wenigstens blieb er ihren Tagträumen fern.
Der Flug dauerte nur wenige Stunden, aber der Himmel war schon grau, als sie auf einem winzigen Flughafen ankamen, der eigentlich nur aus einer Landebahn, einem Windsack und einem Schuppen bestand. Die Vampire luden eilig die Motorräder und die Rucksäcke aus, während sie nervös zum Horizont blickten.
Nach der sicheren Landung empfand
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