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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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den Fingern zeigte er auf die Arterien an seinem Hals, den Armen, am Bauch und an den Oberschenkeln. »Alles klar?«
    »Ja.« Alle auf dem Schießplatz hatten ihr geraten, auf die Brust zu schießen, selbst Polizisten. Als sich dann herausstellte, was für eine ausgezeichnete Schützin sie war, hatte es Brust und Kopf geheißen. Doch Roland wollte nun, dass sie auf die Adern zielte.
    Seltsam.
    »Zögern Sie ja nicht«, sagte er eindringlich. »Sobald einer auf Sie zukommt, drücken sie ab.«
    »Mach’ ich«, versprach sie.
    Marcus räusperte sich. »Und bitte nicht auf uns schießen.«
    Ärgerlich sah sie ihn an. »Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass ich gut darin bin. Ich habe mein Ziel noch nie verfehlt.«
    »Und ich bitte Sie ganz einfach, uns nicht zum Ziel zu machen«, entgegnete er und zog fragend die Brauen hoch. »Ja?«
    Sarah beobachtete, wie Roland Marcus einen bösen Blick zuwarf.
    Irgendetwas war hier im Busch. »Also gut, wenn es Sie beruhigt, dann verspreche ich Ihnen, dass ich nicht auf Sie schießen werde.«
    Marcus nickte. »Gut. Ich werde Sie beim Wort nehmen.«
    Man hätte wirklich denken können, er hielte es ernsthaft für möglich, dass sie ihre Waffe auf sie beide richtete.
    Roland schnappte sich ihre Tasche. »Dann mal los.«
    Marcus ging mit seinem Gepäck voran.
    Sarah stopfte sich das Magazin in die Hosentasche. Auf einmal wurde sie nervös und umklammerte ängstlich die Pistole.
    Roland berührte sie leicht am Arm. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich lasse nicht zu, dass Ihnen etwas passiert.«
    Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Er verschränkte seine Finger mit ihren und drückte sacht ihre Hand.
    Mit Schmetterlingen im Bauch trat sie neben ihm hinaus auf die Veranda.
    Wie konnte sich unschuldiges Händchenhalten so innig und vertraut anfühlen?, fragte sie sich, als sie die Tür abschloss.
    Dunkelheit umgab sie nun, Sarah konnte nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen.
    Während Roland die ersten Treppenstufen hinunterging, blieb sie oben stehen.
    »Was ist denn?«, fragte er.
    »Ich kann überhaupt nichts sehen.«
    Mit einem Flackern ging die Hausbeleuchtung an.
    Sie blinzelte ins grelle Licht, sah dann von der verschlossenen Tür zu Roland.
    Er zuckte mit den Schultern. »Wackelkontakt. Ich habe das Licht beim Gehen eingeschaltet. Kommen Sie, wir müssen uns beeilen.«
    Sarah folgte ihm die Treppen hinunter und über den Rasen, dann drehte sie sich noch einmal zum Licht um.
    Das Haus war wirklich alt. Und ebenso die Leitungen. Vielleicht hätte sie die schwachgelbe Glühbirne, die in der archaisch anmutenden Fassung gesteckt hatte, nicht gegen eine mit hundert Watt austauschen sollen. Doch sie war zu oft abends auf dem Rasen ins Straucheln geraten, weil die alte Leuchte nur die Veranda, nicht aber den Weg bis zur Einfahrt erhellt hatte.
    Das gleißend weiße Licht des neuen Strahlers ergoss sich über die Stufen und den Rasen bis hin zu Marcus’ glänzendem schwarzen Prius, der direkt hinter ihrer sechzehn Jahre alten Klapperkiste, einem weißen Geo Prizm, geparkt war.
    Marcus reichte Roland den Aktenkoffer, schloss die Beifahrertür auf und ging einmal vorn um den Wagen herum.
    Roland ließ Sarahs Hand los. Er wollte gerade die Beifahrertür öffnen, hielt jedoch plötzlich inne.
    Marcus stutzte ebenfalls.
    Die zwei Männer legten die Köpfe schief, beinahe wie Tiere, die einen für menschliche Ohren nicht hörbaren Laut wahrnahmen. Beide ließen gleichzeitig die Taschen fallen und wirbelten zu den Bäumen auf der anderen Straßenseite herum.
    Dann hielten sie die Nasen schnuppernd in den Wind. Eiskalte Schauer liefen ihr den Rücken hinunter.
    Die Männer waren ihr unheimlich.
    »Sie sind hier«, sagte Roland.

5
    Rolands dunkle Augen funkelten so bedrohlich, dass Sarah unwillkürlich einen Schritt von ihm weg machte.
    Sofort fasste er sie beim Arm und zog sie hinter sich. Marcus trat neben ihn, sodass die beiden Männer ihr eine solide Deckung nach vorn hin gaben, während der Wagen ihr im Rücken Schutz bot.
    »Ich komme auf acht«, flüsterte Marcus lauernd.
    »Ich auch.«
    Acht Männer? Wie kamen die nur auf acht Männer? In ihrem Kopf begann es wie wild zu rattern, denn außer Fröschen und dieser seltsamen Grillenart, die wie eine Zikade klang, ihr aber erst hier in North Carolina untergekommen war, vernahm sie rein gar nichts.
    Ch-ch-ch … ch-ch-ch … ch-ch-ch.
    »Hast du nicht vier ausgeschaltet?«, fragte Marcus.
    Noch immer lauschte Sarah vergebens auf die

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