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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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verschwommene Spuren von Restenergie, wie eine Zeitrafferaufnahme vom Times Square bei Nacht.
    Er hob seinen Geist höher, so dass er auf die Traumebene gelangte. Es gab ein ungeschriebenes Gesetz, was das Respektieren der Privatsphäre anderer betraf, an das Dave sich hielt und aufgrund dessen er nie in die Träume eindrang, die ihm begegneten.
    Zuerst glaubte er, er bewegte sich vollkommen willkürlich durch das Reich, aber nach und nach wurde ihm klar, dass er durchaus ein Ziel vor Augen hatte, das ihn gleichsam zu rufen schien. Welches, wusste er nicht.
    Er ließ sich von dem Gefühl leiten, das ihn dicht an anderen Träumen vorbeiführte. Manchmal schwappten ihm die Empfindungen der Träumenden entgegen, machten die Spuren klarer und konkreter, bis Dave »sah«, was der Träumende sah, aber als Zuschauer und nicht als Beteiligter.
    Je mehr Träume er passierte, umso mehr wunderte ihn der zunehmende Eindruck von Finsternis und Entsetzen. Solche Träume passten nicht zu Menschen auf einer Ferienreise. Ein Traum fiel ihm besonders auf.
    Ein Mann in den Vierzigern stand an einem Küchenwaschbecken und hielt ein Medikamentenfläschchen in der Hand. Als er sich umdrehte, folgte Dave seinem Blick in den anderen Raum zu einem alten Mann, der sehr dünn, geradezu ausgemergelt war und eine fast durchsichtige Haut hatte.
    Als Wasser rauschte, wandte Dave sich wieder dem Jüngeren zu, der eine Handvoll Pillen in ein Wasserglas warf.
    »Trink das, Dad!«, sagte der Mann und reichte seinem Vater das Glas.
    Der alte Mann hatte sichtlich Mühe, es zu halten, und hob es langsam an seine Lippen.
    Dave spürte an den emotionalen Projektionen des Sohnes, dass die Pillendosis den alten Mann umbringen würde, was der Sohn als Gnade betrachtete. Für Dave hingegen sah es eher nach Mord aus.
    Nur Träume, erinnerte er sich und wanderte weiter, wobei er zusehends gewisser wurde, dass er bald sein Ziel erreichte.
    Als Nächstes begegneten ihm ein Mann und eine Frau, die tanzten. Sie trug ein langes, fließendes silbernes Kleid, und etwas an ihr war Dave vertraut. Er ging näher, bis er ihr Gesicht erkennen konnte: Jenna.
    Ihm kam gar nicht der Gedanke, umzudrehen und zu gehen, wie er es eigentlich hätte tun sollen. Sie in den Armen eines anderen Mannes zu sehen, trieb ihn weiter, denn er wollte unbedingt herausfinden, wer ihr Traumpartner war.
    Das Paar drehte sich, und Dave blickte in sein eigenes Gesicht.
    Er war verblüfft, erfreut und in weit größeren Schwierigkeiten, als er anfänglich dachte.
    Spätestens jetzt sollte er Jenna in ihrem Traum in Ruhe lassen, verschwinden, solange er noch konnte, doch das wollte er nicht. Mit der Leichtigkeit des erfahrenen Geistwanderers schlüpfte er in ihren Traum und nahm seinen eigenen Platz ein.
    »Seit Mais und Nicks Hochzeit wollte ich schon mit dir tanzen«, sagte er, zog sie etwas näher zu sich und verlangsamte ihre Bewegungen. Mit nichts als einem Gedanken veränderte er ihre Umgebung, so dass sie wieder auf der Hochzeit waren.
    Erstaunt blickte Jenna zu ihm auf, und er küsste sie. Es war das, was er sich den ganzen Abend ersehnt hatte, und zu seiner Freude erwiderte sie seinen Kuss.
    Als sie beide wieder aufsahen, befanden sie sich in ihrer Kabine auf dem Schiff. Obgleich er wusste, dass dies ein Traum war, schob er ungeduldig die Träger ihres Kleids beiseite, weil er ihre glatte zarte Haut fühlen wollte. Das Kleid rutschte zu Boden, und voller Verlangen betrachtete er Jennas nackten Körper.
    Er versuchte, seine Phantasie zu zügeln, denn ihm war klar, dass das, was er »sah«, seiner Vorstellungskraft entsprang, nicht der Realität, aber er konnte es nicht.
    Heiße Lust durchfuhr ihn. »Ich möchte mit dir schlafen«, sagte er zu ihr, da sie offenbar gar nicht wusste, wie sehr er sie wollte.
    »Ja, das gefiele mir«, antwortete sie leise.
    Geschähe es wirklich, würde Dave es sehr behutsam angehen, aber dies hier war ein Traum, Jennas Traum, und seine Selbstbeherrschung hatte leider gewisse Grenzen.
    Binnen eines Atemzugs lagen sie nackt im Bett, Dave zwischen ihren Beinen. Er küsste sie erneut, und als sie schließlich Atem schöpfen mussten, seufzte sie. »Dave.«
    Der Klang seines Namens riss ihn aus dem Traum, und er hob den Kopf, um sie anzusehen. Sie lag nach wie vor schlafend in dem Bett. Und nun hörte er sie abermals seinen Namen seufzen.
    Er musste seine gesamte Willenskraft aufbieten, um nicht wieder in den Traum zurückzugleiten, was viel zu gefährlich wäre. Er

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