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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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stolz darauf gewesen war, nie zu weinen, hatte sie schließlich doch einen Ozean aus Tränen vergossen. Aber wie hätte sie das auch verhindern sollen? Letzte Nacht war sie vom Gipfel unbeschreiblicher Lust in den grausamsten Schmerz hinabgestürzt – und beides hatte sie ein und demselben Mann zu verdanken gehabt.
    Jetzt hatte er offensichtlich einen Albtraum. Ob er irgendeine scheußliche Erinnerung durchlebte?
    Selbst nach allem, was er getan hatte, um sie zu verletzen – und was er ihr in Zukunft noch antun würde –, verspürte sie Mitleid mit ihm.
    Sie löste sich aus seinen Armen und kniete sich neben ihn.
    »Lothaire?«, murmelte sie. Ihr Hals fühlte sich rau und kratzig an.
    Die Muskeln seines Oberkörpers spannten sich so heftig an, dass sie unter seiner schweißnassen Haut wie dicke Knoten erschienen. Er schrie etwas auf Russisch, und seine Finger zuckten, als ob er schreckliche Schmerzen litt.
    Was soll ich nur tun? Soll ich ihn berühren?
    Obwohl er immer wieder aufschrie, lag er seltsam still, als könnte er sich nicht bewegen.
    »Lothaire, wach auf!«
    »Nein!«, brüllte er, die Augen nach wie vor geschlossen. »
Nein!
« Plötzlich schlug er mit seinem Arm mit solcher Wucht durch die Luft, dass sie fortgeschleudert wurde.
    Sie landete mit dumpfem Aufprall ein gutes Stück vom Bett entfernt. Nachdem sie ihren Körper einer kurzen Prüfung unterzogen hatte, stellte sie überrascht fest, dass nichts gebrochen war. Es gelang ihr aufzustehen, auch wenn sie sich etwas wackelig fühlte.
    Ich kann nichts für ihn tun. Er hat mein Mitgefühl sowieso nicht verdient.
    Sie schüttelte ihre Benommenheit ab und ging in ihr Zimmer, wo sie ein Nachthemd überstreifte. Auf ihrem eigenen Bett zog sie die Knie an und wiegte sich vor und zurück, während seine Schreie immer lauter wurden.
    Vor und zurück, vor und zurück … Sie hatte noch nie zuvor jemanden dermaßen schreien gehört.
    Ob ich wohl auch vor Schmerzen schreien werde, wenn er diesem Körper meine Seele entreißt? Und wird
er
dann Mitleid mit
mir
haben?
    Er hatte ihr gesagt, er würde keinerlei Gnade walten lassen …
    »Elizavetta?«, rief er verwirrt.
    Sie schloss die Augen, um seine Stimme auszublenden. Er hatte nach ihr gerufen? Warum rief er ihren Namen und nicht Saroyas?
Weil er
mich
braucht. Nein, du ignorierst ihn gefälligst, Ellie!
    »Elizavetta?«
    Er klang so … verloren.
    »So ein Mist«, murmelte sie. Sie erhob sich und kehrte in sein Zimmer zurück. »Ein Tier würde ich auch nicht so leiden lassen …«
    Sie erstarrte bei seinem Anblick. Blutige Spuren verliefen von seinen geschlossenen Augen über sein Gesicht.
Mein Gott, sind das etwa … Tränen?
    Welches Leid konnte diesen gefühllosen Vampir dazu bringen zu weinen? Auch Ellies Augen füllten sich daraufhin wieder mit Tränen, und im nächsten Augenblick stieg sie zu ihm ins Bett.
    »Ist ja gut, Vampir!« Sie strich ihm das helle Haar aus der Stirn.
    Was war bloß los mit ihm? Und was war bloß los mit
ihr
? Sie verspürte den Drang, seinen Schmerz zu lindern, und verstand nicht, warum.
    »Lizvetta?«, krächzte er und beruhigte sich gleich ein wenig.
    Sie liebkoste sein herzzerreißend schönes Gesicht. »Ich bin ja hier.« Seine Anspannung ließ weiter nach.
    Der Vampir mochte vielleicht glauben, er würde ohne sie bestens zurechtkommen, aber sie bezweifelte das stark. Sollte er sie ruhig verschmähen, eins stand jedoch fest: Er brauchte sie.
    Diese Erkenntnis erschütterte sie. Während sie ihn weiter streichelte, stellte sie sich noch einmal vor, wie es wohl wäre, von Lothaire geliebt zu werden.
    Sollte er je seinen Plan verwerfen, sie umzubringen, würde sie es vielleicht herausfinden wollen.
    Ellie schüttelte entschieden den Kopf.
Träum lieber nicht von Dingen, die nie passieren werden.
    Dann sah sie mit gerunzelter Stirn auf ihre Hand. Er verschwand ganz allmählich. »Oh nein, nein!« Er hatte gesagt, er könnte getötet werden, wenn er sich im Schlaf translozierte. »Wach auf!«
    Die Überlebenskünstlerin in Ellie dachte:
Lass ihn doch verschwinden.
Aber ein anderer Teil von ihr – den sie nicht allzu gut kannte –, zwang sie dazu, seine Schultern zu packen und zu schütteln.
    Keine Reaktion. »Lothaire, geh nicht!« Ellie wusste, sie sollte ihn lieber loslassen, um sich selbst in Sicherheit zu bringen.
    Sie rüttelte ihn fester.
    Doch anstatt Lothaire bei sich zu halten, begleitete sie ihn nun ins Ungewisse. Ihr letzter Gedanke:
Lieber Gott, was passiert bloß in

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