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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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sie dir zeigen, wenn du mich kurz trinken lässt“, grinste er und offenbarte die Reißzähne, die sonst nicht zu sehen waren, wenn sie sprachen.
    „Hör auf, Aiden“, knurrte Jack und hob mich mit einem Mal in seine Arme. „Lass uns gehen, Quinn. Glaub ihm nicht. Natürlich bringe ich dich nach Hause.“
    Auch Aiden sprang vom Bett und stellte sich Jack gegenüber. „Ach, du trägst sie also? Das bricht mir ja das Herz. So süß.“
    „Lass mich bitte runter“, bat ich Jack, der entsetzt den Kopf schüttelte. „Du kannst mich doch nicht durch das Haus tragen. Das schaff ich schon noch alleine.“
    „Und der Spinner?“
    Aiden grinste mich spöttisch an. „Ja, der Spinner? Was willst du tun, wenn ich mich über dich hermache?“
    „Ach, ich vertraue da auf meine eigenen Verteidigungskünste“, entgegnete ich und stellte mich auf den Boden.
    Aiden war zwei Köpfe größer als ich. Als ich so zu ihm hinaufschauen musste, wirkte er noch bedrohlicher. Aber seltsamerweise hatte ich keine Angst mehr vor ihm. Ich wusste, dass er mir nur Furcht einflößen wollte. Oder?
    „Gehen wir.“ Jacks Arm schloss sich um meine Taille.
    Ich nickte, warf einen letzten Blick zu Aiden, der seinen Kopf schräg gelegt hatte und mir grinsend nachschaute.
    Während wir durch die engen, dunklen Gänge zurückeilten, schwieg Jack. Und ich spürte, wie mein Herz einen rasenden Tumult in meiner Brust veranstaltete. Meine Wangen waren rot angelaufen und erhitzt. Und ein seltsam zaghaftes Lächeln lag auf meinen Lippen, das ich nicht mehr fortwischen konnte.
    Als wir das Gebäude verließen und an die kalte, frische Luft traten, dankte ich dem Herbst für seine Schonungslosigkeit. Der Wind kühlte mein Gesicht und brachte mich zurück auf den Boden der Tatsachen. Die kurze Vergnügtheit wich einer unangenehmen Bedrücktheit, wenn ich an die nächsten Stunden dachte.
    Jetzt ging es wieder nach Hause.

Kapitel 11
    Der Rückweg verlief für meinen Geschmack viel zu schnell. Doch das mochte auch daran liegen, dass ich irgendwann in Jacks Armen einschlief, bis der Himmel sich über uns verfinsterte und Stürme unsere Reise beschwerten.
    Ich wachte davon auf, dass es wie aus Eimern goss und mehrere Blitze den Himmel erhellten. Anschließend hörte ich den markerschütternden Donnerschlag und zuckte zusammen. Aber Jack ließ sich nicht beirren. Im Gegenteil, er lief umso schneller. Die Umgebung verwandelte sich für mich durch die rasante Fahrt in einen Strudel wilder Schatten und Farben und Lichtern. Diesmal war es fast schon beängstigend. Also schloss ich irgendwann die Augen, lehnte meinen Kopf näher an Jacks Hals und horchte seiner leisen Stimme, die mir immer wieder versicherte: „Keine Angst, wir sind bald da.“
    Um mich vor dem Regen zu schützen, bedeckte er mich mit seiner Lederjacke, die beruhigend nach seinem Aftershave roch.
    Als wir nach einer Stunde vor meinem Zuhause ankamen, war noch nichts von der Sonne zu sehen. Ich schloss daraus, dass es noch nicht fünf Uhr geworden sein konnte. Somit hatte Jack genügend Zeit, um sich vor dem Morgenlicht in Sicherheit zu bringen.
    Er brachte mich durch das noch offene Fenster hinauf in mein Zimmer und legte mich sanft aufs Bett. Ich war so müde, dass ich ihm murmelnd dankte und nur halb merkte, wie er mich in die Decke hüllte und mir das nasse Haar zur Seite strich.
    „Ich komme wieder“, flüsterte er und hauchte einen Kuss auf meine Wange.
    Wenn ich wirklich wach gewesen wäre, hätte ich ihn vielleicht davon abgehalten, doch so ergriff er seine Chance.
    Als er sich langsam zurückziehen wollte, raunte ich erneut: „Danke, Jack. Es war wunderschön.“
    Ich konnte noch sehen, wie sich ein Lächeln auf seine Lippen legte, dann fielen meine Augen zu und ich wurde in einen tiefen traumlosen Schlaf gezogen.
    Es fühlte sich an, als hätte ich nur wenige Sekunden im Bett gelegen, ehe mich ein beharrliches Klopfen an meiner Tür weckte. Ich blinzelte, dachte, es wäre noch mitten in der Nacht, und schaute gähnend auf die Uhr auf meinem Nachttisch. Verwundert richtete ich mich auf und sah genauer hin. Konnte das wirklich sein? War es schon drei Uhr nachmittags?
    „Quinn!“, hörte ich die Stimme meiner Mutter, die weiterhin lautstark gegen meine Tür klopfte.
    „Ach, Mist!“, seufzte ich und stand schnell auf. Warum hatte ich bloß verschlafen? Hatte ich gestern Nacht nicht noch vor meinem Aufbruch den Wecker gestellt? Vielleicht hatte ich den Alarm in meiner Müdigkeit einfach

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