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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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improvisierten Spanner ins Schloss ein. Mit der anderen Hand führte sie die Haarnadel behutsam gleich daneben ein, um über die Stifte zu harken.
    Spannung justieren. Harken. Spannung justieren …
    Klick.
»Geschafft!«
    Sie öffnete die Tür einen Spalt weit und verstaute ihr Werkzeug in den Jeanstaschen.
    Lothaires Zimmer war, was die Größe und Anordnung betraf, ein Zwilling ihres eigenen Zimmers, aber die Farben waren maskuliner, mit Tapeten und Teppichen in kräftigen Erdtönen. Eine Spezialbeleuchtung hob einige Gemälde an der Wand hervor. Die Bilder sahen ziemlich nobel aus, als ob sie zusammengehörten.
    Dichte Vorhänge verbargen die Glastüren zum Balkon. Sein Bett war nicht gemacht, die Laken durcheinander. War das da auf seinem Nachttisch etwa ein Metronom?
    Auf der anderen Seite des Zimmers stand ein antik aussehender Schreibtisch, auf dem einige komplizierte 3-D-Puzzles lagen. Ein paar davon waren schon vollständig, andere noch im Werden.
    Sie hob eines auf, das aus Metallringen und -drähten bestand. Das war keine normale Knobelei, das war ein Gehirnzerstörer – ihr Verstand wurde schon beim bloßen Ansehen lahmgelegt. Ein anderes Puzzle schien mechanisch zu funktionieren. Ein drittes bestand aus glänzenden silbernen Klötzen und Dreiecken.
    Daneben lag ein geöffnetes Buch. Die Überschrift des Kapitels lautete: »Mechanische Puzzle – das Goldenberg-Prinzip«. Theorie der Geometrie, die auf Puzzles angewendet wurde? Hatte Lothaire sich etwa einige dieser Puzzle selbst ausgedacht?
    Sie ging weiter und blickte links neben den Schreibtisch. Über den ganzen Boden verstreut lagen zerknüllte Briefe in einer Sprache – und einem Alphabet –, die sie nicht lesen konnte.
    Da sie fürchtete, er könnte jederzeit wieder auftauchen, untersuchte sie nur noch rasch das Bad. Überraschenderweise sah es wie das eines ganz normalen Mannes aus: Rasierschaum, Rasierer, Seife, eine Zahnbürste.
Damit diese hübschen Fangzähnchen auch schön weiß bleiben.
    Das Schränkchen über dem Waschbecken enthielt keinerlei Medikamente. Vermutlich kannten Vampire keine Krankheiten.
    Sein Schrank war mit teurer Kleidung gefüllt – Dutzende langer, schmal geschnittener Hosen, maßgefertigte Button-down-Hemden und Jacketts in allen Variationen von Schwarz. Die Schuhregale waren mit glänzenden Stiefeln gefüllt.
    Der Vampir steht auf schöne Klamotten.
Sie beugte sich vor, um an einem seiner Mäntel zu riechen, sog seinen maskulinen Duft ein – weich, holzig, mit einem Hauch von Kiefer.
    Genauso faszinierend wie sein Aussehen.
Als sie merkte, dass ihre Lider schwer wurden, schüttelte sie sich innerlich und löste sich schweren Herzens von dem Mantel.
    In einer Schublade für Accessoires hatte er seine Sonnenbrillen, Uhren, Manschettenknöpfe und gravierte Geldklammern sorgfältig geordnet. Im hinteren Teil des Schranks sah sie eine ganze Reihe von Schwertern auf einem mit weichem Stoff bezogenen Regal liegen. Jeder Schwertknauf befand sich zwei, drei Zentimeter von der Spitze des nächsten Schwertes entfernt.
    Bei genauerer Betrachtung kam sie zu der Überzeugung, dass sich die Waffen alle in genau demselben Abstand zueinander befanden, als hätte er ein Lineal benutzt. Diese Schwerter schienen nicht bloß der Dekoration zu dienen, wie das, mit dem sie sich am Nachmittag beinahe selbst erstochen hatte –
immer schön offen für alles bleiben!
–, sondern eher praktisches Zubehör zu sein. Es erinnerte sie gerade rechtzeitig wieder daran, dass er ein Krieger war, ein Mann, der mordete.
    Was mache ich eigentlich hier drin? Neugier ist der Katze Tod.
    Und was hatte ihre Suchaktion gebracht? Sie hatte kaum Informationen gefunden, die ihr gegen Lothaire helfen könnten – und jegliche Hoffnung auf eine Flucht zerstört.
    Nachdem der Adrenalinrausch des Einbruchs nun abgeklungen war, seufzte sie erschöpft und sah in Gedanken ihr Bett vor sich. Auch wenn sie sich davor fürchtete, dass Saroya wieder die Kontrolle übernahm, konnte sie sie nicht mehr davon abhalten. Ellie hatte in der letzten Nacht vor der Hinrichtung nicht geschlafen.
    Hinrichtung. Erinnerungen an den Morgen stiegen in ihr auf, aber sie unterdrückte sie sogleich gnadenlos. Jedes Mal, wenn sie an diesen Injektionsapparat, die tickende Uhr und die Schreie dachte, stellte sie sich vor, dass ein gespanntes Gummiband gegen ihr Handgelenk flitschte …
Autsch!
    Richte deine Gedanken auf die Zukunft, sieh nicht zurück.
    Irgendwie würde Ellie einen Weg

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