Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
sich mit echten Vampiren im selben Raum aufhielten.
Ein paar spätabendliche Jogger hatte es ebenfalls erwischt. Das war’s so ziemlich.
Verlierer , dachte Eddie selbstgefällig. Diese Typen könnte ich in null Komma nichts fertigmachen.
Einer der Vorteile des Vampirdaseins war, dass man nicht länger herumgeschubst wurde. Als Kind hatte er ziemlich viel mitmachen müssen. Als Teenager ebenfalls. Im zweiten Studienjahr war er einmal so übel zusammengeschlagen worden, dass er im Krankenhaus gelandet war. (Seine Mutter hatte nur mit dem Kopf geschüttelt und ihm gesagt, dass er nicht immer so viel daherplappern sollte.)
Aber jetzt war er derjenige, der zuschlug. Er war derjenige, der austeilte.
Und selbst wenn diese Typen ihm ans Leder gewollt hätten – sobald Dennis sie verwandelt hatte, würden sie sich hüten, ihn zu attackieren. Jeder Soldat, der bei einer Prügelei mit seinen Kameraden erwischt wurde, wurde von Dennis vor Sonnenaufgang im Loch festgekettet.
»Darf ich vorstellen, meine Herren, das hier ist einer meiner Soldaten«, sagte Dennis und legte Eddie kameradschaftlich die Hand auf die Schulter.
Dennis betrachtete sich als ihr König und die Vampire als seine Soldaten im Befreiungskrieg gegen die Tyrannei der Unsterblichen Wächter. Sobald sie gesiegt hatten, würden sie ihren rechtmäßigen Platz als die mächtigsten Kreaturen der Erde einnehmen.
Mit anderen Worten, Dennis wollte über die Welt herrschen.
Eddie fand das unheimlich cool.
Die Gruftis richteten ihre bewundernden Blicke auf Eddie, der die Brust herausdrückte und ihnen ein überlegenes Lächeln schenkte, das gerade so die Spitzen seiner Reißzähne sehen ließ, die sich nach dem Kampf noch nicht vollständig zurückgebildet hatten.
»Unser Kampf um den rechtmäßigen Anspruch auf die Weltherrschaft mit all der Macht und dem Reichtum, den dieser Status mit sich bringt, wird Opfer fordern.«
Die betrunkenen Collegejungs wirkten verblüfft. Die Gruftis schienen nicht wirklich zuzuhören. Sie waren zu sehr von den Socken, echte Vampire zu treffen. Die Gangster wirkten unbeeindruckt. Die Jogger erschauerten in ihren gesäßmuskelstraffenden Laufschuhen.
»Wenn Sie Teil meiner Armee werden, müssen Sie lernen, wie man mit Waffen umgeht und auf welche Weise wir kämpfen. Was meinst du, Eddie, geben wir ihnen eine kleine Kostprobe?«
Dennis zog einen Dolch aus der Messerscheide an seinem Gürtel und platzierte ihn auf den Tisch, also zog Eddie sein Bowiemesser heraus, legte es daneben und holte außerdem noch ein weiteres Bowiemesser, ein Springmesser und einen Schlagring hervor.
Das war sein ganzes Arsenal.
Dennis legte drei weitere Dolche und zwei Schwerter – solche, wie sie Kampfkunstprofis in Filmen benutzten –, daneben.
In Sachen Waffen hatte Eddie Dennis schon immer für einen Spinner gehalten. Ihr Anführer war ein totaler Waffenfreak, er trug sechs oder mehr am Körper und schliff die Klingen jede Nacht, auch wenn er sie gar nicht brauchte.
Nach dem Kampf mit dem Unsterblichen allerdings musste Eddie zugeben, dass Dennis möglicherweise gute Gründe hatte. Der Unsterbliche war mit Waffen geradezu gespickt gewesen. Zwei Kurzschwerter, mehr als ein Dutzend Dolche, (Eddie rätselte immer noch, wie dieser Scheißkerl es geschafft hatte, mit den Dolchen um sich zu werfen, während er in jeder Hand ein Schwert hielt) und mindestens ein Dutzend von diesen raffinierten Wurfstern-Dingern.
Das Sortiment auf dem Tisch nahm sich dagegen fast armselig aus.
Dennis deutete lächelnd auf den Tisch. »Kommen Sie, meine Herren. Wählen Sie eine Waffe. Nehmen Sie sie in die Hand. Wie fühlt sich das an?«
Als einer der Gruftis einen Schlagring zur Hand nahm und ihn falsch herum anlegte, seufzte Dennis schwer und warf Eddie einen Blick zu, der so viel heißen sollte wie: Zeig diesem Idioten, wie man damit umgeht, bevor ich ihm den Hals umdrehe .
Verächtlich schnaubend umrundete Eddie den Tisch, riss den Schlagring von der Hand des Gruftis – wobei er ihm wahrscheinlich ein paar Finger verstauchte –, und zeigte den Rekruten, wie man einen Schlagring richtig anlegte und benutzte, indem er damit vor der Nase des Gruftis in der Luft herumfuchtelte.
Dennis ging zur Tür und winkte zwei vorbeischlendernde Vampire zu sich. »Waffen.«
Sie reichten ihm ausreichend Macheten und Bowiemesser, um jeden Rekruten im Loch ausstatten zu können, inklusive des Idioten mit dem Schlagring.
Schmunzelnd verschränkte Eddie die Arme vor der Brust,
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