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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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spielte mit den Kettengliedern.
    Selbstverständlich tat sie das! Er besaß übernatürliche Kräfte, hatte eben erst gemordet, und aus irgendeinem Grund war dieser Wahnsinnige ausgerechnet auf sie fixiert.
    Aber für gewöhnlich konnte sich Ellie auf ihre ausgezeichnete Menschenkenntnis verlassen, und sie vermutete, dass er ihrem Mut Respekt zollen würde. Also antwortete sie aufrichtig: »Im Augenblick hab ich ziemliche Angst.« Ihr Akzent war inzwischen wieder ausgeprägter geworden, und man hörte ihr die Herkunft aus den Bergen an, wie immer, wenn sie aufgeregt war. »Aber ich schätze, damit werd ich schon fertig.«
    »Und du fürchtest diese Ketten?« Jede einzelne seiner Bewegungen war eine Drohung.
    Dieser Teufel spielt mit mir.
»Jawohl, das tu ich. Aber du willst mich doch gar nicht anketten.«
    Er hob die Augenbrauen. »Will ich nicht?«
    »Und wenn
Saroya
aufwacht? Ich bin sicher, sie wäre ganz schön sauer, wenn sie feststellt, dass irgendjemand sie wie ein Paket verschnürt hat. Und du willst doch sicher nicht eure … Wiedervereinigung verderben.« Sie vermochte das Wort kaum auszusprechen. Was sie wohl zusammen tun würden?
    Sicherlich würde er endlich mit seiner Königin schlafen wollen. Denn das hatte er noch nie, aus welchem Grund auch immer. Ellie war nach wie vor Jungfrau. Was bedeutete, dass Saroya sich während der Zeit, in der sie die Oberhand hatte, niemals einen Liebhaber genommen hatte.
    Nach einem schier endlosen Moment ließ Lothaire die Ketten zu Boden fallen. Sein Zugeständnis fühlte sich für Ellie allerdings nicht wie ein Sieg an, sondern eher wie eine Falle mit einem Köder darin.
    Aber nachdem die unmittelbare Bedrohung abgewendet war, wagte sie es, ihren Blick von ihm abzuwenden, um sich ihre Umgebung einmal genauer anzusehen.
    Der Raum war um ein Vielfaches größer als der Wohnwagen, in dem sie aufgewachsen war. Die Möbel wirkten teuer, aber modern, so wie in diesen Designmagazinen. Die Vorhänge waren sorgfältig zugezogen und so dicht, dass sie nicht erkennen konnte, ob Tag oder Nacht herrschte.
    »Wo bin ich?«
    Er verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »New York.«
    »New York«, wiederholte sie fassungslos. Sie hatte die Appalachen noch nie verlassen, sich aber immer schon gewünscht, zu reisen. Das war einfach alles zu unwirklich. »Warum hast du mich hierhergebracht?«
    »Weil dieser Ort auf mystische Weise geschützt ist. Von hier kann niemand entkommen, und niemand kann hier eindringen.«
    Auf
mystische
Weise? In diesem Moment beschloss sie, ab jetzt einfach alles erst einmal hinzunehmen, denn sonst würde ihr garantiert vor lauter Grübeln noch der Schädel platzen.
    »Du wirst eine Zeit lang hierbleiben, bis ich deine Seele aus deinem Körper vertreibe.«
    »Was … was meinst du denn damit?«
    »Dein Körper wird einzig und allein Saroya gehören.«
    Er besaß die Macht, Ellie ihren Körper zu stehlen? Für immer? »Lieber bring ich mich um, als das zuzulassen!« Sie sprang auf die Füße und hechtete auf eine Bronzestatue auf einem Podest zu. »Kapiert?«
    »Wenn du dir auf irgendeine Art und Weise selbst schadest, werde ich deine Mutter und deinen Bruder ermorden.«
    Sie erstarrte. Grauenhafte Angst ließ sie erschauern.
    »Vielleicht sollte ich einen von ihnen heute schon töten, um zu demonstrieren, wie ernst es mir ist«, sagte er, als ob er einen Kommentar zum Wetter abgäbe. »Soll ich ihnen vielleicht noch etwas von dir ausrichten?«
    In Gedanken schrie sie:
Oh Gott, nein!
, doch sie zwang sich, ihm mit verächtlicher Stimme zu antworten: »Von mir aus. Ist mir scheißegal. Von den Ärschen ist ja auch keiner zu meiner Hinrichtung heute aufgetaucht.« Sie hatte es verboten.
    Ob ihre Familie ihre anderen Anweisungen wohl ebenfalls befolgt hatte?
    Lothaire verschwand vor ihren Augen. Gleich darauf hörte sie ihn hinter sich murmeln: »Was für eine ausgekochte kleine Lügnerin du doch bist, Menschlein …«
    Sie spürte seinen Atem auf ihrem Nacken, ehe sie herumwirbelte.
    »… aber dein rasendes Herz verrät dich«, beendete er seinen Satz.
    Er konnte verschwinden und gleich darauf in Mamas Wohnwagen wieder auftauchen und sie innerhalb von Sekunden umbringen.
    Falls
ihre Familie dort war.
    Da sie damit gerechnet hatte, dass Lothaire sich für die Hinrichtung würde rächen wollen, hatte Ellie ihre Mutter schwören lassen, dass sie und die gesamte Familie in diesen Tagen untertauchen würden.
    Sicherlich würde in den Nachrichten von Ellies

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