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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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ihm unten den Weg ab. Dafür nagele ich seine Haut an meine Wand. Um Vergebung, meine Dame«, fügte er zum Abschied hinzu, ehe sein rotes Gesicht unter dem Fenster verschwand.
    Cornelia musste sich zusammenreißen, um nicht vor Anspannung zu kichern.
    Gaius rutschte aus und schlitterte über die Dachziegel, schürfte sich die Haut von Ellbogen und Knien, denn jetzt kam es weniger auf Sicherheit denn auf halsbrecherische Geschwindigkeit an. Er hörte den Hauptmann hinter sich rufen, sah sich jedoch nicht um. Die Ziegel boten kaum Halt, letztendlich konnte er nicht viel mehr tun, als die Geschwindigkeit seines Sturzes ein wenig zu bremsen, als er auf den Rand des Daches und die darunter liegende Straße zuglitt. Als er bemerkte, dass seine Sandalen noch oben im Zimmer waren, fand er Zeit für einen ärgerlichen Fluch. Wie konnte er mit bloßen Füßen einen Sprung wagen? Er würde sich auf jeden Fall irgendwelche Knochen brechen, und damit wäre die Jagd beendet. Er ließ die Toga los, um den Gladius zu retten, den bei weitem wertvolleren Gegenstand von beiden. Es gelang ihm, sich am Dachrand festzuklammern. Dann ging er in die Hocke und kroch Stück für Stück weiter, denn er wollte nicht riskieren, eventuellen Bogenschützen ein gutes Ziel zu bieten. Für einen Mann von Cinnas Wohlstand wäre es nicht ungewöhnlich, sich eine kleine Armee zu halten, so wie es Marius auch tat.
    Er wusste, dass er in dieser gebückten Haltung für den fluchenden, keuchenden Hauptmann nicht mehr zu sehen war und schaute sich verzweifelt nach einem Ausweg aus seinem Dilemma um. Er musste von diesem Dach herunter. Wenn er oben blieb, suchten sie einfach ein Dach nach dem anderen ab, bis sie ihn gefunden hatten, und dann schleuderten sie ihn entweder aufs Pflaster hinunter oder schleppten ihn vor Cinna. In seinem Zorn würde Cinna allen Bitten gegenüber taub sein, und auf die Anklage der Schändung würde rasch der Tod folgen. Gaius war sich bewusst, dass Cinna nicht einmal Anklage zu erheben brauchte, nein, es genügte, wenn er einen Liktor rief und Gaius an Ort und Stelle hinrichten ließ. Falls es Cinna beliebte, konnte er auch Cornelia erwürgen lassen, um die Ehre seines Hauses zu retten, obwohl der alte Mann, wie Gaius wusste, geradezu vernarrt in seine einzige Tochter war. Hätte er ernsthaft befürchtet, dass ihr ein Leid geschehen würde, wäre er geblieben, um die Sache auszufechten, doch er wusste, dass sie vor der Rache des alten Cinna so gut wie sicher war.
    Wo das Dach über die Straße ragte, hörte Gaius die Rufe der Hauswache, die dort ausschwärmte und sämtliche Ausgänge blockierte. Hinter ihm wurde das Poltern eisenbeschlagener Sandalen auf den Ziegeln lauter, also holte er tief Luft, um sich zu beruhigen, und eilte weiter, in der Hoffnung, dass ihn Geschwindigkeit und Gleichgewicht lange genug auf der trügerischen Oberfläche hielten, bis er irgendwo in Sicherheit war. Als er seine Deckung verließ, schrie der Hauptmann hinter ihm auf, aber Gaius hatte keine Zeit, sich umzudrehen. Das nächste Dach war zu weit weg, um hinüberzuspringen, und die einzige flache Stelle auf dem ganzen Gebäudekomplex war der Glockenturm mit seinem kleinen Fenster.
    Mit einem verzweifelten Satz erreichte er die Fensterbank, zog sich hinauf und hinein, wo er die kalte Morgenluft mit großen Schlucken in sich aufnahm. Aus dem kleinen Glockenraum führte eine Treppe ins Haupthaus hinunter. Zuerst war Gaius versucht, hinunterzusteigen, aber plötzlich tauchte ein Plan in seinem Kopf auf, und er atmete tief durch und dehnte ein paar Muskeln, während er darauf wartete, dass der Hauptmann das Fenster erreichte.
    Kurz nachdem er beschlossen hatte, zu bleiben, schob sich der Mann vor das Sonnenlicht, und sein Antlitz hellte sich beim Anblick des jungen Mannes auf, der im Glockenhaus in der Falle saß. Sie blickten einander einen Augenblick an, und Gaius sah interessiert zu, wie sich die Vorstellung, beim Hereinklettern vielleicht selbst getötet werden zu können, nach und nach auf dem Gesicht des Mannes abzeichnete. Gaius nickte ihm zu und trat einen Schritt zurück, um ihm Eintritt zu gewähren.
    Der Hauptmann grinste ihn hässlich an. Er keuchte noch immer von der Anstrengung der Jagd.
    »Du hättest mich töten sollen, als du die Gelegenheit dazu hattest«, sagte er und zog sein Schwert.
    »Dann wärst du vom Dach gefallen«, erwiderte Gaius seelenruhig. »Ich brauche aber deine Kleider, besonders deine Sandalen.« Mit diesen Worten zog

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