Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten
ich mich sterilisieren lasse oder so was?“
„Sie würden dich töten, nur um ganz sicherzugehen.“ Und höchstwahrscheinlich würde das sowieso nicht klappen, dafür war die Verwandlung zur Walküre bereits zu weit fortgeschritten. Wenn sie sich einer Operation unterzog, würde ihr Körper einfach wieder „heilen“.
Sie schwieg einige lange Momente. „Es klingt wirklich gefährlich, mich zu beschützen. Tust du das nur wegen der Bezahlung?“
Ich beschütze dich schon seit Monaten. Weil du mich in den Wahnsinn treibst und ich dich mehr begehre, als ich eigentlich dürfte. „Jep, nur wegen der Bezahlung. Ich hab schon viele schwierige Jobs übernommen.“
„Wie viel zahlen sie dir?“
„Etwas, das für meine Familie einfach unbezahlbar ist.“
„Ein bisschen konkreter, bitte“, sagte sie in einem Tonfall, den sie vermutlich auch bei widerspenstigen Sportskanonen anwandte.
Die zweite Regel des Söldners: Lüge wie gedruckt, aber halt dich so nah wie nur möglich an die Wahrheit, damit es überzeugend klingt und nicht zu kompliziert wird. „Mein Bruder Rydstrom – das ist der, mit dem wir uns treffen – ist der König der Wutdämonen. Aber sein Königreich wurde von einem dunklen Hexenmeister namens Omort der Unsterbliche usurpiert. Wie der Name schon andeutet, kann man ihn nicht auf normale Art umbringen.“
„Auf normale Art?“
„Die meisten Unsterblichen können nur durch übersinnliches Feuer oder durch Köpfen getötet werden, aber Omort ist auch dagegen immun. Wie du dir wohl denken kannst, ist es verdammt schwierig, ihn zu besiegen. Aber jetzt, wenn ich diesen Job mit dir gut mache, erhalte ich ein Schwert, das speziell zu dem Zweck geschmiedet wurde, ihn zu töten.“
„Ein dunkler Hexenmeister.“ Sie zwickte sich mit Daumen und Zeigefinger in die Stirn. „Das wird ja immer besser. Ich frage mich nur, warum er das Gefäß nicht für sich selbst haben will, wo doch alle anderen so scharf darauf sind.“
Ihre Vermutung kam der Wahrheit unangenehm nahe. Es gab durchaus einen bösartigen Hexenmeister, der sie haben wollte, wenn auch nicht der, von dem sie jetzt wusste. Also gestand ihr Cade die Wahrheit: „Omort ist nicht auf der Suche nach dir. Er kann sich mit dir nicht fortpflanzen, da er selbst von einem Gefäß geboren wurde.“
Im Gegensatz zu seinem Halbbruder Groot.
„Also, wenn Rydstrom ein König ist, bist du dann ein Prinz?“
„Einer verlorenen Krone.“
„Ist er derjenige, der dich damals auf dem Campus weggezerrt hat?“
„Du erinnerst dich noch daran?“ Bei der einzigen Gelegenheit, die er gehabt hatte, um mit ihr zu sprechen, war er zum allerersten Mal in seinem Leben total neben der Kappe gewesen. Und leider war Rydstrom Zeuge seiner Schmach geworden. „Ja, das ist er. Er ist der gute Bruder der Woedes. Ich bin der schlechte. Das wirst du schon noch merken, wenn wir ihn erst treffen.“
„Was sind die Woedes?“
„So nennen sie uns beide, weil man uns nur selten getrennt antrifft.“ Ganz egal, wie sehr sie es sich auch wünschen mochten.
„Was war denn an dem Tag mit dir los?“, fragte sie. „Warum konntest du nicht reden?“
„Ich konnte nicht reden? Das stimmt doch gar nicht.“
„Du hast unverständliches Zeug gefaselt.“
Komisch, Rydstrom hatte es Brabbeln genannt. „Ich fasle nie.“
„Warum wart ihr überhaupt in der Uni? Hast du mich da schon wegen dieser ganzen Sache beobachtet?“
„Nein, das war reiner Zufall.“ Er atmete tief aus. Ein schicksalhafter Zufall …
Ihr fiel auf, dass sich Cade augenblicklich veränderte, als sie begannen über seinen Bruder zu sprechen.
Offensichtlich lag zwischen den beiden einiges im Argen.
Sie erinnerte sich noch an den Bruder, von jenem Tag der Preisverleihung. Er schien der Vernünftigere der beiden zu sein. Vielleicht wäre er ja eher geneigt, ihre Fragen mit direkten, verständlichen Aussagen zu beantworten. Jedes Mal wenn Cadeon ihr etwas erklärte, hatte sie das Gefühl, dass er lediglich an der Oberfläche des jeweiligen Themas kratzte.
Und schon wieder wanderte sein Blick zu ihren bloßen Beinen. Sie hasste dieses Gefühl der Verwundbarkeit, so ganz ohne Unterwäsche, Strumpfhose, BH .
Sie versuchte alles, um ihre Gefühle zu verbergen. Sie wollte nach ihren Perlen greifen, um sich zu beruhigen, aber sie waren nicht da. Nichts war so, wie es sein sollte, und sie hätte vor lauter Frust am liebsten etwas zerschlagen.
Diese Nacht war von vorne bis hinten verkehrt gelaufen. Ein
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