Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht
ganzen Welt zu verstecken?«
Nïx lachte entzückt auf. »Laissez les bon temps rouler … «
New Orleans.
Wroth setzte sich mit einem Ruck in seinem Bett auf, schweißüberströmt.
Meine Braut ist eine Walküre? Er bekam einen Hustenanfall, an dem er fast erstickt wäre. Sein Verstand konnte sich so etwas einfach nicht vorstellen.
Er hatte gar nicht gewusst, dass sie überhaupt existierten. Eine Gestalt aus Legenden, wie man sie sich am Lagerfeuer erzählte, war für alle Ewigkeit an ihn gebunden. Aus seinen Träumen wusste er, dass sie ein jahrtausendealtes mystisches Geschöpf war, das von einer wilden piktischen Prinzessin – die sich lieber selbst einen Dolch ins Herz gejagt hatte, als sich dem Feind zu ergeben – und von Göttern abstammte.
Sie nahm keine Nahrung zu sich, da sie sich von der elektrischen Energie der Erde ernährte, die sie dieser zusammen mit ihren Gefühlen in Form von Blitzen zurückgab. Sie war eine Mörderin, und sie war die Hure eines römischen Senators gewesen. Sie verachtete Männer und genoss es, sie zu quälen, so wie sie es mit ihm getan hatte.
Er warf einen Blick auf seine pochende Erektion hinab. Selbst sein Hass konnte nichts gegen sein niemals nachlassendes Verlangen nach ihr ausrichten. Der Impuls, einfach die Faust um seinen Schwanz zu schließen, war vorhanden, doch er kämpfte dagegen an, wohl wissend, dass er sich nicht selbst zum Höhepunkt bringen konnte und er seinen Schmerz damit nur vergrößern würde.
Es war jetzt fünf Jahre her, dass sie ihn zu diesem unaufhörlichen, mörderischen Schmerz verurteilt hatte. Ehe er erfahren hatte, dass es ohne sie keine Erlösung für ihn geben konnte, hatte er sich vergebens selbst berührt oder auf sein Bett hinabgestoßen und sich dabei vorgestellt, er könnte Myst unter sich spüren, war aber nie zum Orgasmus gekommen.
Andere Frauen stießen ihn ab, weil sie nicht sie waren. Selbst wenn er glaubte, er könnte bei einer anderen Frau Erleichterung finden, würde er sich niemals dazu erniedrigen. Er hatte Mysts unglaubliche Weichheit gespürt, hatte gefühlt, wie feucht sie vor Verlangen nach ihm war. Ihr Körper hatte sich um seine Finger herum verkrampft, als sie durch seine Berührung zum Höhepunkt gekommen war.
Ein Schaudern überlief ihn, während sein Schwanz gierig pulsierte. Bis in alle Ewigkeit verbunden. Mit Myst der Vielbegehrten , einem mythologischen Geschöpf, das ihn verabscheute. Die einzige Art und Weise, sie für die Ewigkeit zu behalten, war, sie für genau so lange zu bestrafen.
Er wusste, dass er sie begehrte wie niemand zuvor. Und jetzt wusste er, wo er sie finden konnte.
5
Die Ausdünstungen des Sumpfes und der Duft von Hotdogs und säuerlichem Bier stiegen Myst und ihren Schwestern in die Nase, während sie hoch oben über dem Chaos, das man Bourbon Street nannte, auf einem Dach hockten.
Es ging das Gerücht, dass sich Vampire in New Orleans herumtrieben. Wenn es sich nur um einen vereinzelten Bericht über das Auftauchen von Blutsaugern gehandelt hätte, befänden sich Regin, Nïx und sie immer noch in Val Hall, ihrem Herrenhaus am Bayou, und würden Videospiele spielen. Aber ein befreundeter Dämon hatte Stein und Bein geschworen, er habe einen zu Gesicht bekommen, und das Wispern eines Phantoms hatte sie darauf aufmerksam gemacht, dass es nicht nur eine, sondern zwei Vampirfaktionen gebe.
Myst ließ den Blick über die Szene unter ihr schweifen, bemüht, sich zu konzentrieren und nicht von den Pärchen ablenken zu lassen, die sich in dunklen Gassen aneinanderrieben. Wenn Daniela hier wäre, würde sie ihnen einen Kuss zuwerfen und sie damit abkühlen, Hände würden mitten im heißesten Gefummel an Hinterteilen festfrieren, bis ihre Schwestern sich vor Lachen über das Dach kugelten. Myst dachte, dass Walküren vermutlich leicht zu belustigen waren.
Aber es hatte keinen Sinn, sich zu konzentrieren, denn seit sie wusste, dass Vampire hier waren, spielte ihr Herz verrückt. Selbst wenn sie aus irgendeinem Grund in die Neue Welt gekommen waren, die die Horde seit jeher für vulgär und unter ihrer Würde hielt, hieß das noch lange nicht, dass er unter ihnen war.
Wroth. Eins der wenigen Dinge in ihrem Leben, die sie zutiefst bedauerte.
Jeden Tag grübelte sie darüber nach, dass sie diesen Vampir nicht mit diesen Qualen hätte zurücklassen dürfen. Sie hätte ihn umbringen sollen.
Regin warf ihre Klinge in die Luft, fing die Spitze mit ihrer Klaue auf und warf sie gleich noch einmal
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