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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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um dir zu sagen, dass viele Mythianer dich umbringen werden, sobald sie dich sehen, nur weil du ein Vampir bist. Werwölfe, Furien, Berserker und Hexen würden dich auf der Stelle abmurksen, ehe sie herausfinden, wer du wohl bist und warum sie dich fürchten sollten. Ich hab Memos rausgeschickt, aber so was braucht seine Zeit.«
    »Warum serviert Lothaire mich einfach so ab?
›In der Hölle sollst du verfaulen‹
? Was soll das denn?«
    »Ich weiß, ich weiß. Und das alles nur, weil du ihn beinahe enthauptet hast. Bedauerlicherweise ist er immer noch stinksauer, und das könnte noch ein paar Jahrzehnte so bleiben. Für die sehr Alten bedeutet Zeit nicht dasselbe wie für dich. Du musst das so sehen: Lothaire hat schon so lange gelebt, dass sich drei Wochen für ihn wie ein paar Stunden anfühlen. Seine innere Uhr sagt ihm, dass er gerade mal einen Nachmittag lang von dir getrennt ist.«
    »Dann soll ich also einfach abwarten, bis er wieder zur Vernunft kommt? Warum sollte ich nach diesem Paket überhaupt mit diesem durchgeknallten Untoten zusammen sein wollen?«
    »Na ja, vergiss nicht, dass er zu mir gekommen ist und um Hilfe gebeten hat, um dich zu retten. Angesichts der Tatsache, dass er mich nicht ausstehen kann – weil er denkt, ich hätte ihn verraten –, war das schon eine große Sache.«
    »Und,
hast
du ihn verraten?«
    »Ja. Oft.« Sie zuckte mit den Achseln. »Manchmal geht es nur auf die harte Tour.«
    »Ich kann dir nicht fol…«
    Nïx schob sie auf den Hof, ins Licht der brennenden Nachmittagssonne. »Schlag mit den Flügeln, kleiner Schmetterling.«
    Ellie translozierte sich sofort wieder hinein, aber die Wraiden warfen sie hinaus. Sie duckte sich und zischte, aber ihre Haut … verbrannte nicht.
    »Was ist das denn, Walküre?« Sie starrte ihre unversehrten Arme an. »Wie ist das möglich?«
    »Hast du den lieben Lothaire gehört, als er seinen Wunsch aussprach, um dich zu wandeln?«
    Ellie schüttelte langsam den Kopf.
    »Er ist außerordentlich klug. Er würde seinen Wunsch sicherlich dergestalt formulieren, dass du ›zu einem Vampir mit all seinen Stärken und ohne all seine Schwächen‹ wirst.«
    Tatsächlich hatte Lothaire ihr gesagt, er habe noch eine Überraschung für sie. Dann hatte er ihr also wirklich zugehört, als sie ihm sagte, wie sehr sie die Sonne vermissen würde. Und er hatte ihr ein Geschenk gemacht, das kein anderer Mann ihr hätte machen können.
    Alle Sonnenaufgänge der Ewigkeit.
    Bedauerlicherweise hatte sie ihn enthauptet, ehe er ihr sein Geschenk zeigen konnte.
    Sie hob das Gesicht der Sonne entgegen, immer noch völlig ungläubig.
Ich bin wahrhaftig frei.
    Nach Jahren der Gefangenschaft, in denen sie anderen gehorchen musste, konnte sie endlich gehen, wohin sie wollte, und tun, was auch immer ihr gefiel. Sie konnte die ganze Welt bereisen, ohne die Sonne und Verbrennungen fürchten zu müssen.
    Aber Lothaires selbstloses Geschenk – schließlich würde er es niemals mit ihr zusammen genießen können – erinnerte Ellie nur daran, dass sie beide also doch eine Chance gehabt hätten. Als ihr die Tränen über die Wangen liefen, wischte sie sie rasch weg, da es ihr peinlich war, vor Nïx zu weinen.
    Jetzt brauchte sie ihre Familie, und wenn sie sie auch nur für ein Weile aus der Ferne beobachten konnte. Also nahm sie ihre Tasche und winkte Val Hall, den Wraiden und Nïx zum Abschied noch einmal zu.
    »Adieu, Königin Ellie!«, rief die Walküre.
    »Danke für alles, Nïx.« Ellie streifte sich das Sweatshirt über und zog die Kapuze auf, nur für den Fall, dass jemand sie zufällig erblickte. Dann translozierte sie sich in den Wald in der Nähe des Trailers ihrer Mutter.
    Die Wälder auf dem Berg waren schon alt, die Kiefern und Eichen so dicht, dass das Sonnenlicht kaum je bis zum feuchten Untergrund vordrang – nicht, dass sie sich darüber länger Sorgen machen müsste. Während sie die altbekannten Pfade entlangspazierte, blickte sie empor und betrachtete die höchsten Baumwipfel, die sich im Wind wiegten.
    Ihre Sinne waren jetzt messerscharf. Sie konnte sogar die Erde selbst riechen, und der Klang der Zikaden dröhnte in ihren Ohren. Jedes Mal, wenn sie auf grüne Kiefernnadeln trat, stieg deren frischer Duft zu ihr auf. Klar, scharf – immergrün.
    Wie Lothaires Duft.
    Denk nicht an ihn, Ellie! Denk an die Zukunft, nicht an die Vergangenheit.
    Vom Waldrand aus erspähte sie ihren alten Wohnwagen, der ihr im Tageslicht schäbiger denn je erschien. Der Duft nach

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