Immortal: In den Armen der Dunkelheit
ergaben?
Sie strich ihm über das Haar, und er verharrte vollkommen regungslos.
»Ich danke dir, Logan«, flüsterte Nadia.
Sie konnte nicht glauben, dass Logan neben ihr kniete, seinen Kopf zärtlich auf ihren Schoß gebettet. Genüsslich streichelte sie sein rauhes, zugleich seidiges, dichtes Haar.
Als er den Kopf hob, waren sie auf Augenhöhe. Stoppeln bedeckten seine Wangen und sein Kinn, und seine Haut war von roten Kratzern übersät. Vor allem aber sah Nadia an seinem Blick, dass der Wolf in ihm erwachte.
Sie beugte sich vor und küsste ihn. Sofort lagen seine Hände an ihren Wangen.
Nadia tauchte ihre Finger tiefer in sein Haar und zog ihn näher zu sich. Was auch immer als Nächstes geschähe, sie konnte ihn jetzt haben. Wenn dies hier vorbei war, würde er sie nie wiedersehen wollen, aber jetzt könnte sie bei ihm sein.
Leider löste Logan ihre Umarmung behutsam. »Ich brauche eine Dusche. Und du musst schlafen.«
Nadia nahm seine Hände. »Wir sind beide weit von zu Hause fort, und hier draußen gelten die Regeln nicht. Nur du und ich.«
»Ich weiß.« Logan stand auf und ließ ihre Hände los. »Deshalb gehe ich nach nebenan.«
Mit diesen Worten wandte er sich ab, ging ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Das Klicken erschien Nadia schmerzlich scharf, während sie noch das Bild von seinem hübschen Hintern im Kopf hatte.
Kapitel 11
L ogans Hand zitterte, als er die Wasserhähne bediente, was nicht seiner Müdigkeit, Wut oder Angst geschuldet war, sondern allein der Anstrengung, Nadia zu widerstehen.
Er zog sich aus und stieg unter den Wasserstrahl, der angenehm warm auf seinen kalten, erschöpften Leib niederprasselte. Nadia hatte recht, dass sie fernab von ihrem Zuhause waren und keine Regeln sie trennten. Was es umso schwieriger machte, ihr Angebot abzulehnen.
Seine Haut mochte kalt sein, aber ansonsten war er heiß und hart, und sein Herz hämmerte wie verrückt. Er wollte Nadia, doch zu viele Dinge bereiteten ihm Sorge.
Zum Beispiel die Frage, wo Matt steckte. Falls er Logan unbedingt hierherlocken wollte, warum war er ihm dann nicht gefolgt und hatte ihn angegriffen? Wieso blieben die Werwölfe mit ihrem Wanderführer im Zeltlager, statt nach Nadia zu suchen?
Logan glaubte keineswegs, dass Nadia in diesem Motelzimmer sicher war. Die Tür hatte ein Schloss, und sie waren bewaffnet, doch ihm wollte das zweite Klicken nach seinem Anruf bei Nez nicht aus dem Kopf gehen. Die Frau vorn an der Rezeption mochte schlicht neugierig sein, ebenso gut jedoch könnte sie von Matt bezahlt werden.
Also warum tauchte Matt nicht auf? Und warum hatte er Nadia entkommen lassen?
Sie hatte großes Glück gehabt, ein Telefon zu entdecken, noch dazu, sich an Logans Nummer zu erinnern. Aber wenn sie es schon bis zu dem Telefon geschafft hatte, wieso hatte sie nicht den Notruf gewählt oder war in den Tankstellensupermarkt gelaufen, um die Leute um Hilfe zu bitten?
Auf so manches konnte sein müdes Hirn sich keinen Reim machen.
Plötzlich ging die Badezimmertür auf. Der Luftzug wehte den dünnen weißen Duschvorhang nach innen, so dass das Plastik an Logans Haut klebte. Noch ehe er sich wieder befreien konnte, wurde der Vorhang zurückgezogen, und Nadia stieg zu ihm in die Dusche.
Sie war nackt. Im Wasserdampf kräuselten sich ihre Haare sofort, und ein glänzender Film legte sich auf ihre Haut.
Während er sie wortlos anstarrte, trat Nadia näher und schlang ihre Arme um seinen Hals. Ihre Augen waren groß und dunkel wie die ihrer Dämonengestalt.
Das tiefe Knurren, das aus Logans Kehle drang, erfüllte den kleinen Raum. Spielerisch knurrte Nadia ebenfalls und küsste ihn aufs Kinn.
Logans Beherrschung war endgültig dahin, besiegt von seinem Verlangen. Er schob Nadia gegen die Kachelwand, neigte seinen Kopf in ihre Halsbeuge und inhalierte genüsslich ihren Duft nach Wald, Schweiß und ihrer ganz besonderen Note. Er bedeckte sie mit Küssen, und sie lächelte sinnlich.
Beide Hände in ihrer Taille, fühlte er, wie ihre Brüste sich oberhalb seiner Daumen wölbten. Im Wald hatte er Nadia nackt gesehen, als sie sich verwandelte, doch solange der Wolf in ihm die Oberhand hatte, achtete er kaum auf Nacktheit. Erst nachdem er eine Weile wieder Menschengestalt angenommen hatte, zählten Dinge wie Kleidung oder Scham für ihn.
Und nun pulsierte sein Körper angesichts ihrer überwältigenden Schönheit. Nadia leckte ihm schmunzelnd über den Mund.
Als ihre kleine Zunge ihn berührte, wurde
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