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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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konnte, was denn an den Bildern so faszinierend sei, waren sie schon auf dem Weg hinaus. Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, hörte sie, wie sich mit ominösem Klicken ein Schlüssel im Schloss drehte.
    Großartig.
    Sie sank auf ihrem Stuhl zusammen und schloss die Augen. Vielleicht wäre dieser Albtraum vorbei, wenn sie sie wieder öffnete, und sie könnte den Tag noch einmal von vorn beginnen.
     
    Eine Stunde später saßen die beiden Polizisten ihr wieder am Tisch gegenüber, jetzt in Begleitung eines mopsgesichtigen Mannes. Er trug einen grauen Anzug ohne Krawatte, und der verärgerte Ausdruck, der sein blassrosa Gesicht in Falten legte, deutete darauf hin, dass man ihn aus der Behaglichkeit seines Heims hierher beordert hatte. Ihr Kopf war inzwischen ein bisschen klarer; man hatte ihr eine Tasse türkischen Kaffee gebracht, und sie hatte sich aufgerichtet, als ihr neuer Besucher sich als John Baumhoff vorgestellt und ihr mitgeteilt hatte, er sei von der amerikanischen Botschaft.
    Das anschließende Gespräch war weniger vielversprechend gewesen.
    Baumhoff klopfte mit den Fingerspitzen auf die Polaroids, die er vor ihr auf dem Tisch ausgebreitet hatte, damit sie sie sehen konnte. «Sie sagen also, Sie wissen hiervon nichts?» Seine Stimme war eine Spur zu hoch für einen Mann.
    Mia seufzte. Sie musste sich anstrengen, ruhig zu bleiben. «Ich habe Ihnen erzählt, was passiert ist. Ich weiß nichts über diese Gegenstände, diese Antiquitäten, was immer sie sind. Wir haben zusammen etwas getrunken. Sie hat ihr Handy vergessen. Ich hatte den Eindruck, sie würde verfolgt. Ich habe versucht, sie zu warnen. Diese Männer haben sie in ihren Wagen gestoßen und sind mit ihr weggefahren –»
    «Und haben dabei einen Soldaten erschossen und einen zweiten verwundet», warf Baumhoff ein und warf den Polizisten, die hinter ihm standen, einen wissenden Blick zu. Die beiden nickten ernst und zustimmend.
    «Ja, so ist es», fuhr sie ihn an. «Und deshalb müssen Sie sie finden, verdammt nochmal. Wahrscheinlich ist sie schon in irgendeinem Höllenloch eingesperrt, während Sie alle hier herumsitzen und mit diesen Polaroids Canasta spielen.»
    Er musterte sie müde und entnervt. Dann streckte er die Hand aus, um die Fotos einzusammeln. Seine Wurstfinger hoben eins nach dem andern auf. «Miss – äh …» Anscheinend hatte er den Namen schon vergessen, den er auf seinen Notizblock geschrieben hatte. «Miss Bishop», fuhr er näselnd fort, «wenn Ihre Mutter tatsächlich entführt wurde, hätten wir ohnehin wenig tun können.»
    «Sie hätten Straßensperren einrichten können», widersprach Mia. «Sie hätten die Armee alarmieren können. Die ist doch weiß Gott überall hier. Sie hätten etwas unternehmen können.»
    Baumhoff warf ihr einen schiefen Blick zu. «Wir sind nicht zu Hause, Miss Bishop. Hier draußen funktioniert das nicht so. Wenn die jemanden haben wollen, können Sie ziemlich sicher sein, dass sie ihn auch kriegen. Oder sie, in diesem Fall. Sie kennen alle Schleichwege. Sie wissen, wo sie in Sicherheit sind. Sie haben sich das alles vorher überlegt. Die Sache ist nur» – er zuckte die Achseln –, «wir sind nicht im Irak. Hier ist seit – oh, seit mindestens fünfzehn Jahren kein Ausländer mehr entführt worden, vielleicht schon länger nicht mehr. Das passiert einfach nicht mehr. Abgesehen von gelegentlichen politischen Attentaten ist das hier eine überraschend sichere Stadt, speziell für Ausländer. Und deshalb», fuhr er fort und hielt dann kurz inne, um noch einmal die Fotos zu betrachten, «deshalb muss ich den Leuten zustimmen: Wahrscheinlich steckt etwas ganz anderes dahinter. Anscheinend hat Ihre Mutter sich in Schwierigkeiten gebracht.» Er zog die Brauen hoch, sog die Lippen ein und hob ratlos die Hände, als warte er darauf, dass sie ihm weiterhalf oder endlich reinen Tisch machte.
    Mia starrte ihn verblüfft an. «Wovon reden Sie da?»
    Er musterte sie einen Lidschlag lang – seine zynischen kleinen Marotten gingen ihr allmählich auf die Nerven – und hielt dann den Stapel Fotos hoch. «Das hier», sagte Baumhoff, «ist Diebesgut, Miss Bishop.»
    Mias Unterkiefer klappte herunter. «Was?»
    «Gestohlen», erklärte Baumhoff. «Im Irak. Sie müssen doch von dem kleinen Krieg gelesen haben, der da drüben im Gange ist.»
    «Ja, aber …» Mia war plötzlich wieder benommen.
    «Tausende von Antiquitäten aller Art sind dort aus den Museen gestohlen worden. Sie sickern immer

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