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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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klang, als hätte er Angst vor dem, mit dem er redete, was sie stutzig machte, denn wer ist schon groß und böse genug, um Septimus Angst einzujagen? Dann hörte sie, wie er mit dem anderen absprach, Adrian nach Montana zu bringen – jedenfalls glaubt sie, das gehört zu haben. Sie stellte sich weiter schlafend – verständlich, denn sie hatte keine Ahnung, was er mit ihr anstellt, wenn er mitkriegt, dass sie alles mitgehört hat. Er ging danach gleich, und sie hat ihn seitdem nicht mehr gesehen.«
    »Scheidkerl!«, raunte Valerian hinter seinen Taschentüchern. »Ich mochte ihn noch nie.«
    Amber war maßlos wütend. »Warum ist Kelly nicht gleich zu euch gekommen? Wieso musste Manny sie am nächsten Morgen rüberzerren?«
    »Ich glaube, Septimus machte sie zu seiner Blutsklavin«, sagte Sabina ernst. »Auf jeden Fall ließ sie sich von ihm beißen.«
    »Was denkt sie sich dabei?«, fragte Valerian fassungslos. »Den letzten Vampir wurde sie nur dank Adrian los!«
    »Er ist ziemlich sexy … für einen Vampir«, antwortete Sabina.
    Valerian grunzte. »Oh, bitte! So wie der Typ herumläuft und tut, kompensiert er doch seinen zu kleinen Willi!«
    »Immer noch besser als ein Drache mit Triefnase!«, konterte Sabina spitz.
    Valerian wollte etwas erwidern, zog dann aber eine Grimasse und nieste so heftig, dass das ganze Zimmer vibrierte.
    Unterdessen versuchte Amber nachzudenken. Falls Septimus sie verraten hatte, mussten sie noch eine weitere mächtige Kreatur bekämpfen. Andererseits könnte Septimus ebenso gut in andere Machenschaften verwickelt sein und das, was er in Montana plante, eventuell gar nichts mit Adrian zu tun haben.
    Es gab allerdings noch eine andere, weit unschönere Möglichkeit: Sollte Septimus Kelly zu seiner Blutsklavin gemacht haben, lieferte sie ihnen vielleicht gezielt falsche Informationen. Amber rieb sich die schmerzenden Schläfen. Es stand ihr frei, all das hier hinter sich zu lassen. Sie könnte nach Seattle zurückkehren, wieder an die Vorbereitungen fürs Beltane-Fest gehen und ihr Leben weiterleben – mit ihren Tarotdeutungen, ihren Hausreinigungen und den Zauberkursen.
    Der Dämon hatte sie in diese Geschichte hineingezogen, indem er Susan ermordet hatte. Nun hockte sie in einem heruntergekommenen Motel mit einem fiebernden Drachen und einer besorgten Werwölfin und trauerte nicht nur um ihre Schwester, sondern möglicherweise um einen Mann, in den sie sich verliebt hatte.
    Das Leben war einmal so einfach gewesen!
    Aber die nächste Komplikation klopfte bereits an die Tür. Sabina rannte hin, um aufzumachen. Es war Detective Simon, der sie ein wenig überrascht ansah, dann hereinkam und die Tür hinter sich schloss. Amber wollte aufstehen, sank aber gleich wieder auf die Bettkante zurück, da sie angesicht Simons todernster Miene eine plötzliche Lethargie überfiel.
    »Was ist?«
    Der Detective nahm sich den wackligen Stuhl vom Schreibtisch und setzte sich vorsichtig. Valerian wischte sich leise die Nase, und Sabina hockte sich an das Bettende.
    »Ich habe den Bericht von ein paar Park-Rangers und der Bundespolizei aus den Montana-Rockies gesehen«, begann Simon. »Ein Ranger fand bei seiner morgendlichen Runde auffällige Spuren auf einer Lichtung, die ungefähr eine halbe Meile vom Wirtschaftsweg entfernt ist. Jemand muss mit einem schweren Geländewagen dort oben gewesen sein, einem Hummer oder so.«
    Simon machte eine Pause und stützte die Hände auf seine Knie. Ähnlich hatte er ausgesehen, als er zum ersten Mal zu Amber kam, um ihr die Nachricht von Susans Tod zu überbringen: mitfühlend aber geradeheraus. Und ganz offensichtlich widerstrebte es ihm zutiefst, ihr etwas Schmerzliches mitteilen zu müssen.
    »Jede Menge Unterholz war plattgewälzt«, fuhr er fort. »Und es gab eindeutige Spuren im Schnee – von einem Mann, der allein bis zur Lichtung gewandert ist, und etwa einem Dutzend anderer, die ihn dort abfingen und umstellten. Es muss einen üblen Kampf gegeben haben. Die ganze Lichtung war voller Blut – große Blutlachen.« Simon wurde leiser. »Ich fürchte, niemand kann so viel Blut verlieren und überleben.«
    Valerian schien geradezu empört. »Woher wissen Sie, dad ed irgendwad mit Adrian zu tun hat? Außerdem ist er unsterblich!«
    »Weil die Ranger in der Nähe der Lichtung eine Schneebrille, eine Skimaske und diverse andere Sachen im Wald fanden, die für deutlich kältere Regionen gedacht und viel zu warm für den späten Frühling in diesen Bergen sind.

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