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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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das Weiße in seinen Augen wie ein Netz.
    Sein Gesicht war blutbesudelt, und auch sein helles Haar war damit befleckt. Wieder war er ganz in Schwarz gekleidet, von seinem Trenchcoat bis zu seinen Stiefeln. Sein Hemd war mit Schusslöchern übersät.
    Das kann alles nicht wahr sein!
Aus dem Todestrakt eines Hochsicherheitsgefängnisses entführt? Von
ihm
?
    »Ich habe dir eine Bestrafung versprochen.« Er schwang einen langen Arm zur Seite und zertrümmerte eine Marmorsäule.
    Einige Trümmer landeten auf dem exklusiven Teppich zu ihren Füßen. Das ganze Gebäude schien zu beben. Seine Kraft war monströs, so wie alles an ihm.
    »Wagst du es, mir nicht zu gehorchen, so geschieht das auf eigene Gefahr.«
    Sie sollte wimmernd vor ihm kauern. Stattdessen fühlte sie, wie glühend heiße Wut in ihr hochkochte. Ellie hatte geglaubt, endlich frei sein zu können, dass sie Saroya letzten Endes doch besiegt hatte. Nur zwei Minuten hatten sie noch vom Tod getrennt. Sie war bereit gewesen. Aber dieser Teufel hatte ihre Pläne wieder durchkreuzt.
    Er hatte ihr bereits die Freiheit genommen, hatte dafür gesorgt, dass sie ein halbes Jahrzehnt in einer winzigen, widerlichen Zelle zugebracht hatte.
    Fünf Jahre voller Verzweiflung.
    Als sie sich diese Jahre wieder ins Gedächtnis zurückrief, explodierte sie plötzlich zu ihrer eigenen Überraschung und schrie: »Was willst du eigentlich von mir? Was?« Als sie aus den Augenwinkeln heraus eine Vase erspähte, griff sie danach. »Warum zum Teufel kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?« Sie schleuderte das schwere Stück auf ihn. Es traf ihn mitten auf die Brust und zersprang dabei in tausend Scherben, als hätte sie es gegen eine Mauer geworfen.
    Noch während sie ihn ungläubig anstarrte, fand ein schwerer Kerzenhalter seinen Weg in ihre Hand.
Zwei Minuten. So verdammt nah dran.
Sie warf ihn mit aller Kraft.
    Und er …
entmaterialisierte
sich, sodass der Kerzenhalter durch seine schemenhafte Gestalt hindurchflog.
    Sie stieß einen Wutschrei aus. Ein weiterer Kerzenhalter folgte, dann ein Briefbeschwerer, eine Lampe.
    Er wich den Geschossen einfach aus.
    Das darf doch nicht wahr sein!
Inzwischen war sie außer Atem und verzweifelt.
Sie
wollte
ihn
bestrafen, ihm Schmerzen zufügen.
    Eintausendachthundertzwanzig Tage ohne Jahreszeiten, ohne Schnee oder Blüten, ohne Familie oder Freunde. Ihr kleiner Bruder erinnerte sich nicht mehr an sie. Während Josh sich kontinuierlich in Richtung Mann weiterentwickelt hatte – ohne sie in seinem Leben –, hatte Ellies Existenz stillgestanden, lediglich von kurzen Ausbrüchen des Bösen unterbrochen.
    Sie fühlte sich nicht länger wie eine … Person.
    Ich bin kein Mensch. Ich bin Häftling Nummer 8 79 3 347 des Department of Corrections, Virginia. Ich bin Saroyas Wirtskörper.
    Und das ist seine Schuld.
    Ellies Blick landete auf einem Schwert, das in einer Halterung an der Wand hing. Mit einem Satz war sie bei der Waffe und zog sie aus ihrer reich verzierten Scheide.
    Das schimmernde Metall reflektierte das Licht in ihren Augen. In diesem Moment überkam sie absolute Klarheit.
    Sie wusste, was sie zu tun hatte.
    Sie packte das Heft fest mit beiden Händen und wandte sich zu ihm um. »Ich werde dir den Bauch aufschlitzen, Dämon!«
    Er zog die Lippen zurück, sodass sie seine grauenhaften Eckzähne sehen konnte. Dann winkte er sie mit zwei Fingern heran.
Komm nur …
    Ihre Augen wurden groß, und sie griff an, das Schwert hoch erhoben, um es in seine Brust zu versenken.
    Im letzten Moment … drehte sie das Schwert und richtete es gegen sich selbst.
    »Nein!«, brüllte er. Gleich darauf befand er sich zwischen ihr und der Schwertspitze, gegen ihren Körper gepresst.
    Die Klinge glitt in seinen unteren Rücken, bis sie auf Knochen traf.
    Sie schnappte nach Luft, als sie spürte, wie seine Muskeln sich anspannten und sein Zorn wuchs. Das Rot seiner Augen überflutete nun auch das Weiße vollständig. Er blickte mit gefletschten Fängen auf sie hinab. »Dies ist nun schon das zweite Mal, dass du dich meinen Befehlen widersetzt,
súka
. Das war eine schlechte Entscheidung.«
    Mit einer leichten Bewegung seines Handgelenks schleuderte er sie zu Boden.
    Da lag sie vor ihm, fassungslos, wie gelähmt. Flach auf dem Rücken. Gleich würden hysterische Tränen fließen.
    Sie hörte, wie er das Schwert aus seinem Körper zog und fortwarf.
Ich werde nicht vor ihm heulen, und ich werde mich diesem Mistkerl nicht unterwerfen.
    Um neuen Mut zu

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