Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
Lasara als Leihmütter zu fungieren?«
»Ja, das wäre natürlich der Idealfall gewesen. Vielleicht wären auch einige von ihnen bereit gewesen, auf Lasara zu leben und unsere Männer zu heiraten. Die Sectas verfügen über höher entwickelte medizinische Kenntnisse als wir und sind der Meinung, dass wir unsere Fruchtbarkeit durch die Kreuzung mit dem Erbgut von Menschen in zukünftigen Generationen wiedererlangen könnten. Vor allem deshalb, weil die Menschen dem Virus nie ausgesetzt waren – und auf Lasara ist es inzwischen glücklicherweise vollständig ausgemerzt.«
Auch wenn sich Marcus bei der Sache mit den Leihmüttern nicht ganz sicher war, konnte er sich gut vorstellen, dass es tatsächlich Frauen auf der Erde gab, die bereit wären, zu einem anderen Planeten zu reisen und einen Lasarer zu heiraten, um mit ihm zusammen in dessen friedliebender Gesellschaft zu leben.
»Unsere Lebenserwartung ist so hoch, dass wir diese Krise auch ohne die Hilfe von Frauen von der Erde überwinden würden. Andererseits sind Kinder auf meinem Planeten sehr selten geworden. Wir vermissen sie. Bevor ich zur Erde reiste, sind Jahre vergangen, seit ich das letzte Mal ein Kind zu Gesicht bekommen habe.«
»So wenige Kinder gibt es bei euch?«
»Ja. Und ich habe noch nie eine schwangere Frau gesehen«, fügte sie hinzu.
»Noch nie?«, wiederholte er fassungslos.
»Eine Schwangerschaft ist für unsere Frauen mittlerweile so schwierig geworden, dass eine Frau, die ein Kind erwartet, sofort in eine Spezialklinik der Sectas gebracht wird und dort bleibt, bis sie entweder eine Fehlgeburt hat oder das Kind zur Welt bringt.«
Marcus konnte sich das nicht einmal vorstellen.
»Ich dachte, dass es das Risiko wert wäre, zur Erde zu kommen, wenn auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit bestünde, dass Lasara und die Menschen zu einer Übereinkunft kommen könnten. Außerdem war ich überzeugt, dass uns die Tatsache, dass wir euch vor den Gathendianern beschützen können und auf diese Weise verhindern helfen, dass eure Spezies ausstirbt, einen wohlwollenden Empfang sichern würde. Aber ich habe mich geirrt.«
Marcus nahm ihre Hand. Er konnte nicht verhindern, dass Wut in ihm hochstieg, da er ahnte, was sie ihm als Nächstes erzählen würde.
»Ich habe eine Botschaft an die Erde geschickt, von der ich wusste, dass sie von den Leuten aufgefangen werden würde, die nach so etwas Ausschau halten. Als ich gelandet war, wurde ein Treffen arrangiert, zwischen mir und drei Repräsentanten der Erde. Das Treffen sollte an einem einsamen Ort stattfinden, an dem mein Raumschiff nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen würde.«
»Bist du den weiten Weg ganz allein gekommen?«
»Nein, ich bin mit einer kleinen Crew gereist, Angehörige meines Volks, die meine Hoffnungen teilten. Widerwillig erklärten sie sich bereit, auf dem Schiff zu warten, während ich den ersten Kontakt herstellte.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich war überzeugt, dass meine telepathischen Fähigkeiten verhindern würden, dass man mich hinterging. Aber dank eurer Hollywood-Filme hatten sie die Möglichkeit, dass ich telepathische Fähigkeiten besitzen könnte, längst in Betracht gezogen.«
»Wie meinst du das? Von wem sprichst du? Wer wollte sich mit dir treffen?«
»Seth weiß es nicht genau. Er war sich nicht sicher, ob es sich bei den Männern, die mich festgehalten haben, um Angehörige des Militärs oder Söldner gehandelt hat. Darnell hat Ihre Dateien dechiffriert und glaubt, dass es sich um eine Spezialeinheit der Regierung handelt. Eine Spezialeinheit, die so geheim ist, dass nicht mal der Präsident von ihr weiß.«
»So wie in Independence Da y?«
Sie nickte. »Sie haben drei Wissenschaftler ausgewählt – zwei Männer und eine Frau –, die mich treffen sollten, und denen haben sie nichts von ihren abscheulichen Absichten gesagt. Deshalb las ich in den Gedanken der Botschafter nur Aufregung, Herzlichkeit und Neugier.« Sie lachte freudlos. »Die sogenannten primitiven Menschen hielten mich genauso zum Narren, wie die weiterentwickelten Gathendianer uns Lasarer zum Narren gehalten haben. Ich glaubte, dass die Botschafter ein Gespräch mit den obersten Regierungsvertretern der Erde vereinbart hätten. Und das hatten sie auch. Aber sobald wir unseren Bestimmungsort erreichten, wurden die Botschafter getötet, ich wurde gefangen genommen, und als sich meine Crew auf meinen Befehl hin zurückzog, wurde mein Schiff mitsamt meinen Freunden zerstört.«
Marcus
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