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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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nicht der heldenhafte Eroberer, der siegreich zu uns zurückkehrt? Komm in einer Stunde zurück, dann gebe ich dir die Briefe.«
    Ohne ein weiteres Wort verneigte sich der Mann und ging hinaus.
    Der Suchtrupp fand den Hauptmann, als dieser gerade nackt aus dem Glockenturm heraustaumelte und sich den Schädel hielt. Der Eindringling konnte trotz der intensiven Suche, die den ganzen Morgen über fortgesetzt wurde, nirgendwo aufgespürt werden. Einer der Soldaten erinnerte sich an einen Mann, der wie der Hauptmann gekleidet war und eine Seitenstraße überprüfen wollte, wusste aber nicht mehr genügend Einzelheiten, um eine gute Beschreibung abzugeben. Um die Mittagszeit wurde die Suche abgebrochen, und inzwischen machte bereits die Nachricht von Sullas Rückkehr die Runde in den Straßen von Rom. Eine Stunde später fiel einer der Hauswachen ein kleines Päckchen auf, das am Tor lehnte. Als er es öffnete, fand er darin die Uniform, die Sandalen und die Schwertscheide des Hauptmanns. Als man dem Hauptmann seine Sachen aushändigte, brach dieser in lautes Fluchen aus.
    Gaius wurde am Nachmittag zu Marius gerufen und hatte sich bereits eine Verteidigung für sein Handeln überlegt. Dem Legaten schien jedoch nichts von dem Skandal zu Ohren gekommen zu sein. Er wies Gaius lediglich an, sich zu den Zenturios zu setzen.
    »Zweifellos habt ihr inzwischen alle gehört, dass Sulla mit seiner Streitmacht an der Küste gelandet ist und nur drei oder vier Tage von der Stadt entfernt steht.«
    Die anderen nickten, nur Gaius musste seinen Schrecken verbergen so gut es ging.
    »Seit dem Tag, an dem Sulla nach Griechenland aufgebrochen ist, sind ein Jahr und vier Monate vergangen. Ich hatte mehr als genug Zeit, ihm einen angemessenen Empfang zu bereiten.«
    Einige der Männer lachten leise auf, und Marius lächelte grimmig.
    »Das ist kein leichtes Unterfangen. Ihr seid alle Männer, denen ich vertraue, und nichts von dem, was ich hier sage, darf diesen Raum verlassen. Redet nicht mit euren Frauen oder Geliebten darüber, und auch nicht mit euren besten Freunden. Ich zweifle nicht daran, dass Sulla seine Spione in der Stadt hat, die jede meiner Bewegungen beobachten. Meine Vorbereitungen bleiben ihm nicht verborgen, und er dürfte sich völlig darüber im Klaren sein, dass Rom zum Bürgerkrieg bereit ist.«
    Diese Worte, endlich offen ausgesprochen, erfüllten die Herzen aller, die sie vernahmen, mit Kälte.
    »Ich kann nicht alle meine Pläne offen legen, nicht einmal jetzt, mit Ausnahme dessen, was ich jetzt sage. Falls Sulla die Stadt lebend erreicht, was nicht unbedingt sein muss, so behandeln wir seine Legion wie eine feindliche Armee und vernichten sie im Kampf. Wir haben Vorräte an Getreide, Fleisch und Salz für viele Monate. Wir lassen ihn nicht in die Stadt und schlagen ihn an den Mauern. Schon jetzt ist der Verkehr nach Rom hinein und aus Rom heraus zum Stillstand gekommen. Die Stadt ist auf sich allein gestellt.«
    »Was ist, wenn er seine Legion im Lager lässt und herkommt, um seinen rechtmäßigen Zugang zu fordern?«, fragte ein Mann, den Gaius nicht kannte. »Willst du den Zorn des Senats riskieren? Willst du dich zum Diktator ernennen?«
    Marius schwieg lange, dann hob er den Kopf und sprach leise, fast flüsternd.
    »Wenn Sulla allein kommt, lasse ich ihn niedermachen. Der Senat wird mich nicht als Staatsverräter brandmarken. Ich habe in allem, was ich tue, seine Unterstützung.«
    Er sagte die Wahrheit: Es gab keinen Mann von Einfluss, der es wagen würde, dem Senat eine Eingabe vorzulegen, um den Legaten zu verurteilen. Die Position war eindeutig.
    »Und jetzt, meine Herren, die Tagesbefehle für morgen.«
    Cornelia wartete geduldig, bis ihr Vater fertig war. Sie ließ seinen Zorn über sich hinwegtoben, ohne dass er sie berührte.
    »Nein, Vater. Du wirst ihn nicht zur Strecke bringen lassen. Er wird mein Ehemann, und du wirst ihn in unserem Haus willkommen heißen, wenn die Zeit gekommen ist.«
    Cinnas neuerlicher Wutsausbruch ließ ihn abermals rot anlaufen. »Vorher sehe ich seinen Kadaver verfaulen! Er kommt wie ein Dieb in mein Haus, und du sitzt da wie ein Marmorblock und erzählst mir, dass ich zu all dem gute Miene machen soll? Das werde ich nicht tun, nicht, bevor sein Leichnam zerschlagen zu meinen Füßen liegt!«
    Cornelia seufzte leise und wartete geduldig darauf, dass die Tiraden sich erschöpften. Sie verschloss die Ohren vor dem Gebrüll und zählte die Blumen, die sie vom Fenster aus sehen

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