Immortals After Dark 12 - Lothaire
immer mit ihnen
gehandelt
.
Elizabeth hielt sich die Ohren zu und murmelte:
»Nicht real, nicht real.«
»Was willst du, Tymur? Das Kopfgeld?«
»Auch wenn das verlockend ist, so habe ich doch vor, die liebliche Sterbliche zu behalten. Und jede Nacht, wenn meine Männer und ich von ihren Schenkeln trinken, werden wir einen Trinkspruch auf den Erzfeind ausbringen, den unerwünschten Bastard, der sich einbildete, er könnte über uns herrschen.«
»Ihr werdet sie nicht anrühren!«
Ein Cerunno beugte sich zu Elizabeth hinab und ließ seine gespaltene Zunge über ihre Wange zucken, während sich sein Schwanz um ihre Knie schlang. Gleich darauf verloren ihre Augen jeglichen Fokus, sodass es ihm eiskalt über den Rücken lief. Ihre Lippen öffneten sich leicht, ihre Arme fielen kraftlos herab. Sie starrte ins Nichts.
»Nein, Lizvetta!« Panik erfüllte ihn.
»Ach du liebe Güte! Ich fürchte, sie verliert den Verstand.« Tymur schnalzte mit der Zunge. »Aber so ist das nun mal mit ihnen. Eine Schande. Sie wird gar nicht wissen, was sie verpasst. Was dich betrifft, so habe ich vor, dich wieder in die Erde zu pflanzen, damit sich dein Baum noch ein wenig von dir ernähren kann. Ich glaube, er hat dich vermisst.«
Lothaire erschauerte, während ihm am ganzen Leib der Schweiß ausbrach.
»Wie lange warst du das letzte Mal eigentlich begraben?«, erkundigte sich Tymur. »Oder vielleicht kannst du mir ja dein legendäres Schuldenbuch überlassen. Das Mädchen im Austausch gegen das Buch, Lothaire.«
All meine Schulden, Abertausende, um sie zu retten? Nach all den Jahren mühevoller Arbeit?
Ein Teil von ihm brannte darauf zu schreien: »Das Buch gehört dir, gib sie mir einfach nur zurück!«
Ein Teil von ihm war immer noch … Lothaire. Er redete sich ein, dass er sich translozieren, Elizabeth später wiederfinden und seinen Feinden entreißen könnte.
Aber bei allen Göttern, ich will sie jetzt!
»Wie lautet deine Entscheidung?« Tymur verstummte, als plötzlich Nebelfetzen herantrieben. Unter seinen Vasallen kam Unruhe auf. Er befahl: »Sucht die Umgebung ab!«
Da tauchten plötzlich vier Männer auf – riesige, blasshäutige Krieger mit erhobenen Schwertern.
Lothaire traute seinen Augen kaum. Sie waren aus dem Nebel gekommen.
Dakier.
Als die Dämonen und Cerunnos einen Angriff starteten, schlachteten die Dakier sie eiskalt und methodisch ab. Sie kämpften ohne jede Emotion, mit tödlicher Akkuratesse.
Und sie bahnten sich ihren Weg zu Elizabeth.
»Ergreift die Sterbliche«, befahl der Größte unter den Dakiern. »Kehrt zur Burg zurück.«
Weder Lothaire noch diese Krieger würden imstande sein, sie zu erreichen, ehe Tymur sie von diesem Ort forttranslozierte.
Fort von mir.
Während sich Lothaire wie verrückt gegen seine Feinde zur Wehr setzte, packte der Vampir Elizabeth wieder bei den Haaren und zerrte sie auf die Füße. Sie zeigte keinerlei Reaktion.
Doch als Tymur versuchte, sich zu translozieren, passierte gar nichts. Lothaire wagte es, sich umzublicken. Keiner der Dämonen oder Vampire der Horde konnte sich im Nebel translozieren.
Der Anführer der Dakier näherte sich Tymur, näherte sich
Elizabeth
.
Wenn der dakische Krieger sie mit in sein verborgenes Reich nahm, würde Lothaire sie womöglich niemals wiederfinden.
Seine Panik verdoppelte sich. Er lehnte sich mit all seiner verbliebenen Kraft gegen den Griff der Dämonenwachen auf, bis es ihm schließlich gelang, sich zu befreien.
Er erschlug drei Feinde, vier … Nur die Dakier, Tymur und zwei andere Wachen blieben übrig.
Tymur wirbelte herum, um sich gegen Lothaire zu verteidigen, wobei er Elizabeth loslassen musste. Sie sank mit ausdruckslosem Blick in den Schnee.
Wenn sie sich nun nie wieder erholte? Der Zorn peitschte ihn voran.
»Du hast dich schwer getäuscht, Tymur.« Blutgier überwältigte ihn. »
Und jetzt wirst du sterben.
« Er translozierte sich im Sprung, sodass er mit voller Wucht gegen den Vampir prallte und ihn von Elizabeth fortschleuderte.
Der Aufprall ließ Tymurs Knochen wie Glas zersplittern. Er heulte vor Schmerz auf, und Lothaire entrang ihm seine Waffe. Der Vampir starrte zu Lothaire auf, in dem Wissen, dass er dem Tode geweiht war. Als Lothaire die Fänge fletschte und das Schwert fortwarf, duckte sich Tymur.
»Du wolltest eine Blutsklavin aus meiner Braut machen?« Lothaires Stimme … wahnsinnig, nicht wiederzuerkennen. »Aus meiner Frau?«
Meiner Elizabeth?
Blind vor Wut schlug er seine Klauen in
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