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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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gewesen.
    An ihrem letzten gemeinsamen Tag hatte er sich wie ein Tyrann aufgeführt und sie verspottet. Doch in den Stunden zuvor hatte er sie geliebt, als würde er sie anbeten.
    Er hatte zwar behauptet, sie seien keine gleichberechtigten Partner, aber das hieß nicht unbedingt, dass er sie für dumm oder wertlos hielt. Immerhin hatte er ihr auch einmal gesagt: »Du hast Dorada reingelegt? Ich könnte gar nicht stolzer sein, Lizvetta.«
    Auch zu diesem Zeitpunkt war sie immer noch sterblich gewesen.
    Manchmal träumte Ellie ein winziges Stück seiner Erinnerungen. Sie sah die Nacht, in der sie sich geliebt hatten, aus seiner Perspektive, oder sie erlebte eine Art intensiver Verbindung mit ihm. Aber seine Gedanken und Emotionen waren immer so wild und ungestüm und für eine Novizin wie sie unmöglich zu entziffern.
    Sie wusste nur, dass sie ihn so sehr vermisste, dass das Gefühl einer tiefen Trauer glich …
    »Es ist für den Vampir!«, rief jemand im Erdgeschoss.
    Ellie war sofort auf den Beinen. Von Lothaire? Von wem sonst?
    Ihr war schwindelig, als sie sich zu der aufgeregten Menge nach unten translozierte, und dann musste sie auch noch die Ellbogen einsetzen, um sich durchzudrängeln. Es gab eben keinen anderen Weg, um mit Walküren fertigzuwerden.
    Wollte Lothaire sie endlich zurückhaben? Versuchte er vielleicht in ebendiesem Moment, sie zu befreien? »Gebt es mir!«
    Mit einem beiläufigen Zischen überließ eine der jüngeren Walküren ihr das Paket.
    Das elegant wirkende Päckchen war mit einem königlichen Siegel versehen und an sie adressiert. Von
Lothaire Konstantin Dakiano, Herrscher von Dakien, dem Reich von Blut und Nebel
.
    Ellie riss die Schachtel auf und lächelte alle um sie herum aufgeregt an …
    Ihre Finger erschlafften. Das Päckchen fiel zu Boden, sodass sein Inhalt herauspurzelte: ein blutiges, schwarzes Herz.
    Als es zu ihren Füßen liegen blieb, schlug sie sich die Hand vor den Mund, um sich nicht auf der Stelle zu übergeben.
Warum tut er so was? Wie …?
    Die Menge teilte sich für die unbeugsame Cara. Nïx folgte ihr auf dem Fuße.
    »Lies die Nachricht, Vampir«, befahl Cara.
    Mit zitternden Händen hob Ellie das spröde Pergament auf.
    Elizabeth,
    mit besten Wünschen.
    Du wirst deine Klauen nie wieder in eines schlagen, das mir gehört.
    In der Hölle sollst du verfaulen,
    L.
    Nïx faltete die Hände über ihrer Brust und seufzte. »Er hat dir sein Herz geschenkt. Das ist ja so romantisch. Und so viel besser als ein Lebkuchenherz. Die bleiben immer an deinen Fängen kleben, weißt du.«
    »Er kommt also tatsächlich nicht, um dich zu holen«, sagte Cara ungläubig.
    Ellie schüttelte benommen den Kopf. »Anscheinend nicht.«
    »Dann bist du als Druckmittel nutzlos.« Caras violette Augen blitzten auf. »Nïx hat mir geraten, dich nicht zu töten. Also bist du von nun an auf dich allein gestellt.«
    »Ihr lasst mich frei?«
Ihr schmeißt mich raus?
    »Warum sollte ich dich hierbehalten?«
    Weil ich sonst nirgendwohin kann!
Ellie konnte nicht bei ihrer Familie leben. Sie hatte bis auf Thad und Balery keine engen Freunde, und deren Loyalität galt zuallererst Lothaire.
    Ellie war zum Vampir gewandelt worden …
ohne einen Grund
. Sie würde von nun an ganz allein sein in
seiner
Welt. Er wollte nicht einmal mit ihr reden und über das diskutieren, was passiert war, geschweige denn an ihrer Beziehung arbeiten.
    Er ließ sie einfach mitten in der Mythenwelt sitzen. Nachdem er sie ihrer Familie entrissen hatte.
    Bei diesem Gedanken verschwanden mit einem Schlag all ihre Rechtfertigungen für seine Taten. Dieser Mistkerl!
Willst du in dieser Welt leben, Ellie? Dann sei hart, sei gemein.
    Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten.
    Lothaire hatte ihr einmal gesagt: »Man braucht Kühnheit und Tatkraft, um in der Mythenwelt zu überleben.«
    Sie konnte sich genauso verrückt aufführen wie all diese Freaks.
Ich komme aus den Appalachen!
Sie würde denen schon zeigen, wie man auf ihrem Berg mit so was umging!
    Ellie wirbelte zu Nïx herum. »Kann ich ihm ein Päckchen zurückschicken?«
    Sie salutierte vor Ellie. »Ich werde persönlich dafür sorgen, dass es ankommt«, zwitscherte sie.
    Von brennender Wut erfüllt, wandte sich Ellie an Cara. »Gib mir eine Klinge.«
    Was auch immer Cara in ihrer Miene sah, es veranlasste sie, Ellie ein Messer zuzuwerfen. Ellie schloss die Faust um den Griff.
    Und dann, zu den Lauten eines entsetzten Walkürenchors …
    »Ach, komm schon, der Vampir wird

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