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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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mit einem SOS an Nick ein.
    Dave entließ seinen Geist und erlaubte ihm, zu wandern. Zum ersten Mal seit langem fühlte er sich frei. »Nick.« Er schickte den Namen ins Geisterreich und war verwundert, als das Echo keine Sekunde später zu ihm zurückkehrte. Der zweite Versuch brachte dasselbe Ergebnis. Sowie er seinen Geist weiter nach oben schickte, wartete eine neue Überraschung auf ihn, denn er geriet an eine Art Barriere.
    Erstaunt versuchte er, das Hindernis zu umgehen, aber ganz gleich, wie weit er sich in alle erdenklichen Richtungen bewegte – er schien es nicht überwinden zu können.
    Frustriert wollte er schon in seinen Körper zurückkehren, als er einen anderen Geist erblickte. Wie Dave selbst erschien auch sie als Spiegelbild ihres körperlichen Seins: eine zierliche Blonde mit Shirley-Temple-Locken. Dave ahnte sofort, dass sie keine Geistwanderin war, denn ihr fehlte die Aura von Restenergie, die alle lebenden Kreaturen umgab. Ihre war vor langer Zeit verblasst, was bedeutete, dass Dave einen Geist sah, eine gefangene Seele ohne lebendigen Leib.
    »Du musst neu sein«, begann sie. »Ich erinnere mich nicht, dich schon einmal gesehen zu haben. Ich bin Laura.«
    »Ich bin Dave.«
    »Dave.« Sie schien den Klang seines Namens zu prüfen. »Bist du schon länger hier?«
    Er sah sich um. »Wo genau ist ›hier‹?«
    Seine Frage verwunderte sie offensichtlich. »Auf dem Schiff natürlich.«
    »Lange genug. Du weißt nicht zufällig, wie ich wieder von dem Schiff herunterkomme, oder?«
    »Niemand kann das Schiff verlassen. Keiner von uns. Niemals.« Sie musste ihm angesehen haben, dass er sie nicht verstand. »Du musst für deine Sünden bezahlen«, erklärte sie.
    »Indem ich eine Kreuzfahrt mache?« Das kam ihm eigentlich nicht wie eine Strafe vor.
    »Warte, bis du dieselbe Reise ein paar hundert Male gemacht hast, die ganze Zeit tun musstest, als wärst du am Leben und alles bestens. Dabei willst du nichts lieber tun, als die armen Schweine zu warnen, die ein Freiticket gewonnen haben, dass sie um ihr Leben rennen sollen, ehe sie wie du enden.«
    »Stimmt, das klingt nicht so verlockend.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wenn du hier oben bist, ist das Schlimmste überstanden – es sei denn, du machst irgendetwas Blödes, wie zum Beispiel fliehen zu wollen.«
    »Das Schlimmste?«
    »Ja, das Rudern.«
    Er dachte an den Raum, den Jenna ihm beschrieben hatte. »Klar.«
    »Hör zu, ich muss gehen«, erklärte sie. »Der Boss sucht sicher schon nach mir.«
    Bevor er sie aufhalten konnte, war sie fort. Dave kehrte in seinen Körper zurück und bereitete sich darauf vor, Jenna die schlechten Neuigkeiten mitzuteilen.
     
    Jenna schlief tief und fest, als sie fühlte, wie jemand ihre Schulter berührte. Erschrocken schlug sie die Augen auf.
    »Entschuldige!«, sagte Dave leise. »Ich habe versucht, dich mit leisen Rufen zu wecken, aber du warst total weg.«
    Um ihre Nerven zu beruhigen, atmete Jenna ein paarmal tief durch. »Alles in Ordnung?«, fragte sie und rieb sich die Augen. Ihr entging nicht, dass er ihr sehr nahe war.
    »Ich wollte Nick kontaktieren, über das Geisterreich.«
    »Und?«
    Sein Blick verfinsterte sich. »Es ging nicht. Anscheinend ist das Schiff von einer Art Barriere umgeben, an der ich nicht vorbeikam. Aber ich habe etwas Interessantes erfahren.«
    Rasch erzählte er ihr von seiner Begegnung mit dem Geist Laura.
    Jenna wurde das Herz schwer. »Ich bin diejenige, die sie wollen«, überlegte sie, »wegen dem, was mit Sarah und meinen Eltern passiert ist.« Sie hatte größere Angst, als sie ihm zeigen wollte. »Du solltest nicht hier sein. Wer sie auch sind, sie wollen nichts von
dir!
Vielleicht solltest du allein verschwinden … irgendwie«, ergänzte sie, denn sie hatte keine Ahnung, wie es einer von ihnen überhaupt schaffen sollte, sich aus dieser Lage zu befreien.
    »Ich gehe ganz sicher nicht ohne dich«, widersprach er und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Und so die Götter wollen, werde ich nicht zulassen, dass dir etwas zustößt.«
    Seine Zuversicht machte sie lächeln. »Ich wette, das sagst du zu jeder Frau.«
    Er blickte ihr sehr ernst ins Gesicht. »Du bist nicht bloß irgendeine Frau für mich, Jenna. Von jetzt an bist du die Einzige, mit der ich zusammen sein möchte.« Er beugte sich vor und küsste sie mit derselben hitzigen Leidenschaft wie vorhin.
    Jenna wusste, dass es zu spät war, ihr Herz zu beschützen. Seit sie Dave zum ersten Mal begegnet war, hatte

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