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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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höchstwahrscheinlich morgen Abend vor den Toren der Stadt aufmarschiert, verlangst du von mir, dass ich in aller Eile eine Hochzeit ausrichte?«
    Ein Legionär kam hastig herein und versuchte, mit einem Arm voll Schriftrollen und Dokumenten vor dem Legaten zu salutieren. Marius hob eine Hand, um ihn fern zu halten.
    »Du hast doch mit mir über bestimmte Pläne gesprochen, falls morgen nicht alles nach Wunsch läuft«, sagte Gaius mit ruhiger Stimme.
    Marius nickte und wandte sich an die Wache. »Warte draußen. Ich rufe dich, wenn ich hier fertig bin.«
    Der Mann versuchte einen zweiten Gruß und trollte sich aus der Barackenunterkunft. Sobald er außerhalb der Hörweite war, erhob Gaius abermals die Stimme.
    »Wenn etwas für uns schief geht … und ich aus der Stadt fliehen muss, möchte ich Cornelia nicht unverheiratet zurücklassen.«
    »Sie kann nicht mit dir gehen!«, fuhr ihn Marius an.
    »Nein, das nicht. Aber ich kann sie nicht ohne den Schutz meines Namens zurücklassen. Es kann gut sein, dass sie schwanger ist.« Er gab das Ausmaß ihrer Beziehung nur ungern preis. Das war etwas, das nur ihn und sie etwas anging, doch nur Marius konnte in der kurzen Zeit, die ihnen blieb, die Opfer und die Priester organisieren, deshalb musste er ihm verständlich machen, worum es ihm ging.
    »Verstehe. Weiß ihr Vater von … eurem innigen Verhältnis?«
    Gaius nickte.
    »Dann können wir ja von Glück reden, dass er nicht mit einer Pferdepeitsche vor der Tür steht. Na schön. Ich kümmere mich um die Zeremonie. Aber nur das Allernotwendigste. Morgen bei Tagesanbruch?«
    Gaius musste plötzlich lächeln. Der Druck, der immer stärker auf ihm gelastet hatte, war von ihm gewichen.
    »So gefällst du mir schon besser«, meinte Marius lachend. »Bei den Göttern, Sulla ist noch nicht einmal in Sicht und weit davon entfernt, mir Rom wegzunehmen. Ich fürchte, du rechnest zu sehr mit dem Schlimmsten. Morgen Abend kommt dir deine Hast wahrscheinlich lächerlich vor, wenn wir Sullas Kopf auf einen Spieß stecken, aber egal. Geh jetzt. Kauf ein Hochzeitsgewand und Geschenke. Die Rechnungen gehen alle an mich.« Er klopfte Gaius auf den Rücken.
    »Ach, und bevor du gehst, schau noch mal bei Catia vorbei. Das ist eine schon etwas reifere Dame, die Uniformen für die Männer schneidert. Sie weiß bestimmt, wo man das eine oder andere innerhalb kürzester Zeit besorgen kann. Und jetzt geh!«
    Gaius verließ schmunzelnd den Raum.
    Sobald er draußen war, rief Marius seinen Adjutanten herein, ließ ihn die Rollen auf dem Tisch ausbreiten und die Ecken mit glatten Bleigewichten beschweren.
    »Sehr schön«, sagte er zu dem Soldaten. »Hol die Zenturios zu einer weiteren Besprechung her. Ich möchte alle neuen Ideen hören, wie bizarr sie auch sein mögen. Woran habe ich nicht gedacht? Was könnte Sulla vorhaben?«
    »Vielleicht hast du bereits an alles gedacht, Legat.«
    »Niemand kann an alles denken. Wir können uns lediglich auf alles vorbereiten.« Damit entließ Marius den Mann mit einer Handbewegung.
    Als Gaius Cabera fand, war der Alte gerade mit zweien von Marius’ Legionären beim Würfeln. Er war ganz in das Spiel versunken, und Gaius musste seine Ungeduld zügeln, als er noch einen Wurf machte und vor Freude in die welken Hände klatschte. Münzen wechselten ihren Besitzer, und Gaius zog ihn am Arm weg, bevor die nächste Runde anfing.
    »Ich habe mit Marius gesprochen. Er arrangiert die Zeremonie für morgen früh, gleich bei Tagesanbruch. Ich brauche heute Hilfe, damit auch wirklich alles klappt.«
    Cabera sah ihn aufmerksam an und verstaute seinen Gewinn in seinem zerschlissenen braunen Gewand. Er nickte den Soldaten zu, und einer von ihnen schüttelte ihm ein wenig schwermütig die Hand, bevor er wegging.
    »Ich bin gespannt darauf, dieses Mädchen kennen zu lernen, das einen solchen Eindruck auf dich gemacht hat. Ich nehme an, sie ist unglaublich hübsch?«
    »Selbstverständlich! Sie ist eine junge Göttin. Honigbraune Augen und goldenes Haar. Sie ist einfach unbeschreiblich, du kannst es dir nicht vorstellen.«
    »Nein. Ich bin nie jung gewesen. Ich bin schon als faltiger alter Mann zur Welt gekommen, sehr zur Überraschung meiner Mutter«, antwortete Cabera mit ernster Stimme, was Gaius zum Lachen brachte. Er war vor Aufregung wie betrunken, und über allem ragte der Schatten von Sullas Ankunft immer drohender in seinem Bewusstsein auf.
    »Marius hat mir freie Hand gelassen, aber die Läden machen schon so früh

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