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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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fiel ihm der Umschlag wieder ein, musste er grinsen, weil er Jenna überlistet hatte. Er stieg aus dem Bett, streifte sich seine Boxershorts über und ging ins Wohnzimmer.
    Anders als er gedacht hatte, war Jenna allerdings nicht in der Küche. Alles war leer und dunkel. Er klopfte an ihre Tür, ohne etwas darauf zu geben, dass er sie womöglich weckte. Da sie nicht reagierte, öffnete er und sah ins Zimmer. Nichts. Als Nächstes überprüfte er Mais und Nicks Schlafzimmer sowie das Gästezimmer. Keine Jenna.
    Womit nur noch eine Möglichkeit blieb: Sie war ausgegangen. Die Frage lautete also: Wohin?
    Es war ein Leichtes, ihr aus dem Gebäude zu folgen, denn einer der Vorteile, ein Geistwanderer zu sein, bestand darin, dass man den Energiemustern von Menschen nachspüren konnte, die sie überall hinterließen, wo sie sich bewegten. Geistwanderer sahen diese Muster als farbige Wolkenfäden. Und je dichter die Wolkenspuren wurden, umso weniger Zeit war seit ihrem Entstehen vergangen.
    Dave entließ seinen Geist aus dem Körper und begab sich auf die spirituelle Ebene. Überall in der Wohnung fand er Jennas dunkelviolette Energie, aber die dunkelste, neueste Spur führte zum Fahrstuhl.
    Sobald er wieder in seinen Körper zurückgekehrt war, ging er in sein Zimmer und zog sich eine Jeans über, als er den Umschlag erblickte, der unter seinem Kopfkissen hervorlugte. Ein schrecklicher Gedanke kam ihm. Er hatte lediglich angenommen, dass das Ticket noch in dem Umschlag steckte!
    Nun packte er ihn, klappte ihn auf und fühlte, wie ihm kalter Schweiß ausbrach.
     
    Jenna saß auf einem großen Doppelbett in der überraschend geräumigen Kabine, die man ihr auf dem Kreuzfahrtschiff zugeteilt hatte, und fragte sich, ob sie einen Fehler beging. Es war untypisch impulsiv von ihr, diese Reise anzutreten, doch gestern Abend war sie so verletzt und wütend gewesen, dass ihr vollkommen gleich war, wie verdächtig die unvermittelte Einladung anmutete. Sie wollte Dave beweisen, dass sie sich sehr wohl ohne ihn amüsieren konnte. Noch während er mit der anderen Frau in seinem Zimmer gewesen war, hatte sie gepackt und das Ticket in ihre Handtasche gesteckt, damit sie morgens möglichst leise verschwinden konnte. Den Umschlag hatte sie auf ihrer Kommode gelassen.
    Wenn er heute Morgen aufstand, würde er sofort merken, dass sie nicht mehr da war, und sowie er nach ihr suchte und den Umschlag sah, würde er denken, sie wäre bloß zum Einkaufen gegangen. Bis er die Wahrheit herausfand, war sie hoffentlich schon längst weg.
    Das Signalhorn gab ein gedehntes Tuten von sich, was bedeutete, dass sie gleich ablegten. Endlich! Erleichtert atmete Jenna auf und versuchte, sich auf ihren Spontanurlaub zu freuen. Alles würde gut werden. Diese Kreuzfahrt wurde gewiss lustig.
    Als sie gerade ihr letztes Kleid in den Schrank gehängt hatte, klopfte es an ihre Kabinentür. Verwundert öffnete sie.
    »Was machst du denn hier?!«, fragte Jenna. Vor ihr stand Dave.
    »Ich wollte sehen, ob ich dir diesen Quatsch noch ausreden kann«, antwortete er.
    »Bist du verrückt geworden? Wie kommst du überhaupt an Bord?«
    »Du würdest staunen, wie einfach das war. Die Sicherheitsvorkehrungen auf diesem Schiff sind blanker Hohn, was ein Grund mehr ist, weshalb ich denke, dass du mit mir nach Hause kommen solltest.«
    »Nein, danke, ich reise mit.«
    Er seufzte. »Ich dachte mir schon, dass du so reagieren würdest. Okay.«
    Wieder erklang das Schiffshorn. »Du solltest dich lieber beeilen«, riet Jenna ihm, »sonst kommst du nicht mehr vom Schiff.«
    »Ich glaube, dazu ist es zu spät, aber das macht nichts.« Er beugte sich hinunter, und erst jetzt bemerkte Jenna die grüne Reisetasche neben ihm. Ehe sie fragen konnte, was er vorhatte, war er im Zimmer und sah sich um. »Nicht schlecht! Das Bett ist ein bisschen klein, aber daran gewöhnen wir uns.« Mit diesen Worten warf er seine Tasche auf das Bett und lächelte Jenna an. »Vielleicht wird die Kreuzfahrt doch noch ganz hübsch – na ja, bis wir an die Stelle kommen, wo sie uns eins über den Schädel ziehen und als Sklaven verkaufen.«
    »Unsinn!«, schalt Jenna ihn. »Hey, was tust du da?« Er zog den Reißverschluss seiner Tasche auf.
    »Ich packe aus.«
    »Oh nein, das machst du nicht!« Blitzschnell war sie bei ihm und hatte den Reißverschluss wieder zugezogen. »Raus aus meiner Kabine!«
    »Kann ich nicht. Ich habe kein Ticket.« Triumphierend zippte er die Tasche erneut auf.
    »So läuft das nicht!

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