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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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hättest einen scharfen Verstand …«
    »Ich bin weder dumm noch willensschwach.«
    »… und es gefällt dir, Dinge zu analysieren. Ich frage mich, was du wohl hiervon halten würdest.« Er translozierte sich zu seinem Safe und holte sein schweres Rechnungsbuch daraus hervor.
    Noch nie hatte er seine Buchführung irgendjemandem gezeigt. Aber Elizabeth würde schon bald tot sein, und er war neugierig, was sie wohl dazu sagen würde.
    Er nahm wieder an seinem Schreibtisch Platz und öffnete das Buch. »Komm. Sieh dir mein Schuldenbuch an.«
    Sie erhob sich zögerlich und stellte sich schließlich neben ihn. »So ein Schuldenbuch habe ich noch nie gesehen.«
    Es enthielt nur zwei Spalten:
Schuldner
und
Ziel
. »Und in deinem Wohnwagen in den Appalachen hast du vermutlich schon sehr viele gesehen, nicht wahr?«
    »Das ist so eine Sache mit Witzen über die Appalachen – im Gegensatz zu allen anderen Witzen werden sie einfach nie alt.«
    Er hob eine Augenbraue. »Dies ist eine Aufzählung von Blutschulden verschiedener Mythianer.«
    »Das sind aber viele Einträge.«
    Er neigte den Kopf. Alles im Dienste seines Endspiels. »Es dokumentiert Schulden von Tausenden von Jahren.« Wieder und wieder hatte er seine Fähigkeit ausgenutzt, die Reaktionen anderer voraussagen zu können, um zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein und für ihn nützliche Blutschwüre auszuhandeln.
    Wenn Nïx die Königin der Voraussicht war, dann war Lothaire der König der
Einsicht
.
    Weiße Königin gegen schwarzen König.
Er erinnerte sich an seine letzte Begegnung mit der Hellseherin, auf jener Gefängnisinsel. Er hatte zu ihr gesagt: »Bis zur nächsten Partie.« Aber sie hatte geantwortet: »Es wird keine nächste Partie geben, Vampir.«
    Was hatte sie damit gemeint?«
    »Erkläre mir, wie das funktioniert.« Elizabeth riss ihn mit ihren Worten aus seinen Gedanken.
    »Wenn ein Unsterblicher sich in einer verzweifelten Notlage befindet, willige ich ein, ihm zu helfen, aber das hat seinen Preis. Dann lasse ich ihn schwören, alles zu tun, was ich will. Die Redensart ›einen Pakt mit dem Teufel eingehen‹ bezieht sich auf mich.« Wenn es so klang, als wäre er stolz darauf, tja …
    Das bin ich.
    »Darum warst du auch so interessiert, als ich dir einen Handel vorgeschlagen habe.«
    »Ganz genau.« Wieder stellte er fest, wie leicht es ihm fiel, mit ihr zu sprechen, als würden die Worte nur so aus ihm herausfließen, als hätte er sein ganzes Leben darauf gewartet, ihr diese Dinge zu erzählen.
    Ich brauchte wohl eine Vertraute, die meine Geheimnisse niemals verraten würde. So geht es den meisten legendären Männern.
    »Aber dafür hilfst du anderen dann auch tatsächlich?«
    »Du meinst, am Ende bin ich vielleicht gar nicht abgrundtief böse?« Er stieß ein humorloses Lachen aus. »In der Regel bin ich derjenige, der andere manipuliert und in eine verzweifelte Lage bringt. Zum Beispiel füge ich einer geliebten Person eine tödliche Wunde zu und biete dann an, sie zu retten.«
    »Die Leute, deren Namen in deinem Buch stehen, können sich also auf eine ziemliche Überraschung gefasst machen, was?«
    Elizabeth war schlauer, als er sie ursprünglich eingeschätzt hatte. »Genau.«
    Er blickte von den Seiten auf und in ihr Gesicht, musterte es wie ein Gemälde, das er oberflächlich betrachtet recht anziehend gefunden hatte, nur um später noch weitere Ebenen und Nuancen zu entdecken.
    Er schüttelte entschlossen den Kopf. Nein, wenn Saroya die Herrschaft über den Körper hätte, würde er dieses Verlangen, diese Faszination nur für sie allein verspüren.
    »Was verlangst du denn für gewöhnlich so von ihnen?«
    »Ich habe noch nicht viele Schulden eingetrieben.« Seine Schuldner gingen immer davon aus, dass er ihren Erstgeborenen fordern würde.
Halten die mich vielleicht für das verdammte Rumpelstilzchen?
Was sollte Lothaire denn mit zig Schreihälsen anfangen? Sie in einem Zwinger aufziehen? »Aber wenn ich dann so weit bin, meine Throne einzufordern, werden ihre Schulden fällig.«
    Und die Welt wird erbeben.
    Seine Mundwinkel hoben sich leicht, als er einige der neuesten Einträge betrachtete: zwei Familienangehörige des Lykae-Clans der königlichen MacRieves, der Meeresgott Nereus, Loa, die Voodoopriesterin, Gamboa, der dämonische Drogenlord, Rydstrom Woede, König aller Wutdämonen.
    »Diese ganze Arbeit, nur um diese Throne zu erobern?«
    »Ja. Dafür würde ich alles tun.« Er hatte Seite an Seite mit einer Walküre

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