Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
genug bekommen, selbst wenn sie ganz unschuldig und beiläufig waren.
    »Unfassbar, wie schnell alles bei dir verheilt.«
    »So ist es bei allen Unsterblichen nach der Verwandlung. Bei mir war es allerdings auch vorher schon so. Das hängt mit meiner Gabe zusammen.«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Marcus den Kühlschrank öffnete und einen Blutbeutel aus dem Extrafach nahm. Als der Mann ihn an die Lippen setzte und seine Reißzähne darin versenkte, gab es ein unschönes gluckerndes Geräusch.
    Roland warf ihm einen finsteren Blick zu, Marcus sollte nicht vor Sarah trinken. (Schließlich war es leichter, sich mit dem Vampirismus anzufreunden, wenn einem die unschönen Seiten nicht ständig vor Augen geführt wurden.)
    Doch der andere Unsterbliche zuckte nur mit den Schultern.
    Sarah hielt Rolands Hand ganz fest. Sie machte große Augen, wahrscheinlich konnte sie sich denken, was Marcus in der Küche trieb, aber sie drehte sich trotzdem nicht um.
    »Trinkt er Blut?«, flüsterte sie.
    »Ja.«
    »Aus einem Beutel?«
    »Ja.« Ihr Gesichtsausdruck ließ sich nicht deuten.
    »Macht es dir etwas aus?«
    Selbst Marcus hielt nun neugierig inne.
    »Ich weiß nicht. Schmeckt Blut so widerlich, wie ich es mir vorstelle?«
    Er musste es sich verkneifen zu lachen. »Weißt du noch, was ich dir über den Geruch von Blut erzählt habe?«
    Sie nickte. »Du hast gesagt, für dich rieche es so gut wie für mich Schokolade.«
    »Das Gleiche gilt auch für den Geschmack. Für Unsterbliche und Vampire ist es köstlich.«
    »Hmmm.«
    Marcus warf den leeren Beutel in den Müll. Dann tat er sich Essen auf, kam rüber ins Esszimmer und setzte sich Sarah gegenüber.
    »Sie glauben also nicht, dass wir verdammt sind, weil wir Blut trinken?«, fragte er lakonisch.
    Damit waren sie über die Jahrhunderte immer wieder konfrontiert worden.
    Sie schien einen Moment darüber nachzudenken. »In der Bibel wimmelt es nur so von Geboten, was man essen und trinken darf. Blut ist nur eine von vielen verbotenen Speisen. Wenn ihr beide also in die Hölle kommt, weil ihr Blut trinkt, dann müsste jeder, der jemals Hase, Schwein, nicht abgehangenes Fleisch, Schalentiere, Schwarmtiere oder Aasfresser gegessen hat, auch in der Hölle landen. Und das sind nur die Verbote, die mir gerade einfallen.«
    Ihre Argumentation war ziemlich überzeugend.
    »Genau genommen trinken wir das Blut gar nicht«, sagte Roland. »Wir führen es unserem Blutkreislauf und nicht unserem Verdauungssystem zu. Unsere Reißzähne sind im Prinzip wie Infusionsnadeln, durch die das Blut direkt in unsere Adern gelangt.«
    Sarah schürzte die Lippen. »Aber ihr schluckt dabei doch auch etwas.«
    Marcus nickte. »Ein paar Tropfen laufen immer über.«
    »Und es schmeckt euch?«
    »Ja«, antworteten die beiden Männer.
    Wieder rümpfte sie die Nase. »Verrückt.«
    Die zwei lachten.
    Während Marcus sich wieder über das Essen hermachte, fragte sich Roland, wann Sarah wohl auffallen würde, dass sie immer noch seine Hand hielt. (Hoffentlich erst viel später.) »Was hat Lisette denn gesagt, als du mit ihr gesprochen hast?«
    »Dass alle Vampire aus Raleigh verschwunden seien. In den vergangenen zwei Nächten habe sie nicht einen zu Gesicht bekommen.«
    »Ja, weil sie alle damit beschäftigt waren, mich anzugreifen«, sagte Roland. »Oder besser gesagt, uns.«
    Marcus nickte kauend. »Sie hat gesagt, falls wir sie brauchen sollten, würde sie sich zu gern an dem Spaß hier beteiligen.«
    Roland ließ sich das Angebot durch den Kopf gehen. Wenn die Übergriffe noch weiter eskalierten, könnten sie Verstärkung gut brauchen. Doch die Vampire kamen nicht allein, um ihn zu töten, sie hatten noch andere Ziele. Offenbar wollten sie einen Unsterblichen in die Finger kriegen. Roland würde es sich nie verzeihen, wenn sie der französischen Unsterblichen etwas antäten.
    »Lass uns noch abwarten. Ich möchte nicht riskieren, dass Lisette in die Fänge der Vampire gerät.«
    »Bin ganz deiner Meinung.«
    Während die beiden Männer in den höchsten Tönen von Lisette schwärmten, stieg eine leise Wut in Sarah hoch, die sie schließlich als Eifersucht identifizierte.
    »Wer ist denn diese Lisette?«
    »Sie ist eine Unsterbliche aus Raleigh«, sagte Roland.
    »Kennt ihr euch gut?« Ja, ja, fall doch gleich mit der Tür ins Haus.
    »Nein, wir sind uns im Laufe der Jahrhunderte nur ein paar Mal über den Weg gelaufen.«
    Marcus grinste. »Er ist doch ein Einsiedler.« Unbeeindruckt von dem

Weitere Kostenlose Bücher