Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung
Lichter aus dem gleichen eisblauen Feuer bestanden wie das Nordlicht, das am nächtlichen Himmel tanzte.
Je mehr Danii sah, umso mehr liebte sie diesen Ort. Eis, Eis und »Hätten Sie vielleicht gern noch ein wenig Eis zu Ihrem Eis?« Hier wuchsen sogar Pflanzen darauf. Es war dem ganzen Volk heilig, so wie andere Kulturen Sonne oder Erde als Lebensspender verehrten.
Zunächst waren die Eisfeyden, denen sie begegnet waren, zurückhaltend gewesen, doch nachdem sich herumgesprochen hatte, dass Danii recht umgänglich sei, waren immer mehr auf sie zugekommen.
Eine Frau hatte sie sogar gebeten, ihr Baby zu segnen. Danii schluckte nervös, als sie das Baby auf den Arm nahm. Sie hatte noch nie zuvor eines gehalten.
»Willkommen zu Hause, Königin Daniela«, sagte die Mutter.
Als Danii mit dem Rücken ihrer Finger über die zarte Wange des Kindes strich, traten ihr Tränen in die Augen.
Hier gehöre ich hin. Hier hatte sie immer schon hingehört. Ich bin zu Hause.
Die Zellentür fiel mit lautem Krachen hinter Murdoch, Nikolai und Sebastian ins Schloss.
»Wir sind im Arsch«, murmelte Sebastian.
Murdoch konnte nicht widersprechen.
Als die drei auf Mount Oblak aufgetaucht waren, bereit in den Krieg zu ziehen, hatten die Wachen des Königs sie stattdessen in den Sicherheitstrakt gebracht.
Diese Gemächer waren für politische Gefangene reserviert. Es gab sanitäre Einrichtungen, sogar Duschen, aber niemand konnte sich hinaus- oder hineintranslozieren, und Wände wie Türen waren magisch verstärkt worden.
Zum Glück hatte man die Brüder nicht in den Kerker darunter geworfen, der immer noch Ivos alte Folterinstrumente beherbergte. Aber Kristoff hatte klar herausgestellt, dass er nicht die Absicht hatte, sie zu foltern.
Oder freizulassen – nicht bevor sie Conrad herausgaben. Was sie niemals tun würden.
Wie lange würde der König sie wohl hierbehalten? Wochen? Länger? Bei dem Gedanken an eine langwierige Gefangenschaft begann Murdoch leise zu fluchen. Wenn er auch beschlossen hatte, Daniela nicht zu folgen, so war sein Entschluss doch nicht von langer Dauer gewesen. Ganz gleich, was passieren würde, er war zutiefst beschämt, dass er sie verletzt hatte, und würde nicht ruhen, ehe er sie dafür um Verzeihung gebeten hatte. Jetzt lief er auf und ab und hörte kaum, was seine Brüder sagten.
»Wir wussten, dass dies passieren könnte«, sagte Nikolai. »Die Chancen standen eins zu tausend.«
»Wie hat Kristoff es nur herausgefunden?«, fragte Sebastian empört.
»Er hat Mittel und Wege.«
»Mittel und Wege? Zum Beispiel Lukyan oder irgendein anderer verfluchter Russe«, sagte Sebastian. »Wenn ich herausfinde, wer uns verraten hat … «
»Tust du was?«, fragte Nikolai. »Wir sind es doch, die im Unrecht sind. Wir haben das Gesetz gebrochen.«
»Aber wie konnte Kristoff nur von uns erwarten, dass wir unseren eigenen Bruder aufgeben?« Sebastian schüttelte den Kopf. »Conrad wäre machtlos gegen seine Männer, nicht in der Lage, sich zu verteidigen, nicht in der Lage, zu fliehen.«
»Da könnten wir das Schwert auch genauso gut selbst führen«, stimmte Nikolai ihm zu. »Aber wenn wir denken, dass Myst und Kaderin einfach nur tatenlos herumsitzen und unsere Gefangenschaft hinnehmen, dann irren wir uns gewaltig.«
»Kristoff muss wissen, dass sie angreifen werden«, sagte Sebastian. »Sobald sie herausfinden, was passiert ist, werden sie mit Gewissheit Pläne schmieden, die Burg einzunehmen und ihn hinzurichten.«
Als eine kühle Nachtbrise durch das vergitterte Fenster hereinwehte, stellte sich Murdoch davor. Tief sog er die Luft ein. Ihm war heiß, und er fühlte sich beengt.
»Murdoch?«, sagte Nikolai. »Hörst du uns überhaupt zu?«
Wie konnte ich Daniela nur beißen? Wo er sie doch liebte. Und was waren schon fünfzig Jahre? Er könnte auch eine ganze Ewigkeit warten. Aber er konnte nicht zu ihr gelangen, um ihr das zu sagen. Wut und Enttäuschung würgten ihn wie eine Henkerschlinge.
Würde Lord Jádian sie in Murdochs Abwesenheit auch weiterhin küssen? Seine Fäuste ballten sich. Meine Daniela küssen. Als er gegen die Mauer boxte, brach er sich jeden einzelnen Knochen in seiner Hand, da die magisch verstärkten Steine sogar seiner unsterblichen Stärke spotteten.
Murdoch drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, dass Nikolai und Sebastian Blicke tauschten. Sie mussten wissen, dass er erweckt worden war – selbst Conrad hatte Murdochs Herz schlagen hören – , aber sie hatten sich
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